Am 23. April wird der Welttag des Buches begangen. Das war auch der ideale Anlass, die neue Schaubibliothek in der Raritätensammlung Bruno Gebhardt zu eröffnen. Damit wurde nicht nur ein Förderprojekt erfolgreich abgeschlossen, sondern zugleich ein neues Kapitel für das Museum aufgeschlagen. Denn der Bücherschatz vom Bauernhof hat nach Jahrzehnten des Vergessens und Verstaubens endlich einen würdigen Platz in der Austelvilla gefunden. Nach Sachgebieten sortiert, werden die Bücher Interessierten bereitgestellt. Die Schaubibliothek gewährt Einblicke in die Forschungstätigkeit des Sammlers und beeindruckt mit Vielfalt. Von A wie Armbrust bis Z wie Zoo ist für jeden etwas dabei, der sich mit der Sammlung Bruno Gebhardts oder mit einem der vielen Interessensgebiete des Sammlers beschäftigen möchte. Da die Bücher zu alt und zu wertvoll für eine Ausleihe sind, werden sie nur vor Ort eingesehen und für intensivere Recherchen auf Bestellung eingescannt und die gescannten Seiten per E-Mail geschickt. Wer etwas Zeit mitbringt, dem sei aber das Lesen vor Ort empfohlen, denn das historische Ambiente lädt zum Verweilen ein. Der Museumsbesucher kann auf einem der samtweich gepolsterten Stühle Platz nehmen und im Takt der Pendeluhr alte Buchseiten blättern. Der Blick in Brunos Bücher verrät, wie systematisch er gesammelt und wie umfassend er studiert hat. Die geladenen Gäste konnten sich zur Eröffnung bereits davon überzeugen. Das „Silberzachen-Trio“ (wegen gesundheitlicher Probleme als Duo aufgetreten) bot dem feierlichen Anlass den würdigen musikalischen Rahmen. Zu zarten Klängen der Harfenzitter, gespielt von Brigitte Lohr und rhythmischen Takten des Akkordeons, gespielt von Regine Seifert wurde der aus einem Büro entstandene neue Raum eingeweiht. Die gesungenen Texte über die Heimat fanden ihre literarische Entsprechung in der Schaubibliothek, die den Auftritt ergänzten und deutlich machten, dass von A wie Anton Günther bis Z wie Zwönitz auch heimatkundliche Literatur vertreten ist. Wer nun neugierig geworden ist, sollte die verlängerten Öffnungszeiten des Museums nutzen. Bis 9. Juli kann die Ausstellung (inkl. Sonderausstellung) mit Schaubibliothek immer samstags von 13 bis 17 Uhr besichtigt werden. Wer eine Führung wünscht, sollte sich den Muttertag vormerken! An diesem Tag geht es mal nicht um die Herren der Schöpfung, sondern um die Krönung, das schöne Geschlecht und Familienoberhaupt – die Frau und Mutter. Das Museumsteam der HEIMATWELTEN ZWÖNITZ lädt ein zu einer Führung für die Frauen durch den Austelpark und die Austelvilla. Die Fabrikantenvilla im Neorenaissancestil versprüht einen Hauch Dolce Vita und nicht zuletzt femininen Esprit. Die Gäste erfahren, wie das Mittelmeer zum Miriquidi kam und tauchen ein in die Lebenswelt und Wohnkultur der einstigen Hausherrin Ida Austel. Nach einem Gläschen Sekt kann noch die aktuelle Sonderausstellung Das Dings vom Dach – Brun’s rätselhafte Schätzchen und die neue Schaubibliothek bestaunt werden.
Am 8. Mai werden gleich 2 Führungen angeboten, mit jeweils max. 20 Teilnehmern: 14 – 15 Uhr, 15 – 16 Uhr Kosten: 5,- EUR pro Pers. Eine Anmeldung ist bis spätestens zum 7. Mai erforderlich – per Telefon: 037754-2323 oder 037754-2690 und per E-Mail p.stoetzer@zwoenitz.de.
Foto: Museumsleiterin Paula Stötzer bei der Eröffnung der Schaubibliothek.
Text: Paula Stötzer