Vereinsvorsitzender Jörg Kittler am 22. Februar 2020 beim Kleintiermarkt in Kühnhaide, den der Zwönitzer Rassekaninchenzüchterverein organisiert hat.

Zum Kleintiermarkt am 22. Februar in Kühnhaide ist Jörg Kittler, der Vorsitzende des Rassekaninchenzüchterverein S 563 Zwönitz 1893 und Umgebung, hinter der Bar zu finden. Er schenkt Getränke aus, die die vielen Gäste des Marktes zur Stärkung bekommen können. Dieser ist einer von zweien, die der Verein jedes Jahr organisiert und die bei Besuchern gut ankommen. Jörg Kittler und die 25 Mitglieder sind sehr aktiv, auch bei Kaninchenausstellungen. Jedes Jahr im November organisieren sie die traditionelle „Westerzgebirgsschau“, die 1978 in Zwönitz ihren Ursprung fand. Der Verein gehört zum Kreisverband Stollberg sowie zum Landesverband Sächsischer Rassekaninchenzüchter. Doch auch bundesweit sind sie bei Ausstellungen mit dabei. Da ist es kein Wunder, dass die Mitglieder einige Trophäen in den Vitrinen stehen haben, auch im Gastraum des Ausstellungszentrums Kühnhaide. Ein Mitglied – Thomas Reich mit seinen Deutschen Riesen – ist sogar zweifacher Europameister. Jörg Kittler ist seit 1996 Mitglied und seit 2015 Vorsitzender des Vereins, der nun schon seit 1893 existiert und damit einer der ältesten in ganz Zwönitz ist. Einen historischen Abriss dazu finden Sie in Ausgabe 47/2019 des Zwönitzer Wochenblatts. Es sei ein verantwortungsvoller Posten, beschreibt Jörg Kittler seine Arbeit, es gebe vieles, woran man zunächst gar nicht denke. Zudem hatte er einiges aufzuarbeiten, was ihm jedoch gelang. Seine Arbeitsweise ist anders als die seines Vorgängers. So war der Wechsel eine Phase der Umgewöhnung und teilweise Umstrukturierung, da nicht alle Mitglieder damit gleich gut klarkamen. Jörg Kittler hat großes Vertrauen in die Mitglieder, wie er sagt, Zuverlässigkeit sei sehr wichtig, genau wie Transparenz. „Jeder hat seine Rechte und Pflichten.“ Doch vor allem gehe es auch um den Spaß. Was ihm am Vereinsleben am besten gefällt? „Dieses Zusammenleben“, antwortet er. „Wenn es schon fast familiär zugeht.“ Jörg Kittler hat Kaninchen, seit er neun Jahre alt war und das war nie anders – mit Ausnahme seiner Lehrzeit. Wohin mit den Küchenabfällen? Das war die Frage, durch die er wieder zu den Kaninchen kam. Erst zwei, dann zehn, dann immer mehr. Zu Höchstzeiten besaß er 80 Kaninchen, mittlerweile hat er noch 30. Wenn er abends füttern geht, dann nimmt er sich Zeit mit den Tieren und beobachtet sie. Sie seien sehr ruhige Tiere, schön mit einem friedlichen Wesen und vor allem vielseitig. Nachwuchs zu finden sei jedoch schwierig. Jörg Kittler hat seinen Stall am Wegesrand, wodurch auch viele Kinder vorbeikommen, denen gerade die Jungtiere gefallen. Doch die Tierzucht bringt eben auch viel Arbeit und Verantwortung mit sich und so sei es schwer, junge Menschen langfristig zu halten. Dazu kommen natürlich auch die Kosten für Futter, Tierarzt und Zubehör, die man bereit sein muss, aufzubringen. Dafür braucht es viel Leidenschaft und Begeisterung für die Tiere. Doch noch ist der Verein sehr aktiv und die Mitglieder engagiert. Für die Zukunft wünscht sich Jörg Kittler vor allem, dass es weitergeht: „Das wäre ein Stück Kulturlandschaft, was verloren geht.“ Wenn Sie Interesse daran haben, sich im Verein zu engagieren, dann können Sie sich bei Jörg Kittler melden unter: jörgkittler@gmx.de. Mitmachen kann jeder, der möchte.