Am 3. und 4. September lud der Motorradfahrerstammtisch Dorfchemnitz zum 14. RT 125 Treffen ein. Bereits am Donnerstag Mittag traf der erste Gast ein. Diesmal reiste Stammgast Norbert Schulz aus Bremen allerdings mit Auto und Wohnwagen an. Er hatte eine Menge RT Teile geladen, die auf dem Teilemarkt schnell Interessenten fanden. Wie immer bezogen einige Übernachtungsgäste bereits Freitag nachmittag ihre Zelte hinter der Turnhalle. Als die Freunde vom Stammtisch am Abend das Grab ihres 2013 verunglückten Freundes Ralf besuchten, fuhr eine RT mit Anhänger an ihnen vorbei. Der Fahrer stellte sich als Kurt aus Holland vor. Er war auf Achse mit einer RT 125/3 samt PAVEinradanhänger. Da sein Zelt ein anderer Motorradfreund mitbrachte und die Nacht ziemlich kalt werden sollte, kam er im Ferienhaus von Gitta Gödel unter. Dort hatten sich schon Motorradfreunde aus dem Hoheloher Land einquartiert, die auf NSU, bzw. DKW Oldtimern ebenfalls auf Achse anreisten. Am Sonnabend füllte sich der Turnhallenplatz schnell, RT 125 aller Baureihen, hochkarätige Oldtimer, wie ein OD 100 Gespann mit einem selten JAP V-Motor ließen die Herzen der vielen Motorradfans höher schlagen. Abends am Lagerfeuer wurde es bei bestem Wetter gemütlich. Freunde kamen ins Gespräch, Geschichten wurden erzählt, Tipps ausgetauscht. In der Turnhalle gab es traditionell eine Motorradausstellung zu sehen. Da Dorfchemnitz vor 575 Jahren erstmals urkundlich erwähnt wurde, standen Motorräder aus Dorfchemnitz im Mittelpunkt. Zahlreiche Sammler hatten ihre Schätze zur Verfügung gestellt. Die Diamant F500 Sport war sogar ein echtes Dorfchemnitzer Motorrad, wurde in den 30er Jahren vom Helbig-Klempner gefahren. Vor Kriegsbeginn zerlegt und in Einzelteilen eingelagert, wurde es schließlich von einem Sammler in den 70er Jahren entdeckt und restauriert. Bis zur MZ TS 150, die Peter Land 1980 neu kaufte und die heute sein Sohn David noch fährt, spannte sich der Bogen. Eine Sensation war die ausgestellte „Eisenhammer“. Gebaut von 1922- 1925 in Thalheim, sind nur noch drei Exemplare bekannt, zwei davon haben ihren Weg wieder nach Thalheim gefunden. Die Maschine mit einem 200 cm³ Motor ähnelt vom Aufbau noch eher einem Fahrrad, der Großvater von Wolfgang Müller, Dachdeckermeister im Ruhestand, fuhr in Brünlos in den 20er Jahren eine solche Maschine, die jedoch schnell wieder verkauft wurde. Erstmals in der Öffentlichkeit zu sehen war in der Turnhalle die DKW RT 125 RS, eine reinrassige Geländemaschine, die 1939 von der Auto Union zu den Six Days in Salzburg eingesetzt wurde. Schautafeln zeigten die Geschichte der Maschine und die Geländesportaktivitäten der Zschopauer Motorradwerke mit der RT 125. Die Maschine wurde von Enthusiasten mit Originalteilen komplett neu aufgebaut. Grundlage waren Motor und Auspuffanlage, die sich vor Jahren bei einer Garagenräumung anfanden. Im Mittelpunkt standen aber wie immer die Fans der RT 125 Motorräder aus Zschopau. Nachdem der Platz am Sonnabend Nachmittag schon gut gefüllt war, wurde der Platz am Sonntag schließlich eng. Dank der Freunde vom Stammtisch, die sachkundig die ankommenden Fahrer einwiesen und der bereitgestellten Brettchen, kam es nicht zum Stau bei der Einfahrt auf den Turnhallenplatz. Es waren zu Hochzeiten ca. 150 RT Fahrer mit ihren Maschinen anwesend, dazu etwa nochmal soviele andere Motorräder, darunter viele gepflegte Oldtimer. Zur Ausfahrt am Sonntag um 11.00 Uhr starteten ca. 140 Teilnehmer zu einer kleinen Runde durchs Erzgebirge. Dabei waren auch Kurt , auf der RT 125 mit Anhänger, und Marcel mit seinem ETZ Gespann mit einer RT 125 auf dem Seitenwagen. Beide scherten dann aus der Kolonne aus und machten sich auf die lange Heimreise in die Niederlande. Einmal mehr hat das RT 125 Treffen allen gefallen, von den Besuchern kam durchgängig Lob. Erstmals organisierten die „Freunde der Knochenstampfe“ das Frühstück an beiden Tagen in der Turnhalle. Die Agrargenossenschaft stellte die Wiese für Camper und Teilemarkt zur Verfügung, die Stadt Zwönitz, die Pufendorf Schule und viele andere halfen bei der Organisation. Vor allem die Freunde vom Motorradfahrerstammtisch, samt Frauen und Kindern waren das ganze Wochenende aktiv, organisierten die Verpflegung in bewährter Weise. Und Sonntag Abend, nach dem Aufräumen, in gemütlicher Runde, wurde so manche Geschichte erzählt, die so ein Motorradtreffen ausmacht. Ich möchte mich deshalb an dieser Stelle herzlich bei allen bedanken, die das Treffen wieder zu einem großen Erfolg machten. Für mich ist es mein Hobby, die RT 125, alte Motorräder, Benzingespräche. Es ist nicht selbstverständlich, dafür so viele Gleichgesinnte zu haben, die alle mithelfen! Dankeschön!

Claus Uhlmann