Am Sonntag, dem 19. Oktober 2025 schlug das Herz des Erzgebirges wieder im Takt alter Handwerkskunst: An diesem Tag kann man immer die seltene Gelegenheit nutzen, hinter die Kulissen von Manufakturen, Werkstätten und Museen zu blicken. Er ist eine lebendige Hommage an die Geschicklichkeit der Meister, die mit Herzblut und oft jahrhundertealten Techniken Produkte von bleibendem Wert schaffen. Vom Bergschmied bis zum Holzkünstler: Das Handwerk ist tief in der Identität der Region verwurzelt – eine Tradition, die hier nicht nur bewahrt, sondern aktiv gelebt wird. Auch Zwönitz mit seinen Ortsteilen präsentierte sich dabei wieder von seiner besten Seite und zeigte die beeindruckende Bandbreite seiner Handwerksbetriebe. Die Teilnehmer hatten ihre Türen geöffnet und luden zum Staunen, Mitmachen und Genießen ein. In diesem Artikel nehmen wir Sie mit auf einen detaillierten Rückblick zu den lokalen Akteuren, deren Engagement den Tag so besonders machte. Mit dabei waren: die Papiermühle Niederzwönitz, die Brauerei Zwönitz, das Sägewerk Weber in Dorfchemnitz, HK-Holz in Brünlos, Holzkunst Salzer in Kühnhaide und Floraland Gbr. Roth in Niederzwönitz. Die Besucher erlebten ein Wochenende voller authentischer Eindrücke und Begegnungen mit den Menschen, die unsere Stadt mit ihrem Können prägen.

Papiermühle Niederzwönitz

Bei bestem Herbstwetter fand am Sonntag, den 19. Oktober 2025, der Tag des traditionellen Handwerks im Technischen Museum Papiermühle Niederzwönitz statt. Der malerische Mühlen-Hof lockte trotz des bundesweiten Trubels rund um die Handwerkstage etwa 300 interessierte Besucher an. Das Team der Papiermühle zeigte sich am Ende des Tages sehr zufrieden. Fernab großer Besuchermassen konnten die Gäste die Atmosphäre in Ruhe genießen und der Fokus lag ganz auf dem faszinierenden, traditionellen (Kunst-)Handwerk der Papiermacherei. Im Mittelpunkt stand die spannende Geschichte des Papiers – von den Anfängen mit Papyrus bis hin zur Herstellung des modernen Maschinenpapiers und der Pappe. Höhepunkt für viele war die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden: Besucher jeden Alters konnten unter fachkundiger Anleitung eigenhändig Büttenpapier schöpfen. Direkt im Anschluss wartete eine weitere Attraktion: Das Team des Burkhardtsdorfer Druckereimuseums war zu Gast und druckte mit historischer Technik das passende, traditionelle Motiv des Papyrers auf das frisch geschöpfte Büttenpapier. Ein einzigartiges Andenken, das die Verbindung von Papierherstellung und Druckkunst erlebbar machte. Für eine kreative Unterstützung sorgte das freundliche Greenpeace- Team, das den Besuchern die Technik des Siebdrucks näherbrachte und unter anderem den „Papiermacher“ als Motiv auf mitgebrachte Textilien zum „Upcyceln“ oder gestellte Stoffbeutel druckte. Ein Beitrag zur Nachhaltigkeit, der bei den Gästen gut ankam. Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt: Die elfte Klasse des Matthes-Enderlein-Gymnasiums übernahm engagiert die Bewirtung und trug so zum gelungenen Tag bei. Das Museumsteam möchte sich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei allen Mitwirkenden und Helfern bedanken. Es war ein wunderbarer, sonniger Herbsttag, der die Bedeutung und Schönheit des traditionellen Handwerks eindrucksvoll ins Licht rückte. Die Papiermühle freut sich bereits auf die nächsten Aktionen!

