Auf ihrer traditionellen Weihnachtsfeier im Hotel „Roß“ gedachten die Mitglieder des Erzgebirgischen Philatelisten- Vereins Zwönitz der Gründung des organisierten Sammelns in unserer Stadt am 30.10.1937, der Wiederzulassung im Rahmen einer AG des Kulturbundes am 17.08.1950 und an die Wiedergründung am 7.12.1990 im Rahmen des Bundes Deutscher Philatelisten (BDPh). Bereits 1937 errangen versierte Sammler wie Bruno Gebhardt große Aufmerksamkeit, die sich nach 1950 auf breiter Basis in nationalen und internationalen Ausstellungen mit wertvollen Preisen dokumentierte. Zwischen 1950 und 1989 waren mehr als 60 Sammler aktiv im Verein, organisierten Ausstellungen im Ort und der Region. Nach dem Wegfall der Sammlerausweise, die bezüglich der Sperrwerte in der DDR notwendig wurden und des organisierten und reglementierten Auslandtausches, nahm das Interesse der Zwönitzer an einer Vereinsarbeit nach und nach ab. Von den 18 Mitgliedern am Neustart 1990 halten nur noch vier zur Stange, insgesamt sind wir durch Todesfälle noch 7 Beitrag zahlende Vereinsfreunde, sozusagen eine Gemeinschaft von Rentnern. Dabei sind nach unserer Kenntnis viele wertvolle Sammlungen in Zwönitz in den Händen von Kindern und Enkeln ehemaliger Vereinsmitglieder. Schließlich hat man erkannt, dass mit einem Verkauf der Sammlungen zum jetzigen Zeitpunkt wenig Geld zu erzielen ist. Auf der anderen Seiten kann man heute für wenig Geld fehlende Marken erwerben. Dabei stehen neuen Interessenten unsere Erfahrungen zur Verfügung, ebenfalls auch Geräte wie Wasserzeichensucher bzw. und Speziallampen. Aus diesem Grunde hat sich unser Verein entschlossen, vom Februar bis Mai jeweils am 2. Dienstag im Monat Sprechstunden für Jedermann einzurichten. Treffpunkt ist das Café am Markt zwischen 15.00 und 16.00 Uhr. Über einen unverbindlichen Besuch würden wir uns sehr freuen. Es fällt uns allen sehr schwer, einen sachsenweit anerkannten Verein nach 85 Jahren mangels Mitglieder aufzulösen. Auch wenn wir zahlenmäßig nicht mehr in der Lage sind, Großtauschtage und Ausstellungen zu organisieren, so wollen wir doch ein Fenster in die Zukunft offenlassen, verkörpern wir als einer der letzten Vereine im Erzgebirge ein Stückchen Kultur in unserer schönen Stadt, die es zu bewahren gilt. Nicht zuletzt hoffen wir auch auf die Hilfe unserer Stadtväter.
Uwe Schneider, Vorsitzender