Der Speicher in Zwönitz zählt im Rahmen des Smart City Projektes als einer der zentralen Pfeiler und Ansatzpunkte der Digitalisierung und allgemeinen Entwicklung im Ort. Nach einem umfangreichen Umbau soll daraus ein hochmodernes Gewerbezentrum werden, welches als eine Art „Leuchtturm“ mit innovativen Ideen in die gesamte Region strahlen soll. Doch bevor die ersten Gewerbetreibenden einziehen können, das Smart City Team seine Büroräume nutzen kann oder das erste Elektroauto eine der neuen E-Ladesäulen nutzen wird, gibt es noch viel Arbeit. Die umfangreiche Planung und die dann folgende Umsetzung der Baumaßnahmen waren deshalb Thema eines Vor-Ort Termins direkt im Gebäude am 15.01.2020. Vertreter des Smart City Teams der Stadt, die beteiligten Planer und einzelne Mitglieder einer Arbeitsgruppe, welche in ihrer Gesamtheit aus Unternehmern, Vertretern von Forschungsinstitutionen und waschechten Zwönitzern besteht, machten sich vor Ort einen genauen Eindruck der aktuellen Planungen. Im Rahmen des Smart City Projektes beschäftigt sich die Arbeitsgruppe vordergründig mit einem besonderen Teilbereich des zukünftigen Speichers: dem sogenannten „Smart Lab“. Zu vergleichen mit einer Art offenen Werkstatt sollen hier moderne Technologien und Gerätschaften Einzug halten, die Start Ups, kleinen aber auch größeren Unternehmen Möglichkeiten bieten, welche sonst nur mit entsprechend hohen Investitionen möglich wären. Neben der gewerblichen Nutzung sollen aber vor allem die jungen Menschen und Kinder in Zwönitz und Umgebung etwas davon haben und verschiedene Projekte auch im Rahmen einer Zusammenarbeit mit Schulen umsetzen können bzw. Forschungsprojekte mit Universitäten und Hochschulen realisieren. Die Nutzung eines 3D-Druckers, professionelle Fotografien oder die Arbeit mit den neusten Computerprogrammen: das sind alles Ideen, welche die Vision des Speichers mit Leben füllen, nämlich einen attraktiven Gewerbestandort zu schaffen, der für alle Zwönitzer offen steht und das Leben in den verschiedensten Bereichen, direkt oder indirekt, bereichert.
Vieles wird sich in und um das Gebäude verändern, aber an vielen Stellen sollen die Details, die den Speicher schon heute ausmachen, erhalten bleiben.
Doch was sind nun konkrete Planungen für das Gebäude? Im Vordergrund steht bei allen eine intelligente Nutzung und Vernetzung. Der Außenbereich soll komplett umgestaltet werden. Dazu gehört auch die Errichtung mehrerer E-Ladesäulen für Elektroautos. Intelligent gemanagt und so attraktiv für die Nutzer und den Betreiber. Auch die Nutzung der 5G-Technologie ist geplant. Denn die Zukunftsfähigkeit des Gebäudes ist ein nicht zu unterschätzender Punkt. Im Gebäude selbst wird sich Einiges ändern. Für den modernen Eingangsbereich ist eine Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Technische Restauration Zinke GmbH geplant. Und so könnte der Blick beim Betreten des Gebäudes dann auf hinter einer Glaswand platzierte, jahrzehntealte, fast unbezahlbare Oldtimer fallen, die alleine schon einen Besuch wert wären. Die darüber liegenden Geschosse werden als Werkstätten bzw. Büros ausgebaut. Dabei wird vor allem auf Flexibilität Wert gelegt. Modulare Trennwandsysteme sollen flexible Raumgrößen ermöglichen, wodurch die verschiedensten Bedürfnisse der Mieter berücksichtigen werden können. Auch beim Energiemanagement möchte die Stadt innovativ sein. So ist im Gespräch, eine Brennstoffzelle in Verbindung mit Photovoltaik zu nutzen. Hier arbeitet die Stadt eng mit der eigenen Fernwärmegesellschaft und dem Frauenhofer Institut zusammen. Ein großer, moderner Konferenzsaal im oberen Bereich des Speichers soll 150 Menschen fassen und der Stadt und vor allem den Einwohnern eine neue Möglichkeit bieten, auch größere Veranstaltungen durchzuführen. Und auch das Turmzimmer, ganz oben über den Dächern der Stadt, soll zukünftig genutzt und zu einem echten Hingucker werden.
Vor allem von den oberen Stockwerken aus konnte man sich bereits von der wunderschönen Aussicht überzeugen.
So sind es die kleinen und großen Dinge, die den Speicher auch zukünftig zu etwas ganz Besonderem machen sollen. Die Arbeitsgruppe „Smart Lab“ wird sich weiter mit dem Projekt beschäftigen und auch die Planer machen sich wieder ans Werk, die letzten Details in die Gesamtplanung einzubauen. Zeitnah soll so die Genehmigungsplanung auch bei den entsprechenden Behörden eingereicht werden, der nächste Schritt zum „Gewerbe- und Innovationszentrum Speicher Zwönitz“. Und steht man in naher Zukunft in einem der modernen Räume des „neuen“ Speichers und blickt in Richtung Stadt, so wird diese wieder ein Stückchen „smarter“ sein, mit einem von Zwönitz‘ traditionsreichsten Gebäuden quasi im Mittelpunkt.