Auch in diesem Jahr trotzte das Wetter dem heiligen Martin. Ein leichter Nieselregen konnte die Zwönitzer nicht davon abhalten, mit ihren Laternen durch die Straßen zu ziehen und den Martinstag zu feiern.

Sabine Bley (rechts) im Gespräch mit einem Bettler, der uns die Martinsgeschichte bildlich vor Augen führte.

Wie in den vergangenen Jahren begann der Abend mit einer kirchlichen Andacht, diesmal in der katholischen Kirche. Sabine Bley erzählte die Geschichte des Heiligen Martin, der seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilte und erinnerte an die Bedeutung von Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft. Anschaulich nahm sie die Kinder mit hinein in das Thema Teilen. Begonnen mit dem verteilen von Smarties, Schokolade und Gummibärchen bis hin zu Dingen, die durch das Teilen nicht kleiner werden, wie Spielzeug, Musik oder Geschichten. Doch es gibt auch Sachen, die sich durch Teilen vermehren, wie die Freude, das Lachen und das Licht. Die verdunkelte Kirche wurde durch das Entzünden vieler kleiner Kerzen und dann auch aller mitgebrachten Lampions nach und nach wieder in ein gemütliches Licht gesetzt. Was für ein schönes Bild!

Marie Schreier war auf ihrem „Braunen“ in die Rolle des St. Martin geschlüpft.

Dem Regen trotzend spielten die Bläser der Ev.-luth. Kirchgemeinden Zwönitz und die Bläser der Meth. Kirche Zwönitz für die Besucher altbekannte Weisen.

Nach der Andacht setzte sich der Laternenumzug in Bewegung. Angeführt von St. Martin hoch zu Ross, erstrahlten die Zwönitzer Straßen im warmen Licht der Laternen. Die Freiwillige Feuerwehr Zwönitz und die Polizei sorgten für die Sicherheit der Teilnehmer, während der Allianzposaunenchor mit fröhlichen Klängen für die musikalische Untermalung sorgte.

Der Weg führte die kleinen und großen Teilnehmer zur Ev.-Meth. Kirchgemeinde, wo — wie es die Tradition verlangt — leckere Martinshörnchen verteilt wurden. Die Bäckerei Jähn aus Dorfchemnitz hatte die Hörnchen mit viel Liebe gebacken und sorgte so für einen süßen Abschluss des Umzugs. Es ist dabei immer schön zu sehen, wie viele Menschen jedes Jahr zum Martinsfest kommen. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, Werte wie Teilen und Füreinander-da-sein hochzuhalten. Das St. Martinsfest in Zwönitz war auch in diesem Jahr wieder sehr gut besucht und ein schönes Beispiel dafür, wie Traditionen Menschen zusammenbringen und Freude schenken können.

Fotos: Simone Bonitz

Laternenlicht

Laternenlicht, Laternenlicht,
scheint so hell in dunkler Nacht.
Wir singen Lieder, froh und klar,
St. Martin ritt einst da und war
ein guter Mann, so wie ihr wisst,
der seinen Mantel teilte, Frist um Frist,
weil er es gut gemeint,
Laternenlicht, Laternenlicht scheint.