Zum wiederholten Male wurde eine Anfrage nach Praxis-Räumen an die Mitarbeiter des Stadtbüros herangetragen. Und wieder konnte in Windeseile eine passende Lösung gefunden werden, wobei die Wünsche der promovierten Psychotherapeutin nicht einfach zu erfüllen waren. Auch der Stadtrat trug in seiner Sitzung am 8. März zum Erfolg bei. Aufgrund der Lage im Sanierungsgebiet „Altstadt & Park“ konnte den Hausbesitzern Marei und Thomas Behr (Titelfoto) eine Summe von 10.000 EUR für die Fassadensanierung als Förderung zugesprochen werden. Den Ausbau der Praxisräume stemmt er allein. Mittlerweile ist der Mietvertrag unterzeichnet und die Praxis soll im Juni Am Niederen Anger 5 eröffnet werden. Frau Dr. rer. nat. Tanja Stölzel aus Schwarzenberg freut sich auf ihre neue Wirkungsstätte.
“Doch warum Zwönitz? Auf diese Frage antwortete die Psychotherapeutin: „Zwönitz erlaubt ein Arbeitsumfeld, welches die Privatsphäre der Patienten wahrt, ohne dabei auf eine zentrale Lage und öffentliche Anbindung verzichten zu müssen. Darüber hinaus lädt der ab dem ersten Moment herzliche und hilfsbereite Kontakt sowie das freundliche Miteinander ein, sich in dieser zukunftsorientierten Stadt niederzulassen.“
Die Ärztelandschaft in Zwönitz hat sich in den letzten Jahren erfreulich entwickelt. Auch wenn Bedarf und Nachfrage im Gesundheitswesen allgemein immer größere Lücken aufweisen, können wir vor Ort noch recht zufrieden sein. Besonders in den letzten vier Jahren konnten einige Ärzte für Zwönitz neu gewonnen werden. Durch den privat investierten Bau des Ärztehauses an der von-Otto-Straße hat neben Dipl.-Med. Claudia Otto auch die Diabetologische Schwerpunktpraxis des Ärzteehepaares Schott 2019 Einzug gehalten, die damit ihre Behandlungs- und Beratungsräume von Aue nach Zwönitz verlegten. Mit der Fertigstellung der Sanierung der ehemaligen Schuhfabrik 2020 wurde ein Praxisraum als Außenstelle des in Rochlitz ansässigen Allgemeinmediziners Dr. med. Martin Grzelkowski eröffnet. Er ist erster Ansprechpartner für die örtlichen Pflegeeinrichtungen der Diakonie und behandelt weitere Patienten auch per Telemedizin. Zudem war der Umzug der Kinderärztin Frau Dr. Rauth im Jahr 2020 von Stollberg nach Zwönitz für unseren Ort ein großer Gewinn. Die Anfrage nach Räumlichkeiten kam über das Stadtbüro herein und das schnelle und sehr engagierte Zusammenspiel von Zwönitzer Handwerkern, Stadtrat, Verwaltung und Hauseigentümer hat dazu geführt, dass Frau Dr. Rauth Zwönitz als Standort auswählte. Das gleiche schnelle Vorgehen ließ die inzwischen in der Franz-Schubert-Straße 9 ansässige Kinder- und Jugendpsychotherapeuthin Katja Oehm sich für Zwönitz entscheiden. Ebenfalls fest in Zwönitz angesiedelte Ärzte investieren in Personal und Ausrüstung, wie zum Beispiel die Arztpraxis von Dres. Hübschmann, die eine Ärztin angestellt haben oder aber auch die Zahnarztpraxis Kaiser & Gonzior, die mit dem Einzug in die ehemalige Schuhfabrik in der Franz-Schubert-Straße ihre bisherige Praxis erheblich erweitert hat.
Auch für die Zwönitzer Händler sind die Fachärzte sehr wichtig, denn viele Patienten kommen von auswärts. Den Praxisbesuch wird sicher manch einer mit einem Einkaufsbummel verbinden und somit zu einer lebendigen Innenstadt beitragen. Und durch das ERZmobil kommen auch jene bequem aus den Ortsteilen in die Innenstadt, die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind.
Stadtrat beschließt wieder in Präsenz
Nachdem zu Beginn des Jahres aufgrund der pandemischen Lage einige Beschlüsse durch den Stadtrat in einem sogenannten Umlaufverfahren, also von Zuhause aus erfolgen mussten, konnte am 8. März der Stadtrat wieder in Präsenz in der Brauerei Zwönitz tagen. Zu Beginn wurde eine Einwohnerfragestunde angeboten, die aber dieses Mal kein Einwohner genutzt hat. Daher wurde sofort zur Tagesordnung übergegangen. Neben dem gerade benannten einstimmigen Beschluss zur Förderung der privaten Baumaßnahme „Am Niederen Anger 5“ wurde ebenfalls grünes Licht für die einheitliche Bezuschussung der Essenspreise in den Zwönitzer Kindertagesstätten gegeben. Jede Essensportion wird mit 0,35 EUR aus der Stadtkasse bezuschusst, um die Eltern finanziell zu entlasten. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt knapp 70.000 EUR. Da aufgrund der gestiegenen Kosten, die im Haushalt veranschlagten Mittel für die Reinigung der Grundschule Zwönitz mit Hort und Turnhalle sowie der Oberschule mit Turnhalle nicht ausreichen werden, bestätigte der Stadtrat ebenfalls die zu erwartenden zusätzlichen Kosten in Höhe von 30.190,10 Euro. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde dem Antrag des Gewerbevereins Zwönitz für verkaufsoffene Sonntage wie folgt zugestimmt.
