„Gemeinsam an einem Strang ziehen“ war auch wieder das Motto der diesjährigen Dorfchemnitzer Pferdetage vom 15.-18. August. Das pferde- und reiterfreundliche Turnier im Erzgebirge hat es schon lange in den festen Turnierkalender vieler Reiter geschafft und ist ein wahres Highlight in der Saison. Es fanden, wie bereits in den letzten Jahren, auch die Sächsischen Amateurmeisterschaften in Dressur und Springen statt. Die moderne Anlage bot beste Bedingungen für Ross und Reiter und das bunte Rahmenprogramm, bestehend aus Wochenmarkt, Zeltgottesdienst und Abendveranstaltungen, lud viele Besucher zum Verweilen ein. Start war bereits am Donnerstagvormittag, wo sich die jungen Nachwuchspferde teilweise das erste Mal in solch einer Kulisse zeigen konnten. Parcourschef Ralf Stehr, welcher extra aus Holstein angereist war, zeigte sein Können in der harmonischen Gestaltung der Parcours, um den Pferden und Reitern einen guten Start in das anspruchsvolle Turnierwochenende zu geben. Nicht nur die Pferde und Reiter freuten sich, dass es endlich wieder losging. Die Vorschulkinder des Dorfchemnitzer Kindergarten waren die ersten Besucher. Am Freitag veranstaltete die Grunschule Dorfchemnitz einen Projekttag auf der Sportanlage. Für die Kinder gab es viel zu sehen: Manuela Weiß hatte eine Führung über das Turniergelände und durch die Stallzelte organisiert. Hier konnten die Kinder die Pferde einmal ganz von der Nähe betrachten und auch einem Hufschmied bei der Arbeit über die Schulter schauen. Beim Hobby Horsing, Fußballspielen und beim Beachvolleyball konnten sich alle Kinder sportlich betätigen. Das gemeinsame “gesunde Frühstück”, welches der RFV Dorfchemnitz für die Schulkinder angerichtet hatte, ließen sich alle Kinder nach den sportlichen Aktivitäten gut schmecken. Zum Abschluss konnten die Kinder den Sportlern noch einmal im Parcours zujubeln, bevor es in die Schule zum Hufeisenbasteln ging. Am Freitagabend fand ganz traditionell die Eröffnung des Reitturniers mit Bierfassanstich im Festzelt statt. Vorab gab es aber wieder ein Showprogramm auf dem Reitplatz. Dieses Mal waren eine Rassevorstellung des schweren Warmblutes, eine Freiheitsdressur, Quadrillenreiten und ein Pferd- und Hund- Wettkampf dabei. Zahlreiche Zuschauer verfolgten das bunte Programm. Der Bauernmarkt mit seinen vielen Verkaufshütten und eine Traktorenausstellung luden am Samstag und Sonntag zum Verweilen ein und auch für die Kinder wurde einiges geboten: Kinderschminken, Ponyreiten, Bastel – ecke, Hüpfburg, Hobby Horsing Parcours und Tombola waren die Höhepunkte für die Kleinen. Wer sich einmal etwas Ruhe gönnen wollte, war bei der Riders Lounge genau richtig. Die extra neu errichtete Lounge, lud nicht nur Reiter zum Relaxen ein. Sitzmöbel aus Holz und Liegestühle, umrahmt von einer liebevollen Dekoration und einem speziell für das Wochenende erstellten Snack- und Cocktailangebot, boten viel Erholung und Ruhe. Der Höhepunkt am Samstagabend war das Kostümspringen. Pferd und Reiter verwandelten sich und sprangen mit fantastisch gestalteten Kostümen und der passenden Musik über die Hindernisse. Danach konnte im Festzelt getanzt und gesungen werden. Die Live Band Freak e-plugged und DJ Romar feierten mit den Dorfchemnitzern bis spät in die Nacht. Pünktlich zum Zeltgottesdienst am Sonntag um 10 Uhr war das Festzelt vorbereitet und wie im Vorjahr erschienen zahlreiche Besucher zu der Predigt von Lutz Scheuffler. Die sportlichen Höhepunkte der Dorfchemnitzer Pferdetage waren unter anderem die Sächsischen Amateurmeisterschaften Springen und Dressur, welche auch Qualifikation für die Deutschen Amateurmeisterschaften sind. In diesem Jahr nur mit einer Finalprüfung ausgeschrieben, starteten die Amateure am Samstag in die Meisterschaft. In der St.Georg Special* Kandare starteten sieben Teilnehmer, sechs davon kämpften um den Titel des Meisters. Den Titel Sächsischer Meister der Amateure konnte sich dieses Jahr Reinmar Tempel mit seinem 11-jährigen Noble Noir erreiten. Der Vizetitel ging an Nora Hilbrig mit La Belle vor Evi Stolle mit ihrer Akzenta II. Alle Teilnehmer zeigten sehr gute Runden und präsentierten ihre Pferde trotz der starken Wärme in Bestform. Die Meisterschaft im Springen war wiederum mit zwei Qualifikationsprüfungen ausgeschrieben und so startete diese Meisterschaft bereits am Freitag im M**. Der Sieg in dieser Prüfung ging an Luise Bayer mit Aubrey Drake Graham. Nach ihrem Vizerang in der Meisterschaft im letzten Jahr, legte sie hier bereits gut vor. Es folgte Lea Ledwon aus Brandenburg vor Lucas Finotto vom RFV Moritzburg e.V. Mit Confindance lag er damit auf dem Silberrang in der Zwischenwertung vor Malte Laub mit Chino, welcher in der Prüfung den fünften Platz erritt. Luise Bayer platzierte sich mit ihrer Lorena nochmal an vierter Stelle. Man schaute nun gespannt auf den nächsten Tag und die zweite Qualifikation. In der Springprügun Kl.S m.St.* 140 cm siegte mit dem einzigen Null-Fehler-Ritt im Stechen Ronald Mittasch mit Soléa Ecrasant. Sichtlich erfreut über den Sieg konnte er sich so auch den Titel des Sächsischen Amateurmeisters sichern. Erneut den Vizetitel und Rang zwei in der Prüfung sicherte sich Luise Bayer. Mit der Schimmelstute Lorena war sie erste Starterin im Stechen, wo leider eine Stange fiel. Die Zeit hätte mit über neun Sekunden Vorsprung locker gereicht. Auf dem Bronzerang lag nun Malte Laub, welcher im Stechen der Prüfung sogar zwei Abwürfe verzeichnen musste. In der Prüfung platzierte er sich auf Rang vier. Platz drei ging an Mia Huke aus Niedersachsen.
