Vier der sieben Vorstandsmitglieder des Schulvereins freuen sich über den neuen Fahrstuhl (v. l. n. r.): Claudia Beyer, Jens Findeisen, Claudia Kolonko und Annegrit Vorberg.
Mit einer festlichen Einweihung wurde am 08.09.2020 der neue Fahrstuhl in der Freien Evangelischen Grundschule in Hormersdorf ganz offiziell eröffnet. Dabei war das Projekt in seiner Planung und Umsetzung ein sehr anspruchsvolles. Im Jahr 2018 wurde der sprichwörtliche Stein durch einen Beschluss aller Vorstände der Schule ins Rollen gebracht. Und von Anfang an gab es einige Fragestellungen und Bedenken, welche im Laufe der Zeit geklärt werden mussten. Soll der Fahrstuhl außerhalb, am Schulgebäude entstehen oder kann er im Schulgebäude installiert werden? Ist eine Bauphase während eines vollen Schulbetriebes möglich? Mit diesen und vielen weiteren Fragen mussten sich die Planer und Bauleiter auseinandersetzen. Die Gesamtkosten von ca. 213.000 Euro wurden zum einen durch eine 70 prozentige Förderung über die LEADER-Region Zwönitztal-Greifensteine und zum anderen über die Beteiligung der Stadt realisiert. In den Winterferien starteten dann die Bauarbeiten. Durch die Corona-Pandemie und die damit verbundene Schließung der Schule wurden die Bauarbeiten sogar noch begünstigt. Der entstandene Baulärm war dabei teilweise wirklich extrem. Eine Umgebung, in welcher normaler Unterricht wohl kaum möglich gewesen wäre. Der Hauptgrund für den Fahrstuhl hängt dabei eng mit dem Konzept der Schule zusammen. „Inklusion leben und nicht nur darüber reden!“, sagte Jens Findeisen, Vorstand der Grundschule und ehemaliger Bürgermeister von Hormersdorf. Seit 16 Jahren betreibt der Schulverein als Träger die Grundschule. Seit dem Jahr 2012 werden dort auch Kinder mit Einschränkungen in der geistigen Entwicklung unterrichtet. Bei einer Körperbehinderung war es bisher nicht möglich, die Anfragen von Eltern positiv zu beantworten, da ganz einfach die baulichen Voraussetzungen dafür nicht gegeben waren. Durch den Fahrstuhl wurden diese nun geschaffen, und seit dem neuen Schuljahr ist auch ein Rollstuhlfahrer in der ersten Klasse in Hormersdorf. „Nicht nur die reine schulische Leistung zählt. Wir wollen über das integrative Konzept auch den Blick über den Tellerrand der Kinder schulen. Und das funktioniert bisher sehr gut.“, erklärt Herr Findeisen zum Abschluss seiner Rede.