Am Samstag, dem 27.04.2024, pflanzten die Regionalgruppe Zwönitz des BUND, zusammen mit dem Heimat- und Feuerwehrverein Kühnhaide e.V. im Beisein des Beigeordneten Andy Kehrer, anlässlich des Tages des Baumes den Baum des Jahres. Dies ist im Jahre 2024 die Mehlbeere. Diese Baumart wurde durch das „Kuratorium Baum des Jahres“ für dieses Jahr ausgewählt. Sie ist als Zierbaum in Parks und als Straßenbaum bekannt und beliebt, während sie in Wäldern meistens nur an seinen Rändern vorkommt, denn sie steht gerne im Licht. Die Mehlbeere kommt aber auch in mitteleuropäischen trocken-warmen Kalk-Buchenwäldern vor. Aufgrund ihres tiefen Wurzelsystems erträgt sie trockene Perioden und wird in Zukunft bei der Begrünung von Städten und als Alleebaum eine noch größere Rolle spielen. Seit Jahren steht sie auf der Liste der Zukunftsbäume für die Stadt. Der Tag des Baumes wird in Deutschland jährlich am 25. April begangen. Seit vielen Jahren wird anlässlich dieses Tages von den Zwönitzer Naturschützern, meist in der bebauten Ortslage, an einem dafür geeigneten Standort, ein Baum gepflanzt. Fast immer wurde dafür die vom Kuratorium ausgewählte Baumart ausgewählt und meist nahmen der jeweils amtierende Bürgermeister bzw. sein Beigeordneter an der Pflanzung teil. Damit bekundeten sie, welche Bedeutung in unserer Heimatstadt dem Großgrün und dem Baumschutz beigemessen wird. Als Standort wurde dieses Jahr das Gelände der „Naturschutzhütte“ an der Dittersdorfer Straße in Kühnhaide ausgewählt, weil es zwei Jubiläen gab, an die im Zusammenhang mit dem in Zwönitz organisierten ehrenamtlichen Naturschutz gleichzeitig erinnert werden sollte. Vor 65 Jahren, am 6. April 1959, war unter dem Vorsitz des seit 1956 bestellten Kreisnaturschutzbeauftragten Herrn Norbert Krätzig, die Fachgruppe Naturschutz des Kulturbundes mit neun Mitgliedern in der Brettmühle gegründet worden. Vor 35 Jahren wurde die in Eigenleistung der Naturschützer erbaute Naturschutzhütte am 3. Juni 1989 eingeweiht. Deshalb wurde der Baum dieses Mal hinter dem kleinen Denkmal gepflanzt, das sich die Naturschützer vor 15 Jahren anlässlich des 50-jährigen Bestehens des organisierten ehrenamtlichen Naturschutzes in Zwönitz errichtet hatten. In der Vergangenheit war für die Pflanzung oftmals ein Starkbaum aus einer Baumschule verwendet worden, dessen Kauf viele Male von Zwönitzer Firmen und auch von Privatpersonen gesponsert worden war. Leider gingen einige der Starkbäume trotz Pflege ein. Das Wurzelwerk war wahrscheinlich nicht genügend ausgebildet. In diesem Jahr wurde deshalb auf den Kauf eines Starkbaumes verzichtet und ein kleinerer Baum gepflanzt. Auch dieser hat seine Geschichte, die noch kurz erzählt werden soll. In Zwönitz gab es in der Vergangenheit nicht viele Mehlbeeren. Ein besonders großes und schönes Exemplar stand auf dem Grundstück von Frau Schramm an der Bachstraße. Von diesem stammt wahrscheinlich unser in diesem Jahr gepflanztes Exemplar ab. Es hatte einst bei Norbert Krätzig im Garten gestanden und wahr wahrscheinlich über Vögel, die Mehlbeeren gefressen hatten und deren ausgeschiedenen Kot dahin gelangt. Als der Sämling zu groß geworden war, schenkte Norbert Krätzig den Baum der Stadt Zwönitz und Mitarbeiter der Naturschutzstation pflanzten ihn neben dem wieder aufgewältigtem Bergwerk „Neues Glück“ im Austelpark. Dort kam der Baum aber nicht recht voran. Vielleicht hatte er dort zu wenig Licht und stand zu trocken. Deshalb wurde er nun umgepflanzt. Es bleibt zu hoffen, dass er sich an neuer Stelle nun prächtig entwickelt.
Text: Dietmar Weigel, Fotos: Simone Bonitz