Geschäftsführer Holger Rohrer (2. v. r.), Betriebsleiter Steffen Kosma (li.) sowie die Mitarbeiter von Aalberts Surface Treatment nehmen die neue Zink-Nickel-Fertigungslinie an einer vollautomatischen Gestellgalvanisierungsanlage in Betrieb. Foto: Aalberts Zwönitz
Zwönitz – Einen Meilenstein konnten die Zwönitzer von Aalberts Surface Treatment Zwönitz dieser Tage setzen: Eine neue Zink-Nickel- Fertigungslinie an einer vollautomatischen Gestellgalvanisierungsanlage wurde in Betrieb genommen. Geschäftsführer Holger Rohrer und Betriebsleiter Steffen Kosma vollzogen mit dem Projekt- und Fertigungsteam die erfolgreiche Abnahme des ersten Warenträgers. Mit dem galvanischen Zink-Nickel- Oberflächenverfahren neuester Generation sind die Zwönitzer Beschichtungsspezialisten nun bestens aufgestellt für die Anforderungen der Zukunft in puncto hochwertigem technischem Korrosionsschutz. „Großflächige Teile, aber auch Produkte in einer hohen Menge, können nun in noch kürzeren Produktionszeiten dank dem leistungsfähigen Automaten im Dreischichtrhythmus beschichtet werden“, erklärte Steffen Kosma. Dabei könne man auf das Know-how einer Bestandsanlage zurückgreifen, in der unter anderem Präzisions-Drehteile mit eigens entwickelter pneumatischer Dreh-, Kipptechnologie mit Zink-Nickel oberflächenbehandelt werden. Die derzeitige aufgerüstete Anlage vom Baujahr 2006 wurde mit einer sechsstelligen Investitionssumme in das Verfahren Zink-Nickel modernisiert und kann neben Zink- und Zink-Eisen-Beschichtungen flexibel produzieren. Insgesamt gibt es im Zwönitzer Werk zwölf Voll- und Halbautomaten im Gestell- und Trommelbereich. Über 300 Tonnen an Metallen durchlaufen täglich die Oberflächenveredelung in der Zwönitzer Galvanik. „Die Gesamtinvestitionen in das Zwönitzer Werk betragen damit seit dem letzten Jahr rund eine Million Euro“, sagte Geschäftsführer Holger Rohrer. Überhaupt ist die Zwönitzer Galvanik, die derzeit über 200 Mitarbeiter beschäftigt, schon seit Jahrzehnten bestens auf dem Weltmarkt in der Oberflächenbeschichtung vertreten. Zu über 90 Prozent wird für die Automobilindustrie produziert. „Durch die breite Aufstellung in vielen Produktsegmenten und mit Speziallösungen, konnte die schwache und unsichere Konjunktur im letzten Jahr abgefedert werden. Es wurden außerdem viele neue Projekte gewonnen“, berichtete Steffen Kosma. So blicke man optimistisch in die Zukunft, um die wachsenden Anforderungen gerade bei dem sich stark im Wandel befindlichen Automobilmarkt zu meistern. Wer hinter die Türen von Aalberts Surface Treatment Zwönitz blicken möchte, kann das am 12. September beim geplanten Tag der offenen Tür tun.
Zahlen und Fakten: 1976 wurde das ehemalige VEB Messgerätewerk, Werk 7, in Betrieb genommen. Im Jahre 1992 kaufte die Familie Baum das ehemalige Messgerätewerk in Zwönitz. Ab 2010 erfolgte schrittweise der Verkauf der Galvanotechnik Baum GmbH an Aalberts Industries. Der Konzern übernahm das Werk 2015 zu 100 Prozent. Seit 2016 firmierte das Unternehmen unter Impreglon Zwönitz. Die AHC- und Impreglon-Werke vereinigten sich 2019 zur Aalberts Surface Treatment GmbH, mit derzeit rund 50 Standorten, über 3.000 Mitarbeitern und circa 300 Millionen Euro Umsatz pro Jahr. Weltweit ist die Gruppe in fast allen Beschichtungssparten erfolgreich vertreten.
Text: Thomas Lerch