Am 11. September führte der Brünloser Seniorenkreis seine 10. Halbtages-Busausfahrt durch, an der traditio- nell auch die Dorfchemnitzer teilnahmen. Ziel der knapp 50 Teilnehmer war die mittelsächsische Stadt Rochlitz mit ihren herausragenden Se- henswürdigkeiten und einer spannenden Historie. Zuerst stiegen alle den kurzen, aber steilen Weg zum Schloss empor und dort gleich wie- der auf altertümlichen Stufen hinunter in einen Gewölbekeller. Hier lauschten wir über anderthalb Stunden bequem sitzend einem histori- schen Bildvortrag. Wenn Rentner, die um diese Zeit normalerweise ihr Mittags-Nickerchen machen, so lange interessiert zuhören, muss ein begabter Referent hinter dem Pult stehen. Unser Begleiter Michael Kreskowsky aus Grünlichtenberg hat dieses Ta- lent und kann komplexe historische Vorgänge mit wenigen Worten dar- legen, noch dazu in einer kurzweiligen, sehr unterhaltsamen Form. Wir hörten von den deutschen Kaisern, die auf der einstigen Burg weilten, sowie vom bekannten Porphyrgestein, das auch viele Bauten im Erzge- birge prägt, und und und … Unser Reiseführer Michael wird von der Presse als Sachsens „Klugscheißer“ bezeichnet, weil er neben seiner historischen Arbeit eine vielbeachtete Sonderausstellung organisierte, die sich mit dem Verrichten der menschlichen Notdurft befasste. Wir er- fuhren auch zu diesem selten behandelten Thema viel Erstaunliches, Kurioses und Amüsantes. Ebenso interessant verlief der Rundgang durch Schlosskapelle, Burgkü- che und weitere Räumen, wo Herr Kreskowsky u.a. eine tragbare Orgel spielte, die ältesten Holzbalken Sachsens in Profanbauten zeigte oder das Gewicht der Ritterrüstung demonstrierte. Nach über zwei Stunden Geschichte (Hören, Sehen, bisweilen Fühlen und zumindest imaginär Riechen) freuten sich aber dann doch die meisten auf das Schmecken, sprich Kaffeetrinken. Gleich nebenan – noch im Schlossgelände und mit Blick auf Stadt und Zwickauer Mulde – genossen wir im Cafe „Blümchen“ frisch gebackenen Kuchen, guten Kaffee und weitere Le- ckereien in einem sehr schönen Ambiente. Nach kurzer Fahrt ging es in die Kunigundenkirche am Ende des großen Marktplatzes. Unser Reisebegleiter, der als Ehrenamtlicher auch Gottes- dienste hält, erklärte einige wichtige Details zum Gotteshaus, das Kunstkenner zu den wichtigsten spätgotischen Bauwerken Sachsens.

Michael Kreskowsky beim Vortrag Kellergewölbe vom Schloss Rochlitz Foto: Dietmar Meye