Wer dieses Jahr das Hormersdorfer Dorffest im prall gefüllten Veranstaltungskalender der Stadt Zwönitz suchte, wurde leider nicht fündig. Stattdessen gab es 2024, passend zum Zeitpunkt am Sommeranfang, die erste Auflage des Sommerfestes in dem Zwönitzer Ortsteil. Organisiert mit dem bewährten Personal, zeichnete sich dieses Jahr der Fußballverein SG Auerbach-Hormersdorf e. V. für die Planung und Durchführung dieses Festes verantwortlich. Bevor jedoch gefeiert werden konnte, sollte ein vielseitiges und familienfreundliches Programm auf die Beine gestellt werden. Darüber hinaus fiel bei der Vorbereitung im Vorfeld des Festes die Entscheidung, sich einen neuen Partner in Sachen Bier und Ausschank zu suchen. Wir wollten uns gerne regionaler aufstellen. Was läge da näher, als die Brauerei in der eigenen Stadt mit ins Boot zu holen? Somit wurde dieses Jahr in Hormersdorf das erste Mal Zwönitzer Bier ausgeschenkt. Hier sei schon vorab gesagt, dass diese Entscheidung goldrichtig war und beibehalten wird. Die Qualität der gebrauten Getränke sprechen für sich und die nagelneuen Tresen, Ausschanktechnik und Sonnenschirme zeigen die lange nicht mehr gekannte Wertschätzung in der neuen Partnerschaft. Auch der Zeltaufbau verlief reibungslos und wurde trotz eines anderen Zeltes als vorher in Rekordzeit erledigt. Somit konnte das Fest beginnen. Pünktlich dazu erinnerte sich auch der Sommer seines Namens und sendete uns zum Festwochenende freundliches Wetter. Ab 18 Uhr am Freitag waren alle Fahrgeschäfte und Essenstände geöffnet, das Angebot wurde gut angenommen. Der Freitagabend stand dann wie jedes Jahr eher im Zeichen der Jugend. DJ Viberz legte in diesem Jahr erstmalig auf und heizte ordentlich ein. Lohn der guten Musik war ein nahezu komplett gefülltes Festzelt. Die Stimmung war ausgelassen, aber keinesfalls aggressiv. Die letzten Gäste werden erst im Morgengrauen wieder zu Hause angekommen sein… Nach einer kurzen Regendusche am Samstagvormittag war der Festplatz pünktlich zum bunten Familiennachmittag mit Spiel und Spaß für jedermann wieder abgetrocknet. Für die Kinder wurde die Hüpfburg und in der Turnhalle das Soccerfeld des Fußballvereins aufgeblasen.
Wer nicht toben und eher kreativ sein wollte, konnte sein persönliches T-Shirt gestalten, bedrucken lassen und mit nach Hause nehmen. Des Weiteren waren die Los- und Schießbude, eine Gartenbahn sowie das Kettenkarussell ein gern genutzter Zeitvertreib für die Kleinen und Kleinsten. Mitten durch das Treiben (und auch durchs Festzelt) schlängelten sich die ferngesteuerten Autos, Trucks und Motorräder des Zwönitzer Modellsportvereins. An ihrem Stand hatten die Vereinsmitglieder ein offenes Ohr für die Fragen der kleinen und großen Kinder und viele kamen ins Staunen über die detailgetreuen Modelle. Um Autos und das Fahren ging es auch bei einem weiteren Angebot an diesem Nachmittag, allerdings hier nicht ferngesteuert und en miniature, sondern „in echt“ und vorrangig für Erwachsene: die ortsansässige Fahrschule Findeisen präsentierte ihre Angebote bei der Fahrschule zum Anfassen. Wer wollte, konnte (noch einmal) die theoretische Führerscheinprüfung ablegen. Glücklicherweise war die Polizei nicht vor Ort, um einige Führerscheine wieder einzukassieren. Im Zelt wurde derweil die neue Partnerschaft mit der Zwönitzer Brauerei noch einmal offiziell besiegelt: Dominik Naumann hatte zum Fassbieranstich geladen, welcher vom Organisator Andre Singer und dem Vertreter des Vereins, Matthias Wendlandt, fachmännisch