Qualifikationen Amateur-Cups
Dorfchemnitz hatte aber nicht nur die Meisterschaft der sächsischen Amateure ausgeschrieben, sondern auch noch weitere Qualifikationen für Amateure aus Dressur und Springen. Im Viereck konnten sich Amateure auf L und M-Niveau messen. Für die Parcoursspezialisten waren L, M und S Prüfungen ausgeschrieben. Diese reinen Amateurprüfungen sind für die Teilnehmer, die nicht berufsmäßig ihr Pferd unter Wettkampfbedingungen auf Reitsportveranstaltungen vorstellen. Unter den Teilnehmern war auch Vereinschef Silvio Weiß mit seiner Stute Stella B. Er konnte sich in einem M-Springen, welches mit einer Höhe von 1,25 m ausgeschrieben war, über eine vordere Platzierung freuen. Manuela Weiß hatte leider nicht so viel Glück, ein ärgerlicher Fehler in der Distanz verhinderte eine vordere Platzierung.
Werner-Wetzel-Gedächtnis-Cup
Als alljährlicher Teil des Dorfchemnitzer Turniers wird außerdem stets der Werner-Wetzel-Gedächtnis-Cup ausgeschrieben. Die Wertungsprüfungen, ein Zwei-Phasen-Spezial S** über 145 cm und der Große Preis, das S*** mit Stechen über 150 cm, waren, wie alle Springprüfungen an diesem Wochenende, anspruchsvoll, aber fair von Parcourschef Ralf Stehr gebaut. In der ersten Wertungsprüfung konnte Michael Kölz mit Lexie Grey den Sieg heimreiten, vor Sabrina Berger und Quidams Star Melloni. Auch Marvin Jüngel war mit Cato-Cento R am Start und erritt Rang drei. Im Hauptspringen am Sonntag, dem „Großen Preis der Stadt Zwönitz“, einem S*** Springen über 1,50 m, welches die höchste nationale Klasse in Deutschland ist, wurde es nochmal spannend. Sechs Starter kamen ins Stechen. Als Erste startete Sabrina Berger mit Event de l’Heribus, mit leider einem Fehler am letzten Sprung und am Ende Platz fünf. Als zweite Starterin ritt Selina Höger mit Flintstone ein. Schnell und fehlerfrei! Einzig Sabrina Berger mit ihrem zweiten Pferd, Quidams Star Melloni konnte den Stechparcours ebenfalls fehlerfrei beenden, allerdings knapp langsamer. Hinter den beiden Amazonen konnte sich Matthias Lucas mit Genua RZH an dritter Stelle platzieren vor Marvin Jüngel mit Cato-Cento R und Max Heckel mit Quebec. Der Werner-Wetzel-Gedächtnis-Cup ging in diesem Jahr damit an Matthias Lucas (RC an der Leuba e.V.) vor Marvin Jüngel (RV Rothenburg OL. e.V.) und Sabrina Berger (RSG Amberg-Köfering e.V.). Wir schauen zurück auf ein gelungenes Wochenende mit neuen Meistern, zufriedenen Teilnehmern, unter anderem Marvin Jüngel (Titelfoto), dem zweifachen Sieger des Hamburger Derbys oder der international erfolgreichen Sabrina Berger und dem Nachwuchstalent Christoph Maack. All diese wollen im nächsten Jahr wieder am Start sein, um bei guten Bedingungen ihre Pferde zu präsentieren. Die langen Partynächte und die vielen begeisterten Besucher waren der Dank für eine erstklassige und erfolgreiche Veranstaltung, welche der RFV Dorfchemnitz mit viel Liebe zum Detail auf die Beine gestellt hat. Der Reitverein bedankt sich bei allen seinen Mitgliedern, Helfern, Unterstützern, der Stadt Zwönitz und der Gemeinde sowie den Bewohnern von Dorfchemnitz bei der Unterstützung und Durchführung der Dorfchemnitzer Pferdetage.