Kalenderfenster am 27.11.*

Winter

Der Sommer is alle, de Kirmes verbei,
der Wind weht ganz eisig, der Winter kimmt rei.
Of Falder un Walder, do liegt schu der Schnee,
schlierweiß sieht´s in Tol un aah drubn of der Höh.
Dos schimmert un flimmert, dos glitzert und blinkt,
wenn drubn hinnern Wald de Sonn niedersinkt,
von Schießbarg drübn rüber der Mond freindlich lacht.
Saht naus, dos is a Pracht!

Ganz dick zieht der Naabel durch´n Wald, über Staa,
mer ka wirklich kaum mit ann Stacken durchhaa.
De Baam sei bereimelt, o saht se när a,
kaa Christbaamel wirklich net schänner saah ka.
Dos schimmert un flimmert, dos glitzert un blinkt,
der Wind durch jeds Klackel in Fansterla dringt.
Wenn´s Feier in Ufen racht prasselt un kracht,
is in der Stub a Pracht!

Nu kimmt aah ganz sachte Weihnachten mit ra.
Der Fried schnitzt an Krippel, der Ward, daar streicht a.
Mit Bleiglanz un Goldschaam werd all´s repariert,
de Puppenstub werd wieder frisch tapeziert.
Dos schimmert un flimmert, dos glitzert un blinkt,
der Leimtopp läfft über, dos qualmt un dos stinkt.
A Kerzel zünd fix a, doß´s wieder vermacht,
is dä dos net a Pracht?

Un endlich do is aah der Heilige Obnd do,
de Peremett dreht sich, der Lechter hängt ro,
de Lichterpupp hobn se an Fanster gestellt,
doß´s jeden in Stübel an besten gefällt.
Dos schimmert un flimmert, dos glitzert un blinkt,
de Kinnerschar „Stille Nacht, heilge Nacht“ singt.
Von Christbaam ubn runner a Engela lacht,
saht hi, dos is a Pracht!

Wort und Weise: Otto Peuschel