Nicht nur der Aufwertung des Bücherschatzes von Bruno Gebhardt, wie in Ausgabe 24 beschrieben, stimmten die Ratsmitglieder im Brauerei-Gasthof einstimmig zu. Auch für den Verkauf einer weiteren Teilfläche im Gewerbegebiet an der Hartensteiner Straße an die Gantner Instruments Environments Solutions GmbH gaben die Stadträte von Zwönitz “grünes Licht”. Das 4000 m² große Grundstück grenzt unmittelbar an die bestehende Fläche der Firma an und soll für eine erneute Erweiterung des Unternehmens genutzt werden.
Im September 2010 gegründet, ist die Gantner Instruments Environment Solutions GmbH zu einem Weltmarktführer für die Überwachung Regelung und Analyse von Solar-Großanlagen aufgestiegen. Gantner Instruments entwickelt und produziert Spitzentechnologie, die bereits in 39 Ländern auf fünf Kontinenten eingesetzt wird.
Die rasante Entwicklung ist sehr beeindruckend, im November 2017 bezog das Team um Geschäftsführer Jörg Scholz ein hochmodernes, innovatives Firmengebäude im Gewerbegebiet. Bereits 3 Jahre später, im September 2020, folgte der Spatenstich für die Verdoppelung des Firmengebäudes.
Nun steht die Fertigstellung kurz bevor und Jörg Scholz plant bereits die nächste Erweiterung. Die aktuellen Räumlichkeiten des Unternehmens sollen deutlich erweitert werden, um dem anhaltenden Wachstum des Geschäftsfeldes auch künftig angemessen Rechnung tragen zu können. Damit soll das bislang überdurchschnittliche Wachstum des Unternehmens in puncto Personal und Umsatz auch künftig fortgeführt werden.
Geplant ist in einem ersten Schritt die Errichtung eines Produktions- und Lagergebäudes inklusive Zufahrt und Entladebereich für LKWs.
Titelbild: Jeannette und Jörg Scholz (Geschäftsführer von Gantner Zwönitz) stehen auf der Fläche, auf der gerade eine neue Lagerhalle errichtet wird. Auf der Wiese im Hintergrund, die neu erworben wurde, soll eine Produktionshalle entstehen. Im Hintergrund befindet sich das erst 2017 entstandene Firmengebäude, neben dem schon ein zweites und fast fertiggestelltes gefolgt ist. Im September kann dieses von den MitarbeiterInnen bezogen werden.
Den Stadtrat der Juni-Sitzung beschäftigte im Zusammenhang mit Bau-Themen die enormen Preissteigerungen, die in dieser Branche im Moment anfallen. Dennoch werden weiterhin die Bauprojekte wie u.a. der „SPEICHER“ oder die Gestaltung der Außenanalagen Poststall in Verbindung mit dem Hotel Roß weiterverfolgt. Darin war man sich einig. Auch die Entwicklung des neuen Wohngebietes an der Stollberger Straße geht in die nächste Entwicklungsphase. Nach dem Aufstellungsbeschluss billigte nun der Rat den Entwurf des Bebauungsplanes, der aktuell ausgelegt ist. Wenn alles nach Plan verläuft, kann zu Beginn 2023 mit der Bebauung begonnen werden.
Des Weiteren wurde auch die Satzung der Wahlbekanntmachung beschlossen, da im September die Bundestagswahl ansteht. Es wird in Zwönitz eine beschränkte Plakatauswahl geben, die in der Satzung festgeschrieben wurde. Themen u.a. wie die Annahme von Spenden, Verkauf eines Flurstückes in Kühnhaide und die Neufassung des Gesellschaftsvertrages der Fernwärmeversorgung Zwönitz GmbH wurden auf den Weg gebracht.
Stadtrat von Zwönitz künftig mit 25 statt 27 Entscheidungsträgern
Spätestens seit der von der Bildzeitung berichteten „Beißattacke einer Zwönitzer Stadträtin auf einen Polizisten“ ist die Stimmung im Zwönitzer Stadtrat gedämpft. Daher wurde den Anträgen der beiden Stadträte Margitta Böttcher und Wolfgang Bude von der AfD für das Verlassen des Zwönitzer Stadtrates erleichtert zugestimmt. Ganz so einfach kann man aber ein von der Bürgerschaft gewähltes Amt nicht ablegen. Entsprechend § 18 der Sächsischen Gemeindeverordnung muss ein wichtiger Grund nachgewiesen sein. Als Beispiele gibt die Verordnung u.a. Alter, Krankheit oder Wegzug an. Frau Margitta Böttcher und Herr Wolfgang Bude baten schriftlich, um Beendigung/Niederlegung ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als Ratsmitglieder, allerdings mit einer nicht in der SächsGemO geregelten Begründung.
Den Schreiben der beiden Ratsmitglieder war u.a. zu entnehmen, dass sie inzwischen zur Erkenntnis gelangt sind, dass die Bundesrepublik Deutschland ein nichtvorhandener Staat sei, welcher keinerlei hoheitlichen Rechte besitzen würde.
„Unter Würdigung der schriftlichen Ausführungen von Frau Böttcher könnten sonstige persönliche Gründe als Ablehnungsgrund geltend gemacht werden. So ist beispielsweise ein Gewissenskonflikt geeignet, die Unzumutbarkeit einer ehrenamtlichen Tätigkeit zu begründen.“ So hieß es in der für die Entscheidung notwenige Begründung der Beschlussvorlage für die Stadträte. Daher stimmten alle dafür, Margitta Böttcher und Wolfgang Bude aus dem Stadtrat zu entlassen. Normalerweise rückt der als nächste Ersatzperson festgestellte Bewerber nach (§ 34 Abs. 2 SächsGemO). Die Liste der Alternative für Deutschland (AfD) weist keine Ersatzpersonen aus, so dass die betreffende Stadtratssitze unbesetzt bleiben. Daher werden künftig nicht mehr 27 sondern 25 stimmberechtigte Mitglieder über Entscheidungen in Zwönitz befinden.