Der Deutsche Mühlentag am Pfingstmontag erinnert seit über dreißig Jahren an die reiche Mühlentradition, die besonders unsere Region über Jahrhunderte geprägt hat. Mühlen haben das Leben und die Wirtschaft im Erzgebirge maßgeblich beeinflusst. Die Nutzung der Wasserkraft war hier früher ausschlaggebend für Bergbau, Handwerk und Industrie. Das letzte Zeugnis einer blühenden Mühlenlandschaft hier in Zwönitz ist das funktionstüchtige Stauwehr, das zur letzten erhaltenen Mühle (von einst mehr als 15 Mühlen) am Zwönitzbach gehört: die Papiermühle Niederzwönitz. 
Wir blicken auf einen überaus erfolgreichen Mühlentag zurück. Etwa 500 Besucher strömten in unser Museum, um die Faszination der Mühlentechnik und des traditionellen Papiermacherhandwerks zu erleben. Vom Vormittag bis in den späten Nachmittag hinein herrschte reges Treiben auf dem Mühlengelände. Eckhard Stölzel zeigte den interessierten Besuchern in sieben Führungen die historische Maschinenanlage und erklärte, wie früher hier gelebt und gearbeitet wurde. 
Die Vorführungen in der Papiermacherwerkstatt veranschaulichten den historischen Prozess der Papierherstellung aus Hadern und Lumpen (Alttextilien aus Naturfasern, wie Baumwolle und Leinen), der stark vom Wetter abhängig war. Es wurde aufgezeigt, wie man in früheren Zeiten die Nachhaltigkeit ganz selbstverständlich praktizierte und im Einklang mit der Natur lebte. Hier wurde eine wichtige Botschaft in den Fokus gerückt: Jeder Einzelne kann heutzutage einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. In einer Zeit, in der Mikroplastik in unserer Kleidung und die massiven Abholzungen für Papier weltweit immer größere Probleme darstellen, sollte man über den eigenen Konsum nachdenken, auf Kleidung aus Naturfasern achten und den Papierverbrauch reduzieren. Die Vergangenheit lehrt uns viel für die Zukunft. Wir, als Mitarbeiter des Technischen Museums Papiermühle wollen dazu anregen, Wertschätzung für Naturmaterial, Handarbeit und Nachhaltigkeit in den Alltag zu integrieren. 
Die Bewirtung durch den Gasthof zur Linde und Bakos Lángos, sowie die Schüler des Zwönitzer Gymnasiums mit ihrem beliebten Kuchen – basar, trugen zum Gelingen dieser Veranstaltung bei. 
Das Team der Papiermühle Niederzwönitz bedankt sich bei allen ehrenamtlichen Helfern und natürlich bei den zahlreichen Gästen, die diesen Mühlentag zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben. 
Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr! 

Text: Antje Henkel-Schilbach, Museumsmitarbeiterin, Technisches Museum Papiermühle 
Fotos: André März

Mühlentag an der Knochenstampfe

Mühlentag an der Knochenstampfe Traditionell begann am Pfingstmontag der Deutsche Mühlentag in Dorfchemnitz mit dem Hähne-Wettkrähen. Der vom RGZV Dorfchemnitz organisierte Wettstreit begann um 8.00 Uhr unter dem Pavillion hinter der Knochenstampfe. 
Die Schiedsrichter zählten eine Stunde lang die Äußerungen der 19 Hähne. Gewinner war am Ende der Hahn von Christoph Seifert, der immerhin 178mal krähte. Den zweiten Platz erreichte Willy Fuckner mit seinem Hahn, der 106mal krähte, Dritter wurde Peter Land, dessen Hahn 92mal krähte. Sozusagen letzter wurde mit Null Äußerungen der Hahn von Manfred Reich. Der erhielt sozusagen als Anregung zur weiteren Verwendung seines Federviehs ein Päckchen Nudeln, die Gewinner eine kleine Anerkennung. Wie immer sorgten die Geflügelzüchter bis über die Mittagszeit hinaus für das Grillgut und Getränke.
Bei bestem Wetter füllte sich der Stampfenhof schnell zum traditionellen Konzert der Erzgebirgischen Blasmusikanten Zwönitz/Affalter. Die Musikanten spielten von 11-13.00 Uhr allerlei bekannte Stücke, die die Zuhörer auch zum Mitsingen und –klatschen animierten. 

v.l.n.r.: Christoph Seifert und seine Schwester, Hartmut Bach (Kassenwart), Peter Land, Willy Fuckner, Manfred "Icke" Reich

Von 10-16.00 Uhr hatte das Technische Museum Knochenstampfe geöffnet und die zahlreichen Besucher erfuhren einiges zur Geschichte des Gebäudes, des Stampfwerkes und des Backofens. Teilweise gaben die Museumsmitarbeiter nonstop den interessierten Gästen Auskunft. Die neu eröffnete Sonderausstellung „Von Abteil zu Abteil“ zum 150jährigen Jubiläum der Eisenbahnstrecke Chemnitz-Aue-Adorf fand ebenfalls reges Interesse. Genau 399 zahlende Besucher standen am Ende zu Buche, sicher waren noch deutlich mehr Menschen zu Besuch im Stampfenhof. 
Bereits vormittags öffneten die Vereinsmitglieder das Stampfencafè. Hier gab es zum Mühlentag leckeren Kuchen aus der „Mühle“. Die Dorfchemitzer Bäckerei hatte 14 Bleche leckeren Kuchen geliefert, dazu noch ein Selbstgebackener. Von dieser Menge blieben nicht viel Kuchenstücke übrig. Die Gäste waren alle rundum zufrieden, das schöne Wetter tat ein Übriges, da ließ es sich im Hof der Knochenstampfe aushalten. So bleibt nur noch, allen ehrenamtlichen Helfern ein herzliches Dankeschön zu sagen, die in ihrer Freizeit die Gäste bewirteten und mit handgemachter Musik unterhielten. 

Text: Claus Uhlmann, Fotos: André März