Für den Bereich der Innenstadt
Sonntag, den 07.08.2022 anlässlich Zwönitzer Weinfest
Für das gesamte Stadtgebiet Zwönitz
Sonntag, den 25.09.2022 anlässlich des Erzgebirgischen Pferdetages
Sonntag, den 23.10.2022 anlässlich der Zwönitzer Kirmes
Sonntag, den 27.11.2022 anlässlich der Zwönitzer Hutzentage
Sonntag, den 18.12.2022 anlässlich des Zwönitzer Stollenkönigs
In der Hoffnung in diesem Jahr endlich wieder „altgewohnt“ feiern zu können, sollte sich daher jeder Zwönitzer diese Termine gleich in seinen Kalender eintragen. Einem Antrag zur Errichtung einer Mobilfunkanlage am Standort Hartensteiner Straße / Alte Lößnitzer Straße wurde das gemeindliche Einvernehmen durch den Stadtrat versagt. Dafür gab es folgende Gründe: 1. Die Errichtung eines fast 60 m hohen vermutlich verzinkten Mobilfunkmastes am geplanten Standort führt zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Landschaftsbildes. 2. Bisher fehlt der Nachweis, dass mit dem Ziel, die zu erwartende Beeinträchtigung des Ortsbildes zu minimieren, mögliche Standortalternativen untersucht wurden. Dem Schutz des Orts- und Landschaftsbildes wurde demnach im Planverfahren nicht hinreichend Beachtung geschenkt. Nicht zuletzt ging es in vielen Tagesordnungspunkten wieder um die Vergabe von Dienstleistungen im aktuellen Baugeschehen.
Neues zu aktuellen kommunalen Bauvorhaben
Der Winter ist vorbei und somit nimmt das Baugeschehen wieder Fahrt auf. Kostentechnisch gab es für den Umbau des historischen Speichers gute Nachrichten. Das bestplatzierte Angebot für die dringend notwendige Betonsanierung lag 30 Prozent unter der vorherigen Preisschätzung und wurde vom Stadtrat beauftragt. Gemeinsam mit der Anbindung an das bestehende Breitbandnetz sind nun auch die nächsten Weichen für dieses Zwönitzer Mammutprojekt gelegt. Weniger gut waren dabei die Neuigkeiten zur Austel Villa. In den vergangenen Monaten kam es zum Abriss des alten Anbaus am prestigeträchtigen Gebäude. Nun vergab der Stadtrat den Auftrag für den zu errichtenden Rohbau des neuen Mehrzweckgebäudes an der Villa. Sieben Angebote gingen im Vorfeld der Sitzung im Zwönitzer Bauamt ein, mit knapp 430.000 Euro liegt man aufgrund von explodierenden Preisen im Baugewerbe nun allerdings 29 Prozent höher als bei ersten Preisschätzungen. Über eine potentielle Einsparung von 40.000 Euro wird noch diskutiert. Wann es allerdings mit dem Neubau losgehen kann, steht aktuell noch in den Sternen. Bereits im August 2021 wurde der Bauantrag mit allen notwendigen Unterlagen eingereicht. „Bisher haben wir noch keine Baugenehmigung erhalten, da die Prüfingenieure überlastet sind“ berichtet Bürgermeister Wolfgang Triebert. Nun heißt es Daumendrücken, das die Genehmigung bald kommt und es mit diesem Vorhaben weitergehen kann. Ebenfalls für viele interessant sind die geplanten Bauarbeiten an der Dittersdorfer Straße. Die Maßnahme beinhaltet den grundhaften Ausbau der Straße auf einer Gesamtlänge von 315 m mit einer Ausbaubreite von 5,5 m. Im Bereich der Bebauung erhält die Straße einen Fußweg und ermöglicht damit den gefahrlosen Gang bis zur Buswendeschleife. Die Straßenentwässerung wird ebenfalls komplett erneuert. Außerdem sollen 5 Wanderparkplätze in dem sanierten Bereich entstehen. Insgesamt acht Angebote lagen letztendlich vor, den Zuschlag für die Baumaßnahme mit einem finanziellen Volumen von knapp über 450.000 Euro erhielt die Schuck Bau GmbH aus Großrückerswalde. Beginnen sollen die Baumaßnahmen im April und bis September dauern.