Wieder annähernd 1000 Besucher strömten zum Mühlentag am Pfingstmontag herbei. Aus Großstädten reisten sie an, um die Mühlen in Zwönitz zu erkunden. Schon letztes Jahr wurden die Papiermüller regelrecht überrannt, weshalb dieses Jahr nicht nur stündlich Führungen angeboten wurden, sondern aller 30 Minuten. Da bliebe jedem die Spucke weg, doch das Mühlen- und Museumsteam schöpfte und sprudelte sein Wissen aus und das Lob der Gäste gab wieder einmal Wasser auf die Mühlen. Und dennoch bildeten sich Warteschlangen und die Mühlenenthusiasten mussten sich im Pausieren üben. Bei schönstem Wetter und reichlich Verpflegung sollte das kein Problem sein, doch manche hatten ein straffes Programm und besuchten Mühle um Mühle im Akkord, meckerten erst vor sich hin und waren danach begeistert. Mit Menschen ist es eben wie mit den Mühlen, erst einmal am Rad drehen, bevor alles rund läuft. Ein besonderer Dank gilt den ehrenamtlichen Helfern, die einen kühlen Kopf bewahrten und gleichzeitig rotierten. Das halten nur die Besten aus!
Text: Paula Stötzer
Viel Betrieb zum Mühlentag in Dorfchemnitz
Traditionell begann der Mühlentag auf dem Gelände der Knochenstampfe in Dorfchemnitz mit dem Hähne-Wettkrähen. Von 8.00 bis 9.00 Uhr krähten unter den Augen der Zuhörer 23 Hähne um die Wette. In der Kategorie Großhähne gewann mit 122 Krährufen der Hahn von Paula und Christoph Schreiter. Sieger bei den Zwerghähnen wurde mit 160 Krährufen der Hahn von Theresa Freitag. Auch nach der Siegerehrung, die Krähleiter Hartmut Bach durchführte, ebbte das Krähen nicht ab bis das Geflügel von ihren Besitzern wieder in die heimischen Ställe geschafft wurde. Übrigens blieb der Verlierer, der Hahn von Frank Roßberg ganz stumm, dafür gab es trotzdem einen Trostpreis. Inzwischen hatte sich der Stampfenhof gut gefüllt. Die Freunde vom Rassegeflügelzucht-Verein Dorfchemnitz standen am Grill bereit, um die hungrigen Gäste zu versorgen. Auch das Stampfencafè hatte geöffnet und versorgte bereits am Vormittag die Gäste mit Kaffee und Kuchen. Zum Mühlentag kam der leckere Kuchen, übrigens aus der Jähn Mühle. Die kleine Besatzung des Cafès hatte den ganzen Tag zu tun, bis zum frühen Nachmittag die Gäste das Angebot förmlich aufgegessen hatten. Das Gleiche war bei den Gefügelzüchtern der Fall. Allen, die ehrenamtlich die Verpflegung übernommen haben, sei hiermit herzlich gedankt. Ab 11.00 Uhr unterhielten die Erzgebirgischen Blasmusikanten Zwönitz/ Affalter e.V. und der Zwönitzer Stadtchor alle Anwesenden mit flotter Musik. Die ist traditionell ein Höhepunkt zum Mühlentag, nicht nur zahlreiche Dorfchemnitzer, auch viele Gäste erfreuten sich an den Klängen der Musiker. Viele interessierte Gäste waren aber auch aus ganz Sachsen angereist, um die Knochenstampfe zu besichtigen. Das war nur im Rahmen von Führungen möglich, da derzeit das Gebäude eine Baustelle ist. Mittlerweile sind die Arbeiten aber schon vorangeschritten. Nach Jahren des Stillstandes drehte sich das Wasserrad wieder. Dabei lief die von der Firma Schumann aus Mulda komplett überholte und in großen Teilen neu gefertigte Technik äußerst laufruhig. Die zugeführte Wassermenge aus dem Stampfenteich reichte, um den Besuchern auch das Stampfwerk mit zwei Stempeln in Aktion vorzuführen. Schön, dass auch zahlreiche Dorfchemnitzer die Gelegenheit zur Besichtigung nutzten. Als Letztes führte der Rundgang zum Steinbackofen. Zum Mühlentag erklärten die Museumsmitarbeiter nur, wie früher gebacken wurde, welcher Aufwand dazu nötig war. Bald aber, zum Stampfenfest am ersten Juliwochenende, wird der Backofen angeheizt. Ca. 250 zahlende Gäste nahmen an den Führungen teil. Pro Durchgang waren 25 Personen angedacht. Oft schlossen sich spontan weitere Interessierte an. Alles in Allem ein erfolgreicher Mühlentag an der Knochenstampfe in Dorfchemnitz bei bestem Pfingstwetter.
Text/Bilder: Claus Uhlmann