Seit der Mensch sich und seine Umwelt bewusst wahrnimmt, schafft er reelle naturgetreue verkleinerte Abbildung davon. Im Laufe der Zeit wandelten sich die Ausdrucksformen, die dargestellten Motive sowie der Verwendungszweck solcher Miniaturen. Für besonders aufwendige Miniaturen ist das Erzgebirge weltbekannt. In der Montanregi- on entwickelten sich mit dem Niedergang des Bergbaues im 18. Jahrhundert die bergmän- nische Volkskunst und die Spielzeugproduktion aus Holz. Die gebastelten und geschnitz- ten kleinen Kunstwerke sowie Spielzeuge brachten den verarmten Bergleuten einen not- wendigen Zuverdienst ein. Die Liste der Beispiele für das Geschick der ehemaligen Bergleute als Schöpfer von Minia- turen ist lang und lässt sich fortschreiben. So fertigt auch der in Zwönitz aufgewachsene Matthias Kropp in seiner Freizeit mit ruhiger Hand und viel Geduld Miniaturlandschaften. Der gelernte Feinmechaniker nutzt seine handwerklichen Fertigkeiten, um kleinste Kunst- werke entstehen zu lassen. Mit Lupe, Pinzette und Skalpell verwandelt er Naturmaterialien, Klingeldraht, Folien und vielerlei mehr in Landschaften, Gebäude und Fortbewegungsmit- tel jeglicher Art. Um die filigrane Bemalung zu bewerkstelligen, muss oft eine Nadel einge- setzt werden, da der feinste Pinsel zu dick dafür ist. Die Sonderausstellung präsentiert erstmalig die meisterlichen Miniaturwelten des nun in Dresden lebenden Künstlers Matthias Kropp in seiner Geburtsstadt Zwönitz und würdigt gleichzeitig die in der Dauerausstellung zu suchenden „Minis“ der „Gebhardtsche Samm- lung“. Denn der Sammler Bruno Gebhardt schätzte nicht nur die großen Fähigkeiten im Kleinen der Bastlernation Erzgebirge und trug derlei Objekte zusammen, sondern fertigte auch selbst Miniaturschnitzereien.
Besucher dürfen ab dem 5. Oktober, immer samstags von 13 bis 17 Uhr die Lupen zü-cken und die Winzlinge in ihren ungewöhnlichen Behältnissen suchen. Das Museumsteam der HEIMATWELTEN Zwönitz lädt alle herzlich ein!