Diese neun Radler fallen auf. Auf den blauen, gelb abgesetzten Trikots strahlt groß das Zwönitzer Stadtwappen. Und als Gruppe ziehen sie so manchen neugierigen Blick auf sich. In den vergangenen Jahren besuchten die vornehmlich aus Dorfchemnitz stammenden Freizeitsportler gemeinsam mit Bürgermeister Wolfgang Triebert ausschließlich mit Muskelkraft alle sechs Zwönitzer Partnerkommunen. Das diesjährige Ziel war der bei vielen Zwönitzern beliebte Ski- und Urlaubsort Dorfgastein im Salzburger Land. Hierher bestehen seit fast 30 Jahren enge Beziehungen. Die meisten Mitglieder des Zwönitzer Skivereins sind schon auf den Hängen des Gasteiner Tals ihrer Leidenschaft nachgegangen und auch im Sommer zählen viele Zwönitzer zu den Urlaubsstammgästen. 635 Kilometer und knapp 5.000 Höhenmeter galt es in sechs Etappen zu bezwingen.
Leider bestätigten sich schon am Erzgebirgskamm die Wetterprognosen und es begann zu regnen. Wunderschöne Landschaften und bauliche Attraktionen erhielten so nicht jene Aufmerksamkeit, wie bei schönem Wetter. Der Wunsch nach einer warmen Dusche und trockener Kleidung minimiert die Pausenzeiten und erhöht das Fahrtempo zum Etappenziel, dem malerischen Stadtzentrum von Eger.
Die folgende Etappe ins bayrische Oberviechtach brachte bei Dauerregen die Stimmung auf den Tiefpunkt. In der Unterkunft erfuhren wir, dass im Gasteiner Tal und weiteren Teilen Österreichs sowie Bayerns verheerende Unwetter hausten und die Flüsse bedrohlich anstiegen. Würde unsere Routenplanung aufgehen? Immerhin hatten wir Radwege an Naab, Donau, Isar und Salzach auf dem Plan. Zum Glück blieb es am dritten Tag Richtung Regensburg weitgehend trocken. Mit jedem Sonnenstrahl hob sich die Stimmung in der Radlertruppe. An der Donau angekommen konnten wir am grenzwertigen Wasserstand ermessen, wieviel es in den letzten Tagen in der Region geregnet haben musste. Am deutlichsten wurde es an der Isar. In Landshut waren etliche Radwege wegen Aufräumarbeiten gesperrt und vor Brücken stauten sich Berge umgestürzter Bäume. Trotz allem fanden wir den Weg ins oberbayrische Neumarkt St. Veits. Von hier aus ging es am nächsten Tag ins schöne Salzburg. Bemerkenswert ist, wie schnell die Unwetterschäden an den Radwegen beseitigt wurden. So lagen wir sehr gut in der Zeit und konnten einen schönen Abend in der Salzburger Innenstadt erleben.
Bei strahlendem Sonnenschein wurden wir dann nach 6 anstrengenden Tagen von Claudia und Hias Pfister herzlich im Dorfgasteiner Almstadl empfangen. Ihr Gasthof ist seit Jahren der Hauptanlaufpunkt für viele Zwönitzer. Bei unserer Ankunft genossen bereits völlig unabhängig von unserer Gruppe vier Zwönitzerinnen ein paar Urlaubstage im Almstadl. Und direkt nach uns Radler machen neun weitere Zwönitzer eine Woche Urlaub hier. Dies belegt die besondere Attraktivität dieses Ortes. Auch wir konnten bei herrlichem Wetter während einer Bergwanderung die bezaubernde Landschaft genießen, bevor wir uns dankbar von unseren lieben Gastgebern verabschiedeten.