Wenn Tradition gepflegt wird, ist man im Erzgebirge. Wenn Tradition bewahrt wird, ist man in Zwönitz. Und wenn Tradition neu gestaltet wird, ist man bei unserem Holzbildhauermeister, Schnitzer, Sänger und Erzgebirger mit Herz und Hand – Frank Salzer. Er gestaltete mit seinem Sohn Emil den neuen, und nunmehr 3. RoK. Obwohl er schon seit dem frühen Sommer auf seinem angestammten Platz steht, wurde er erst jetzt von den Zwönitzern offiziell begrüßt. Zu diesem Anlass gingen wir in einer Gruppe von 38 Leuten hinauf auf den Ziegenberg. Der Anstieg war steil und es wurde uns schön warm, das war gut so, denn oben angekommen, wehte ein nicht mehr ganz sanfter Wind um Nase und Ohren. Klug all die, die eine Mütze dabei hatten. Frank Salzer und sein Sohn erwarteten uns schon und so konnte erst ein fotografiert werden, dann erzählte uns der Erschaffer des Kunstwerkes die Sage des jungen Försters und seiner Liebsten. Nach diesem Exkurs in die erzgebirgische Sagenwelt erklärte Emil einiges zum Entstehen und den Herausforderungen der Gestaltung eines so großen Werkes. Im Anschluss an die Einweihung machten wir uns auf den Weg nach Kühnhaide, hatte Frank Salzer doch zu Kaffee und Tee und ein paar gemütlichen Momenten in seine Hutzenstub eingeladen. Ja, wir waren viele, alle kamen und alle fanden Platz. Bei Kaffee, Tee und erzgebirgischen Weisen von Anton Günther und Max Schreier fand der Nachmittag, der schon dem Abend den Platz überließ, seinen wunderbaren Ausklang. Es war uns allen ein Erlebnis, das in Erinnerung bleibt, durften wir doch teilhaben an wunderbar gepflegter Tradition, an erzgebirgischer Gastlichkeit und Herzenswärme. Ein großes Dankeschön für diesen Nachmittag und ein noch größeres für den neuen „Reiter ohne Kopf“, der ein Stück unserer Stadt und unserer Heimat ist.

Text/Bild: Kerstin Meinhold (Wanderleiterin)