
Kinder der Brünloser Grundschule „Rudolf Hennig“ erinnerten am 16. April an der kleinen Gedenkstätte im Wald, unweit der Brün- loser Ampelkreuzung, an Gerta Uhlig. Die mutige Frau, deren Todestag sich in diesem Jahr zum 80. Mal jährt, wurde in den letzten Kriegstagen ein Opfer des Nationalsozialismus.
Die Geschichte: Am 22.04.1945 wurde gegen 11.00 Uhr die Stollberger Bürgerin Lucie Gerta Uhlig von Angehörigen der SS erschossen. Die mutige junge Frau, geboren am 14.11.1906, hatte gemeinsam mit anderen Bürgern des Ortsteiles Hoheneck wenige Wochen vor Kriegsende durch ein aus dem Fenster gehängtes weißes Betttuch angezeigt, dass der Krieg für Deutschland verloren ist und jedes Festhalten zu weiteren sinnlosen Verlusten, besonders unter der Zivilbevölkerung führen kann. Sie wider- setzte sich dem ergangenen Befehl zum Entfernen der weißen Fahnen und wurde deshalb im „Heiligen Wald“ auf Brünloser Flur ohne Ge- richtsverfahren ermordet und an dieser Stelle notdürftig verscharrt. Die Leiche der mutigen Frau wurde am 12.05.1945 exhumiert und in der Stollberger Familiengruft in alter Sitte beigesetzt. Am 22.4.2015 wurde aus Anlass des 70. Jahrestages der Ermordung von Gerta Uhlig durch die Initiative des Brünloser Ortschaftsrates und die finanzielle Unterstützung der Stadt Zwönitz die Gedenkstätte vom Zwönitzer Bauhof neugestaltet. Ein von der Steinmetzfirma Scheunert in Stollberg gestifteter Granitblock mit der Aufschrift „Gerta Uhlig – am 22.4.1945 von der Wehrmacht erschossen“ wurde aufgestellt und bei einer würdigen Feier an die Öffent- lichkeit übergeben.