Hinweis: Wanderkarten sind in der Stadtinformation (Markt 3a) erhältlich.
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah liegt? Also, warum nicht wieder einmal eine Wanderung in der Heimat unternehmen? An dieser Stelle wollen wir Ihnen in den kommenden Ausgaben des Zwönitzer Anzeigers verschiedene Wanderungen in und um Zwönitz vorstellen. Und vielleicht nutzt der Eine oder Andere die begrenzten Reisemöglichkeiten, um die Schönheit der Natur gleich vor der Haustür wieder zu entdecken. Der Zwönitzer Panoramaweg wurde im Jahr 2017 angelegt, um Besuchern der Stadt Zwönitz und ihren Einwohnern die Möglichkeit zu geben, ausgehend von einer für sie geeigneten Stelle, ohne viel Informationen und Kartenwerk, Sehenswürdigkeiten zu erreichen und zum Ausgangspunkt zurückzufinden. Die Streckenmarkierung erfolgt über einen grünen Punkt auf den Wegweisern, der die Wanderer zuverlässig auf Kurs hält. Die kleine Runde ist 9 Kilometer lang. Je nach Kondition und Laune kann der Weg aber auch auf 12 oder 19 Kilometer ausgedehnt werden. Günstige Einstiegspunkte sind am Markt im Stadtzentrum, an der Johanniskirche in Niederzwönitz, am Wasserfall an der Annaberger Straße sowie in Kühnhaide. Aber auch an vielen anderen Punkten ist ein Einstieg in den Rundweg möglich. Unterwegs warten neben schönen Panoramablicken auch zahlreiche Besonderheiten, die entdeckt werden wollen. Vom Markt aus führt der Weg vorbei an der Blasiuskirche zur alten Stollberger Bahn. Bis zum Abzweig nach Niederzwönitz kann man die Aussicht über Zwönitz bis zum Geyerschen Wald genießen. Vor der Johanniskirche geht es hinauf zur Galgenspitze mit Blick über Zwönitz und Thalheim. Vorbei am Hammerteich und dem Wasserfall erreicht man den Aufstieg zum sagenumwobenen „Reiter ohne Kopf“. Von dort bietet sich ein fantastischer Ausblick bis ins Zwickauer Land.
„Reiter ohne Kopf“ Fotograf: Corinna Bergelt, Quelle: Greifensteinregion
Der „Reiter ohne Kopf“, eine Skulptur, die 1992 auf dem Ziegenberg (652m) in Erinnerung an eine traurige Sage aus dem 17. Jahrhundert im Raum Zwönitz errichtet wurde, erzählt folgende Geschichte: Die Tochter eines Zwönitzer Müllers, war dem Grünhainer Förster zugetan. Beide verabredeten sich zum Tanz. Zu ihrer Freude, traf sie dort ihren Bruder mit dessen Frau. In ihrer Wiedersehensfreude scherzten die Geschwister miteinander. Als der Geliebte verspätet eintraf, war er erzürnt darüber, seine Braut in den Armen eines anderen zu sehen. Er lockte das Mädchen auf den Ziegenberg, warf ihr Untreue vor und nahm ihr das Leben. Mit letzten Worten beteuerte sie, dass es ihr Bruder war, mit dem sie tanzte. Entsetzt bereute er seine Tat. Leichenblass, mit blutigen Händen ritt er zur Schenke zurück. Verzweifelt berichtet er das Geschehene und beugt sich dem Gericht. Das Beil des Scharfrichters zu Grünhain fiel. Ein Rosenstrauch, dessen schneeweiße Blüten sich des Nachts wie mit Blut besprengt färbten, bedeckt den Boden, an dem die Geliebte den Tod fand. Um Mitternacht wurde ein Ross gesehen, dessen Reiter seinen Kopf unter dem Arm trägt. Er verweilt am Rosenstock und entschwindet alsbald…
Der Weg führt bergab nach Kühnhaide entlang eines idyllischen Baches und bergauf zum Aussichtsturm „Zwönitzblick“. Weiter geht es zur alten Scheibenberger Bahn mit kleinem Abstecher zur beeindruckenden Fuchsbrunnbrücke. Diese Brücke mitten im Wald stammt von der ehemaligen Bahnverbindung zwischen Zwönitz und Scheibenberg. Im Jahr 1900 eingeweiht, ist sie die letzte erhaltene Brücke von einst 7 Eisenbahnbrücken. Mit Aussicht Richtung Schneeberg wandert man zurück nach Kühnhaide, vorbei am Pauckner Stolln und bis zur Trinitatiskirche am Zwönitzer Markt. Der Pauckner Stolln und das dazugehörige Huthaus wurden vom Bergmännischen Traditionsverein Zwönitz e.V. erschaffen. Im Huthaus wurde in Auszügen der moderne Wismutbergbau nachgestellt. Das Huthaus und der Pauckner Stolln können auf Nachfrage besichtigt werden.
Zwönitzblick Fotograf: Corinna Bergelt, Quelle: Greifensteinregion
Fuchsbrunnbrücke, Fotograf: Corinna Bergelt, Quelle: Greifensteinregion
Momentan ist nur Rucksackverpflegung möglich, was natürlich auch seinen Reiz hat, da man zu jeder Zeit nach Lust und Laune eine Pause machen kann. Nichtsdestotrotz hoffen wir, dass bald wieder die Zwönitzer Gastronomiebetriebe zur Stärkung einladen dürfen. Wer mehr Informationen zu dieser Wanderung haben möchte oder auch interaktiv auf die Streckenführung zurückgreifen möchte, der kann sich die App Outdooractive auf sein Handy laden und Zwönitz und seine Umgebung erkunden. Allen, die sich jetzt auf Wandertour begeben, sei bestes Wanderwetter und viel Spaß beim Erkunden von Zwönitz und seiner Umgebung gegönnt.