
Samstag
Zunächst einmal war die Freude über das Wetter wohl eine der größten. Der „Draht nach oben“ bescherte auch für diese Großveranstaltung der Hutzentage vom 29. November bis 2. Dezember ein ideales Wetter. Die Temperaturen waren bei knapp unter 0° C perfekt für Glühwein, Kinderpunsch und so manche Leckerei. Dazu blauer Himmel mit herrlichstem Sonnenschein. Alle Beteiligten waren glücklich, denn so versprach dieses Festwochenende ein voller Erfolg zu werden. Und das wurde es.

usikalische Freude verströmte traditionell der Posaunenchor der Evangelisch-methodistischen Kirche, der mit weit über den Markt schallenden Klängen den Hutzensamstag am 30. November um 10 Uhr eröffnete. Aufgeregt warteten nicht nur unzählige Kinder mit ihren Eltern und Großeltern auf dem Markt, sondern auch 120 Wichtel und Weihnachtsmänner mit Pferdekutschen, die sich zur großen Weihnachtsmannparade in der Lößnitzer Straße vor der Zwönitzer Feuerwehr gesammelt haben. So zogen sie dann, begleitet von den „Fidelen Jungs“, über die Lange Gasse bis auf den Markt.
Mit dabei natürlich der einzig wahre Mit dabei natürlich der einzig wahre Weihnachtsmann, der extra wieder aus dem Geyerschen Wald zu uns nach Zwönitz herüberkam. Er verschenkte während des Programms vorweihnachtliche Freude, denn nicht nur Worte konnte er zum Besten geben, sondern er verteilte auch gemeinsam mit seinen Wichteln kleine Süßigkeiten. Der Chor der Grundschule Brünlos unter der Leitung von Rebekka Bemmann begleitete das Programm wieder mit seinem Gesang.

An diesem Vormittag stand noch ein besonderer Höhepunkt an. Bevor die Pyramide mit einem lautstarken und kräftigen „Hau ruck“ wieder von den Wichteln und Marktbesuchern in Gang gesetzt wurde, nutzte Bürgermeister Wolfgang Triebert die Gelegenheit, um seine Freude über die neu restaurierten Pyramidenfiguren zum Ausdruck zu bringen. Er bedankte sich bei den Zwönitzer Schnitzern für diese tolle Arbeit, die in über 300 Stunden Ehrenamt den Figuren zu einem neuen Strahlen verhalfen.

Den Löwenanteil hatte dabei Wolfgang Busse, der alle Figuren in seinem Keller bemalt und damit diesen eine ganz besondere Handschrift verliehen hat. Es lohnt sich für alle noch einmal bei der Pyramide in Ruhe vorbei zu schauen und sich die Figuren im Detail anzusehen, denn sie sind wunderschön geworden. Danke für dieses Geschenk!

Freude an besonderen Klängen konnten die Besucher des Drehorgelkonzertes um 15 Uhr in der Trinitatiskirche Zwönitz erleben, die bis auf den letzten Platz gefüllt war. Dieses jährliche Erlebnis ist nicht nur für die Akteure, sondern auch für die Zuhörenden immer wieder ein absoluter Hochgenuss. Familie Reuter, vom Juweliergeschäft auf der Schulstraße, hatte sich, wie schon in den vergangenen Jahren, Freunde eingeladen. Drehorgelfreunde aus der Schweiz und aus Berlin folgen der Einladung gern und bereicherten die Hutzentage mit ihren historischen Instrumenten.
Der abendliche Bergaufzug um 17 Uhr ist wohl einer der größten und emotionalsten Höhepunkte der Zwönitzer Hutzentage und ein „Gänsehaut- Feeling-Garant“. Mit ca. 465 Trachtenträgern und einem festlichen Konzert auf dem Markt bei hereingebrochener Dunkelheit ist unser Bergaufzug wohl einer der schönsten im Erzgebirge. Davon ist zumindest ein Bergbruder aus Ehrenfriedersdorf überzeugt, denn er gab dem NDR diesen Tipp. Daher war ein Filmteam vor Ort, um Eindrücke und viele emotionale Momente einzufangen, die dann in einem Filmbeitrag über erzgebirgisches Brauchtum am Heiligabend um 20.15 Uhr im NDR ausgestrahlt werden sollen. Moderiert wurde der Bergaufzug mit einer sehr angenehmen Mischung aus Humor und Andacht von Marco Nobis. Als Co-Moderatoren begleiteten ihn Bürgermeister Wolfgang Triebert und der Geschäftsführer des Welterbevereins Steve Ittershagen. Dieser brachte auch die Standarte der Montanregion mit, die den gesamten Bergaufzug anführte. So wurden die Traditionsvereine vorgestellt und dem Welterbe eine besondere Stellung eingeräumt. Spätestens nachdem der „Steiger“ von allen Beteiligten, Trachtenträgern und Gästen unter der Begleitung der beiden Bergkapellen Bergmusikkorps Jöhstadt Grumbach und Bergmännischer Musikverein Ehrenfriedersdorf gesungen wurde, spürte wohl jeder die tiefempfundene Freude über die Wahrung von Tradition und Heimat.

