Titelbild: V.l.n.r.: Sylvia Nehls, Peggy Groschopp, Erika Jähn, Bürgermeister Wolfgang Triebert.
Der Duft von frischem Brot, der Anblick einer Auslage voller leckerer Kuchensorten, der Geschmack von warmen Bäckerbrötchen am Morgen: der Besuch beim Bäcker lässt den meisten Menschen das Wasser im Mund zusammen laufen. Nicht anders ist es bei der Bäckerei Jähn in Dorfchemnitz, bei vielen nur als „De Mühl“ bekannt. Seit nunmehr drei Jahrzehnten liefert die Familie Jähn, erst unter der Führung von Günther Jähn, seit 2016 unter seiner Tochter Peggy Groschopp, feinstes Handwerk. Die vielen zufriedenen Kunden aus Zwönitz und Umgebung werden uns beipflichten. Die Mühle an sich entstand bereits zur Besiedlungszeit um 1200. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1542. 1797 berichtete man von einem schrecklichen Ereignis, die Schneid- und Mahlmühle mit Bäckerei brannte komplett ab. Im Jahre 1840 wurde die Mühle zunächst von G.F. Leßmüller erworben und dann an Wilhelm Helbig verpachtet. 1880 übernahm dann sein Schwiegersohn Emil Günther die Geschäfte der Mühle, später sein Sohn Gustav. 1955 wurde dann das erste Mal der Name Jähn mit der Mühle und Bäckerei verknüpft. Wieder der Schwiegersohn, Johannes Jähn, übernahm die sprichwörtlichen Zügel. Von 1970 bis 1975 folgte dann sein Sohn Günther in die Fußstapfen des Vaters. In der Zeit von 1975 bis 1992 wurde der Laden , als Filiale der „PGH des Bäckerhandwerks Zwönitztal“(Produktionsgenossenschaft des Handwerks) mit Backwaren beliefert. Nach der Wende erfolgte 1992 die Wiedereröffnung der Bäckerei unter Günther Jähn. Da war der letzte Müllermeister im Ort allerdings schon seit drei Jahren verstorben. Man konzentrierte sich also voll auf den Bäckereibetrieb und baute in den kommenden Jahrzehnten das erfolgreiche Geschäft auf, welches es noch heute ist. Mittlerweile in der sechsten Generation betreibt Peggy Groschopp die Bäckerei. Gelernt hat sie das Handwerk als Konditor in Stollberg, arbeitete danach in der PGH mit und anschließend direkt in der wiedereröffneten Bäckerei. Bis heute hat die Bäckerei 12 Lehrlinge ausgebildet, einige von ihnen arbeiten noch immer im Betrieb, der aktuell 17 Mitarbeiter beschäftigt. Neben der Hauptfiliale in Dorfchemnitz besitzt die Bäckerei noch zwei weitere Verkaufsstellen in Thalheim. In der Backstube arbeitet man mit zwei Öfen, einem Etagenofen und Stikkenofen. Die köstlichen Brote werden alle aus Sauerteig gefertigt. Insgesamt über 40 verschiedene Kuchensorten werden über das Jahr angeboten, diese machen mit Brot und Brötchen gut 70 Prozent des Backgeschäftes aus, der Rest entfällt auf die Konditorei. Im Zuge des Jubiläums möchte sich die Bäckerei bei allen treuen Kunden bedanken, die auch in den aktuellen Zeiten immer wieder gern in den Laden kommen und die Qualität und das Handwerk der Mitarbeiter zu schätzen wissen. Die Stadtverwaltung Zwönitz und die Redaktion des Zwönitzer Anzeigers wünschen Peggy Groschopp und ihrem Team für die kommende Zeit alles Gute und weiterhin viele zufriedene Kundinnen und Kunden in Zwönitz und darüber hinaus.
Korrekt müsste es heißen „Peggy Groschopp erlernte das Handwerk als Konditorin“. Abgesehen davon ist sie sogar Konditor- und Bäckermeisterin. Leider fanden die öfters prämierten Stollen keine Erwähnung.