Die Geschichte der Papiermühle Niederzwönitz ist eng mit der Bergbautätigkeit in der Region und dem markmeißnischen Adelsgeschlecht von Schönberg verbunden, welches von Eduard Vehse (1802-1870) in seiner „Geschichte der Höfe des Hauses Sachsen“ als alte Bergwerks- Familie bezeichnet wird. Durch große Gewinne aus Beteiligungen am Schneeberger Silberbergbau zu großem Vermögen gekommen, kauften 1473 die Brüder Caspar (1440 – 1491) und Heinrich (gest. 1537) von Schönberg gemeinsam mit ihrem Onkel, dem Meißner Bischof Dietrich von Schönberg (1410/11 – 1492), die Herrschaft Stollberg, zu der auch Niederzwönitz gehörte. In der Folge des zweiten erzgebirgischen Berggeschreis wurden in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts etliche Bergämter und auch das Oberbergamt Freiberg gegründet, was zu einem enormen Papierbedarf in den Bergbauverwaltungen führte. Aus diesem Grund entstanden in der Region zahlreiche Papiermühlen, so auch 1540 zwischen dem Bergstädtlein Zwönitz und Burgstädtel, auf den Wüstungen eines Eisenhammers. In dieser Papiermühle wurde jenes Bergbuch hergestellt, in welches die Familie von Schönberg zwischen 1561 und 1645 alle bergbaulichen Aktivitäten auf den familieneigenen Besitzungen um Stollberg, Thalheim und Zwönitz aufzeichnete. Beleg hierfür ist das Zwönitzer Wappen, welches als Wasserzeichen das verwendete Büttenpapier ziert.