Text: Museumsmitarbeiterin Antje Henkel-Schilbach

Handwerkermarkt zum Tag des traditionellen Handwerks in der Brauerei Zwönitz

Bei strahlendem Sonnenschein und bester Stimmung fand der 3. Handwerkermarkt zum Tag des traditionellen Handwerks auf dem Gelände der Brauerei Zwönitz, statt. Zwischen 10 und 17 Uhr präsentierten zahlreiche regionale Handwerksbetriebe ihr Können und luden die Besucherinnen und Besucher ein, das traditionelle Handwerk hautnah zu erleben. An den Ständen konnte man verschiedenste Gewerke entdecken – vom Holz- und Metallhandwerk über Töpferei bis hin zu kreativen Gestaltungen. Besonders die Mitmachangebote für Kinder kamen hervorragend an: So konnten die kleinen Besucher unter Anleitung ihr eigenes Igelhäuschen und den dazu passenden kleinen Holzigel bauen und mit nach Hause nehmen.

Für das leibliche Wohl sorgten die Kihaader Maad mit ihrem Landcafe, die Brauerei Zwönitz selbst – mit regionalen Spezialitäten, Glühwein und natürlich frisch gezapftem Zwönitzer Bier. Zusätzlich boten Führungen durch die Brauerei und die hauseigene Brennerei spannende Einblicke in die Kunst des Brauens und Destillierens. Ein besonderes Highlight sorgte für staunende Gesichter und reges Interesse: Wer wollte, konnte sich direkt vor Ort bei TMF Tattoo Zwönitz ein Tattoo in Form eines Bierkrugs stechen lassen – ein ungewöhnliches, aber passendes Souvenir für echte Bier- und Handwerksfreunde. Der Tattoo-Stand wurde schnell zum Publikumsmagneten und war den ganzen Tag über gut besucht.

Musikalische Begleitung und das sonnige Herbstwetter rundeten den gelungenen Tag ab. Mehrere Hundert Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, Handwerk, Genuss und Gemeinschaft zu erleben. Die Brauerei Zwönitz bedankt sich bei allen teilnehmenden Handwerkern, Gästen und Unterstützern für diesen erfolgreichen Tag des traditionellen Handwerks – ein Fest, das Tradition und moderne Kreativität auf besondere Weise vereinte. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen am 18.10.2026 – Tragt euch den Termin gern schon in den Kalender ein.

Text: Brauerei Zwönitz

Sägewerk Weber in Dorfchemnitz

Der 26. Tag des traditionellen Handwerks lockte am Sonntag, dem 19.10.2025, wieder zahlreiche Besucher nach Dorfchemnitz. Zu den bewährten Teilnehmern zählte auch in diesem Jahr das Sägewerk Weber. Viele interessierte Gäste konnten den stündlichen Schauvorführungen beiwohnen und dabei Wissenswertes über die „rustikale und schwere Arbeit“ im Sägewerk erfahren. Neben der Wissensvermittlung kam aber auch das Vergnügen nicht zu kurz: Für das leibliche Wohl sorgten Kaffee, Kuchen, Bier und Wurst. Ein besonderer Anziehungspunkt war Zimmerer Martin Fricke, der mit gekonnten Axthieben das traditionelle Holzhandwerk aufleben ließ. (Titelbild: Ralf Wendland)

HK HOLZ in Brünlos

Am 19.10. kam es in Brünlos im Bereich Dorfstraße zu erheblichen Verkehrsbehinderungen, einerseits durch parkende Fahrzeuge aus weiten Teilen Sachsens andererseits durch ein hohes Aufgebot an Bürgern mit einem konkreten Ziel. Die Beschilderung kündigte eine Veranstaltung im Bereich Dorfstraße 22a und 31 an. Heiko Kretzschmar und sein Team luden, wie schon seit vielen Jahren zur Tradition geworden, zum „Tag des traditionellen Handwerks“ ein. Die kleine Möbelmanufaktur HK HOLZ hat es sich zum Ziel gemacht, gemeinsam mit einigen Handwerkern und Künstlern, zweimal im Jahr eine Veranstaltung zu pflegen, die zum Ziel haben soll , das Handwerk in seiner Fülle und Vielseitigkeit einem möglichst breiten Publikum zu präsentieren und dessen Interesse zu wecken für Menschen, die mit ihren Händen Werte schaffen und erhalten. Eine wichtige Säule der deutschen Wirtschaft, die gerade schwierige Zeiten durchlebt.

