Auch in und um Zwönitz kam es an den Tagen vom 08. und 09. Januar zu verschiedenen Protestaktionen, die deutschlandweit von Vertretern der Landwirtschaft und sympathisierenden Handwerksund Industrievertretern durchgeführt wurden. Bereits am Ende der vorherigen Woche wurden diese angekündigt, so dass klar war, dass mit teils erheblichen Verkehrseinschränkungen zu rechnen wäre. Etliche Zwönitzer Gewerbetreibende unterstützten diese Proteste, indem sie für diese beiden Tage ihre Unternehmen schlossen. Ich als Bürgermeister kann den Unmut weiter Teile des Mittelstandes ebenfalls nachvollziehen. So ist auch für unsere Stadt die momentane Unsicherheit in Bezug auf Berliner Entscheidungen eine große Herausforderung. Ständig neue Abgaben, weiterer Zwang zu noch mehr Bürokratie, die hohe Inflation und die voreilig von der Bundesregierung gefassten und oft rasch zurückgenommenen Beschlüsse machen eine solide Finanzplanung kaum mehr möglich. Natürlich darf es bei solchen Protestaktionen keine Anarchie geben, sonst würde das öffentliche Leben komplett zusammenbrechen und die Gesundheit vieler wäre in akuter Gefahr. An den meisten Orten des Protestes gab es aber eine einvernehmliche Lösung zwischen den blockierenden Traktor-, LKW- und Transporter-Fahrern und der zuständigen Polizei. Somit wurde der Verkehr stellenweise erheblich verlangsamt. An einigen Punkten war jedoch zeitweise überhaupt kein Durchkommen. Es ist ein großes Glück, dass hierdurch niemand ernsthaft zu Schaden gekommen ist. Deshalb sollte stets das rechte Maß abgewogen werden, dass die gut gemeinten Aktionen nicht in einer Katastrophe enden.
Wolfgang Triebert, Bürgermeister
Foto: Tom Schulz