Bild: Stellvertretend für das entstandene Netzwerk zur Belebung der Innenstadt möchten wir Dominik Naumann danken. Starke Partner wie er haben einen großen Anteil daran, dass Zwönitz touristisch ein attraktiver Standort ist und überregionale Strahlkraft erworben hat. Als Vereinsvorstand des GVZ Zwönitz im Ehrenamt und Inhaber der Brauerei Zwönitz und somit als Unternehmer hat er, wie so viele, immer unsere Arbeit unterstützt. Der GVZ war schon immer Akteur zur Belebung der Innenstadt und wird es auch in Zukunft bleiben. Wir vertrauen darauf, dass versucht wird, neu Ent- standenes weiterzuführen.
m Dezember 2024 sind die Fördermittel für das Innenstadtmanagement ausge- laufen. Seit Oktober 2018 durften wir für Themen zur Belebung der Innenstadt als Ansprech- partner zur Verfügung stehen, Ideen ausprobieren, Netzwerke schaffen, Spendenmittel generie- ren und auch einiges selbst organisieren.
So wurde die Veranstaltung „Fête de la Musique“ nach Zwönitz geholt und die Osteraktionen im Stadtzentrum aktiviert. Mit der Suche nach goldenen Eiern, Schäfchen, Hasen oder Hühnern in den Schaufenstern der Innenstadt haben wir hoffentlich viele Zwönitzer und Besucher auf die vielfältigen Einzelhandelsangebote und Fachgeschäfte in unserer Stadt aufmerksam gemacht. Auch das vom Zwönitzer Gewerbe- und Verkehrsverein (GVZ) organisierte Rennwolfrennen konnten wir teilweise mit einem finanziellen Beitrag unterstützen. Ebenfalls durch gezielte finanzielle Anreize bei der Nachfolgesuche von Geschäften oder bei Neugründungen haben wir einen Teil dazu beitragen können, dass unsere Innenstadt noch nicht so einen großen Leerstand ausweist wie andernorts. Die Läden von ehemals Schreibwaren Heidrich, ein Teil von Krauss Moden, das Herrengeschäft, Jeans-Möckel und Elektro-Lessmüller wurden von neuen Einzelhändlern übernommen und das Eiscafé vom ehemaligen „Eismaa“ konnte als Eiscafe , jetzt unter dem Namen „Milchbubi“ erhalten bleiben. Auch wenn es noch Leerstand gibt, fällt er kaum ins Auge, da sich sowohl die Hausbesit- zer sowie auch viele ehrenamtlich engagierte Bürger um schöne Dekorationen bemühen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle fleißigen Dekorateure. Besonders freuen wir uns, dass wir ebenfalls im medizinischen Bereich mitwirken durften. Wir waren die ersten Ansprechpartner für die Zwönit- zer Kinderärztin Frau Dr. Rauth, für die Psychotherapie Dr. Tanja Stölzel, die Praxis für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie Katja Oehm und auch für Dipl-Psych. Dr. Isabell Kahl, die 2024 ihre Praxis in Zwönitz eröffnet hat. Mit Netzwerkarbeit und mit Unterstützung durch die Verwaltung ist es uns gelungen, diese Fachkräfte nach Zwönitz zu ziehen und hier zu halten. Die „Kleinstadtakademie“ haben wir in der Pilotphase als Stadt aktiv begleitet. Dieses Förderpro- gramm wurde seitens des Bundes inszeniert, um auf die Problemlagen von Kleinstädten auf- merksam zu machen. Durch gegenseitige Besuche anderer Kleinstädte, Erfahrungsaustausche und Workshopreihen sollten Lösungsansätze gefunden werden, um gegen das drohende Innen- stadtsterben anzukämpfen. Aus so einem Workshop heraus entstand z.B. die Idee der Begeg- nungsstätte „MITTENDRIN“. An dieser Stelle, wieder vertretend für viele Akteure, ein Danke- schön an Katrin Mulcahy, die den Mut und auch die Ausdauer hatte, dieses Projekt voran zu trei- ben und inzwischen das zweite Jahr zu halten. Das vielfältige Angebot bereichert unsere Innen- stadt außerordentlich.
Wir haben auch neue Denkansätze in Bezug auf den Einzelhandel in verschiedener Form unterstützt. Alexander Schnerrer hat mit seinem „Herrn Anton“ für große Aufmerksamkeit gesorgt und der 24/7 – Automatenladen hat sich bis jetzt bewährt. Ebenfalls als zusätzliches Einkaufsangebot gibt es seit über zwei Jahren den Kurzzeitladen in der Langen Gasse. Das ist ein kleiner „überdachter Marktplatz“, in dem sich Händler, Künstler und Individualisten mit ihren Waren zeitweise „ausprobieren“ können. In der sehr schweren Zeit der Corona-Pandemie haben wir Aktionen unterstützt bzw. (mit)organisiert, um Menschen Trost zuzusprechen, Halt zu geben oder Freude zu spenden, wie zum Beispiel Präsente aus Spenden für die Zwönitzer Alten- und Pflegeheime verpacken oder die Deko-Schuh- aktion der Diakonie Tagespflege unterstützen. Aber auch Aktionen wie die „Fotosession“ mit der Gewinnerkollektion des European Fashion Award in Milano vom ehemaligen Zwönitzer „Kleiderwahnsinn“ mit der damaligen Inhaberin Ina Riedel haben für Aufmerksamkeit gesorgt und uns sehr viel Freude bereitet. Nicht zuletzt konnte in Zusammenarbeit mit dem GVZ und der Stadtverwaltung in den letzten Jahren das Gutscheinsystem „Zwönitzer“ erfolgreich umgesetzt werden. Stand Juli 2024 wurden 30.915 Gutscheine verkauft, die den Unternehmen und Händlern unserer Stadt bisher einen Umsatz von 358.900 EUR gesichert haben.
Investiv durften wir ebenfalls einiges umsetzen. So wurde der „Schustergung“ an der Postmeilensäule restauriert, die Elektrifizierung in der Innen- stadt modernisiert und für Feste ausgebaut sowie Biertischgarnituren und ein Regalsystem für Pop-Up-Aktivitäten angeschafft. Auch der Rathaus- Adventskalender, der gerade wieder mit wunderschönen Zwönitzer Motiven erstrahlt, wurde im Rahmen des Innenstadtmanagements finanziert. Unsere Arbeit bestand zum größten Teil aus zahlreichen Gesprächen mit Bürgern, Akteuren und Hauseigentümern, in Rundgängen durch Gewerbe- objekte mit potentiell Interessierten, im Organisieren von Veranstaltungen und im Ausbau der Zusammenarbeit mit Institutionen wie der Industrie- und Handelskammer, der Wirtschaftsförderung Erzgebirge oder aber auch mit Maklern und Unternehmern. Außerdem durften eingenommene Spen- den an Vereine und private Unternehmer weitergegeben werden. In unserem Stadtbüro gab es Ausstellungen, ein Bücherregal für Bücher- tausch, Angebote zu Stadtfesten oder Beratungsmöglichkeiten sozialer Dienste sowie immer ein offenes Ohr für Anregungen und Fragen. Der Abschied fällt schwer, doch der Projektzeitraum war von Beginn an festgelegt und nun ist es soweit. Wir möchten von Herzen allen danken, die uns mit Ideen, Taten, Geld, Mut, Beharrlichkeit und mit ihrem Enga- gement unterstützt haben.
Vielen Dank und alles Gute! Anne, Martin und Uta