Die Standarte der Montanregion führte den Bergaufzug im Bergmännischen Traditionsverein Zwönitz an. Begleitet wurde der Aufzug der Bergbrüderschaften von Bürgermeister Wolfgang Triebert (links neben der Standarte) und dem Geschäftsführer des Welterbevereins Steve Ittershagen (rechts neben der Standarte).

Der Gesang des Steigerliedes durch die ca. 465 Trachtenträger und tausende Gäste erzeugte Gänsehaut.

Ein Team des NDR zeichnete den Bergaufzug und die damit verbundenen emotionalen Momente auf. Diese sollen in einem Beitrag über erzgebirgisches Brauchtum am Heiligabend um 20:15 Uhr ausgestrahlt werden.
Sonntag
Der erste Adventssonntag wurde in unseren Zwönitzer Kirchen besonders andächtig begangen. Viele Besucher suchten ihre Freude in Einkehr und Gebet. Im Anschluss begaben sich die meisten wieder in Richtung Markt, um dem vorweihnachtlichen Treiben der Zwönitzer Hutzentage weiter beizuwohnen.

Lässt die Mädchenherzen höher schlagen, ein Ponyritt auf den Pferdchen vom Pferdehof Bretschneider.

Viele kleine Präsente entstanden unter Kinderhänden in der Bastelstube der Bibliothek. Betreut wurde diese am Samstag von der Kita Regenbogen und am Sonntag vom Team der Goethe-KidZ.

Ganz wichtig! Beim Leeren des Wunschbriefkastens wird genau aufgepasst. Schließlich will jedes Kind sicher gehen, dass sein Wunsch auch beim Weihnachtsmann ankommt.

SweetCats und DancingChix wirbelten im Sonnenschein auf der Marktbühne.

Besinnlich gingen die Hutzentage zu Ende mit dem Adventsprogramm der Kurrende der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Zwönitz.

Melanie Nobis und Markus Bretschneider vollziehen den Stoll’n – anschnitt.
Die Freude über die vielen Angebote wie Ponyreiten, Karussellfahren, basteln und ein sehr schönes Bühnenprogramm war groß und die Zwönitzer sowie gleichermaßen die Gäste nutzten diese Angebote ausgiebig. Für die Kleinen ein wichtiger Höhepunkt war natürlich auch das „Leeren des Wunschbriefkastens“, denn schließlich will jedes Kind sicher gehen, dass die Wünsche auch beim Weihnachtsmann ankommen.
Um 14:30 Uhr dann konnten die Besucher einer kulinarischen Freude nachgehen. Der Anschnitt des Riesenstollens, der vom Lieblingsbäcker Bretschneider gebacken wurde, wurde im wahrsten Sinne des Wortes „Hand in Hand“ mit unserer „Zwäntzer Maad“ Melanie angeschnitten und konnte im Anschluss daran von den anwesenden Gästen verkostet werden.
Während auf der Marktbühne das Programm mit den „Zwäntzer Maad“ und der Bläsergruppe aus Ehrenfriedersdorf weiterging, zog es so manchen Neugierigen in den Roßhof. Wer das MDR Suppen-Duell im Oktober verfolgt hat, wusste, dass unser Bürgermeister gegen den MDR-Moderator Silvio Zschage gewonnen hat. Dafür versprach der symphatische Moderator zu den Hutzentagen mit seinem MDR-Musik- Mix-Mobil vorbeizukommen. Dies tat er am Sonntag zwischen 15 und 16 Uhr. Da Silvio Zschage durch die Moderationen von Pferdetag & Erntedank und den Sommeroldiesin Zwönitz so gut wie zu Hause ist, traf er natürlich nicht nur auf viele seiner Fans, sondern auch einige seiner Freunde.
Doch nicht nur in der Innenstadt war überall viel los. Auch im Speicher und unseren Museen wurden die Hutzentage zelebriert. In der nächsten Ausgabe berichten wir auch darüber gerne.

Freude über ein Geschenk: ein Interview zum einjährigen Bestehen des Roß-Teams mit Silvio Zschage vom MDR Sachsen Radio.
Drei wundervolle und erfolgreiche Hutzentage liegen nun zurück und haben die Menschen auf die Weihnachtszeit eingestimmt. Bürgermeister Wolfgang Triebert freut sich über das grandiose Gelingen und das Engegement so vieler einzigartiger Menschen. „Unzählige Händler, Akteure und Helfer haben dieses Zwönitzer Großereignis begleitet und möglich gemacht. Das Besondere daran ist wieder das Hand-in-Hand-Arbeiten vieler einzelner Menschen, Vereine und Unternehmer, die mit Herzblut für ihr Zwönitz stehen. Die Zwönitzer Verwaltung hat mit insgesamt über 30 Mitarbeitern dieses Fest organisiert und mit umgesetzt. Allen gebührt ein riesengroßes Dankeschön. Hier in Zwönitz wird Außergewöhnliches geleistet“, so der Bürgermeister.
Fotos: Klaus Jedlicka/Simone Bonitz