Es braucht mehr Bewusstsein der Menschen für das, was da geleistet wird, um diesen Wirtschaftszweig seine verdiente Wertschätzung entgegenzubringen. Das Handwerk ist das Potenzialgebiet der Zukunft! So konnten sich die Besucher der Veranstaltung in Brünlos davon überzeugen und einen tollen Tag mit viel Interessantem und guten Gesprächen verbringen. Da waren Sandro Schwandt mit seinen individuellen Schwibbögen, Jens Eberlein mit kreativem Holzspielzeug aus Werdau, Jürg Kluge das Polsterparadies, Matthias Lumpe der Edelholzdrechsler, Katrin Müller mit vielen Bildern, Anja Knöfel bemalte mit den Kindern Porzellanfiguren, Anett Steiner die Erzgebirgskrimiautorin, der Erzgebirgsverein Zwönitz mit Klöpplerinnen und Schnitzern, Eric Kretzschmar der Nachwuchskünstler mit seinen Landschaftsbildern und Heiko Kretzschmar in seiner Tischlerei mit vielen Bildern von verwirklichten Projekten und Restaurierungsbeispielen und einer Fülle von tollen Materialien. Es gab viel zu staunen, anzufassen, Neues zu entdecken und zu fachsimpeln. Natürlich war für das leibliche Wohl ausreichend gesorgt, so duftete es schon von Weitem nach leckerem Grillgut aus der „Spießbude“. Hier fanden die Besucher bei Sören Markert und seinem freundlichen Team eine deftige Mahlzeit und gutes Bier. Kaffee und leckerer selbstgebackener Kuchen wurde im 1. OG der alten „Barthfabrik“ gereicht und ein Konzept der zukünftigen Nutzung dieser Räumlichkeit als „Kulturwerkstatt“ wurde in einer anschaulichen Präsentation vorgestellt und fand durchweg positive Resonanz. Ein rundum gelungener Tag, wenn auch viel Arbeit im Hintergrund mit zahlreichen ungenannten Helfern, so lautet auch diesmal das Resümee der Veranstalter, auch das Wetter hat einen beträchtlichen Teil zum Gelingen beigetragen auch wenn der Einfluss darauf dem besten Organisator verwehrt bleibt.

Text: HK HOLZ

Holzbildhauer Frank Salzer in Kühnhaide

Auch im Salzerhaus Kühnhaide wurden die Tage des traditionellen Handwerks wieder würdig präsentiert. Die Anzahl der Besucher war überwältigend und eine echte Herausforderung für das alte Gebäude aus dem Jahre 1769. Emil und Frank Salzer zeigten ihren Gästen nicht nur die Kunst des Holzschnitzens und der Bildhauerei, auch historische Gewerke des Ortes waren in Form von alten Fotos zu sehen. Viele Fragen wurden beantwortet zu Material und Umsetzung, auch die allgemeine Lage des Handwerks erläutert. Dabei rundete das ein oder andere Lied die Veranstaltung ab. Ein herzliches Dankeschön an die gute Organisation durch den Tourismusverein Erzgebirge.

Text: Frank Salzer

Floraland

Romy Löbel bei Ihrer Miniatur-Malerei „Blattwerke“ (rechts)

Neben Obstveredlungen in der Baumschule, floristischen Vorführungen und erzgebirgischer Volkskunst im Weihnachtsmarkt gab es im Floraland Gebr. Roth Miniatur-Malerei auf echten getrockneten Blättern. 

Fotos: Ralf Wendland