Fast 50 hiesige und uhiesige Zwönitzer, darunter ca. 30 ukrainische Frauen und Kinder, trafen sich am 2. Dezember zum Hutzen im Mehrgenerationenhaus. Stollen, Plätzchen, Speckfettbemmen, Kaffee und Glühwein schafften die kulinarische Grundlage für die Vorstellung unserer erzgebirgischen Weihnachtsbräuche und den Vergleich mit Traditionen in der Ukraine. Raiko Mothes ließ sich beim Schnitzen über die Schulter schauen und die Gäste konnten auch selbst einmal versuchen, wie schwer das Klöppeln ist. Die schönste Zeit im Weihnachtsland Erzgebirge mit Pyramide anschieben, Weihnachtsmarkt, Bergparade und festlicher Beleuchtung aller Fenster erleben die ukrainischen Familien zum ersten Mal. Eine der Frauen wollte wissen, ob sie auch einen Schwibbogen aufstellen dürfe, obwohl sie nicht aus dem Erzgebirge stammt. Natürlich, das ist hier schon fast Pflicht, und es ist schön, wenn unsere Bräuche für ein bisschen Heimeligkeit in der fremden Umgebung sorgen. Da Adventskalender in der Ukraine gänzlich unbekannt sind, stießen 25 mit Schokolade gefüllte Exemplare auf große Begeisterung bei den Kindern. Die Erwachsenen freuten sich über kleine Geschenke und auch viele warme Wintersachen wurden schnell verteilt. Ganz so besinnlich, wie wir es uns gedacht hatten, ging es nicht zu beim Hutzenabend. Eine muntere Kinderschar war froh, wieder mal mit gleichsprachigen Jungen und Mädchen spielen und toben zu können. Sehr konzentriert und ausdauernd wurde aber gebastelt: kleine und große Papiersterne, Weihnachtsmänner aus Birkenästen, bemalte Weihnachtsbaumkugeln, Räuchermännel und räuchernde Hexenhäuschen… Alle konnten schließlich mindestens eine selbst gestaltete Dekoration mit nach Hause nehmen. Gerade in der Weihnachtszeit wird bewusst, wie unfassbar schlimm der Krieg für die ukrainischen Familien ist. Angehörige sind ums Leben gekommen, der Mann einer der jungen Mütter wurde als Soldat schwer verwundet, viele haben ihr Zuhause verloren. Dieses Leid können wir nicht lindern, aber wir konnten für ein paar Stunden ein schönes Erlebnis der Gemeinsamkeit schaffen. Ein herzliches Dankeschön für die tatkräftige Unterstützung geht an Annekathrin Pyrdok, Daniel Magner, Elisabeth Stiehler, Raiko Mothes und das Team des Mehrgenerationenhauses. Zwönitz Miteinander e. V.