Am 25. April wurde wieder, wie in jedem Jahr, weltweit der „Tag des Baumes“ begangen. Diese jährliche Aktion geht bis ins Jahr 1872 zurück. Der amerikanische Politiker Julius Sterling MORTON veranlasste damals, dass mittels eines Vertrages festgelegt wurde, jährlich einen „Tag des Baumes“ einzuführen. Der Sinn dieser Aktion sollte sein, dass weltweit Bäume gepflanzt werden – privat oder von bestimmten Interessengruppen. Gedacht war an Einzelpflanzungen aber auch an Pflanzungen in größerem Umfang. Die Vereinten Nationen übernahmen diese Anregung 1951 und legten international hierfür den 25. April fest. In der Bundesrepublik Deutschland wurde 1952 erstmals dieser Tag begangen. Bundespräsident Theodor Heuss pflanzte damals symbolisch den ersten Baum.
Der Brauch, bestimmte Bäume zu oder aus einem bestimmten Anlass zu pflanzen, ist nicht neu. Man pflegt ihn seit Jahrhunderten. Viele Gedenkbäume, alt oder in den letzten Jahren gepflanzt, beweisen es. Da die Pflanzungen in der Regel von einer größeren Zahl Personen erfolgt, wird diese übliche jährlich stattfindende Zeremonie in dieser Zeit aufgrund geltender Bestimmungen kaum möglich sein. Das soll aber nicht bedeuten, dass sie ausfallen muss. Die üblichen Aktionen können auch zu einem späteren Pflanztermin (Herbstpflanzung) nachgeholt werden. Vielleicht bietet gerade die für unser Leib und Leben bedrohliche Zeit, die uns in diesem Jahr weltweit erfasst hat, Grund und Möglichkeit ei nen Gedenkbaum zu pflanzen. Er könnte so spätere Generationen an diese Krise erinnern und sie mahnen.
Die Auswahl der zur Pflanzung vorgesehenen Gehölzarten ist nicht vorgeschrieben. Es wird aber immer bei dieser Aktion daran erinnert, den jährlich ausgerufenen „Baum des Jahres“ zu berücksichtigen, bzw. zu wählen. Vom zuständigen Kuratorium wurde für 2020 die Robinie zum “Baum des Jahres” gekürt. Sie wurde auch im Hinblick auf den Klimawandel gewählt. Da viele Länder sich seit einigen Jahren bereits dieser sinnvollen Aktion angeschlossen haben, ist damit zu rechnen, dass auch dort an einen Gedenkbaum gedacht wird, der auf das „Corona-Jahr“ hinweist. Übrigens wurde die jährliche Auswahl einer Gehölzart durchbrochen, bzw. ergänzt, indem einmal der „Baum des Jahrtausends“ ausgerufen wurde. Dafür wurde die uralte Baumart Ginkgo gewählt – der Ginkgo als Hoffnungsträger. Er gilt so in vielen Orten als Gedenkbaum.
Text: Norbert Krätzig