durchgeführt wurde. Das Freibier wurde unter den zahlreichen Schaulustigen verteilt und konnte im Anschluss beim Auftritt der örtlichen Turngruppe „Hubertos“ genossen werden. Die dargebotene Körperbeherrschung und Athletik kamen beim Publikum hervorragend an. Erfreulich am Erscheinungsbild war zudem, dass sich auch drei junge Mädchen mit in die Reihen der männlichen Turner mischten. So klang der Nachmittag langsam aus und ging in einen angenehmen Sommerabend über. Der Biergarten war wie immer bei bestem Wetter voll ausgelastet. Zum Abschluss des Samstages stand – auch dies schon fast traditionsgemäß – Tanzmusik für die (etwas) ältere Generation auf dem Programm. Aufgrund der plötzlichen schweren Krankheit eines Bandmitglieds konnte die ursprünglich gebuchte Gruppe nicht auftreten. Der kurzfristige Ersatz, die Band „Turalu“ aus Glauchau, machte ihre Sache aber auch gut und animierte den Einen oder die Andere, auf der Tanzfläche doch einmal das Tanzbein zu schwingen. Dieses Jahr ohne Zeltgottesdienst, aber dafür mit dem Blasorchester der FFW Schönfeld begann der Sonntag. Sehr hörenswert gaben die Musiker ihre Lieder beim Frühschoppen zum Besten, viele nahmen dabei die kulinarischen Angebote auf dem Zeltplatz wahr. Für jeden Geschmack war wie immer etwas dabei: Pommes und Kartoffelspalten vom Gartenverein „An den drei Teichen“, leckere Fischspezialitäten der Familie Martin oder auch mal ein Eis oder eine süße Waffel vom Kindergarten. Auf dem Grill des zweiten Gartenvereins „Silberzeche“ war neben den Rostern der örtlichen Fleischerei Hübler vor allem der selbstgespießte Mutzbraten der Renner. Mit der Nachmittagszeit wurde auch Kaffee und selbstgebackener Kuchen der Jugendabteilung der SG Auerbach- Hormersdorf gefragter, bis am Ende auch das letzte Stück vergriffen war. Die starke Nachfrage nach Speis und Trank lag auch in der überwältigenden Resonanz auf das Oldtimer- und Simsontreffen am Vormittag begründet. Etwa 150 alte PKW, Motorräder und Traktoren rollten dieses Jahr auf den Festplatz – so viele wie noch nie zuvor. Eine strenge Parkordnung war notwendig, um alle unterzubringen. Es ist kaum vorstellbar, dass dies einmal mit nur wenigen Fahrzeugen begann. Für den gebührenden Abschluss des Sommerfestes sorgte der Auftritt des „Berschls“ im Festzelt. Schon lange war dieses an einem Sonntagnachmittag nicht mehr so gut gefüllt wie beim Auftritt des jungen Musikers. Mit seiner Mischung aus Witz, musikalischem Können an der Ziehharmonika und erzgebirgischer Mundart begeisterte er das Publikum und animierte zum Schunkeln oder zur Polonaise durchs Zelt. Alles in allem bleibt ein durchweg positives Fazit von diesem Sommerfest. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass der Ort ein Fest im Sommer braucht und auch die Menschen aus den umliegenden Orten gern nach Hormersdorf kommen. Ein besonderes Dankeschön geht an dieser Stelle an Dominik Naumann von der Zwönitzer Brauerei, den Mitorganisator Andre Singer, den Gartenverein „Silberzeche“ für die Übernahme des Grillens sowie an alle weiteren fleißigen Helferinnen und Helfer, ohne die dieses Fest nicht durchführbar wäre. 2025 steht dann wieder ein Hormersdorfer Dorffest im Kalender, es wird das 29. sein und zusammen mit dem Jubiläum „150 Jahre Freiwillige Feuerwehr in Hormersdorf“ gefeiert werden. Als Termin steht jetzt schon der 13. bis 15. Juni nächsten Jahres fest. Also am besten schon den Termin vormerken. Hormersdorf freut sich auf seine Gäste! Text: Matthias Wendlandt, Bilder: Klaus Jedlicka