Links der Bach Zwönitz als Grenze zwischen Zwönitz und seinem Ortsteil Niederzwönitz. Rechts das aus Granit gefertigte Sühnekreuz.
Wer die Rathausstraße in Richtung Austel-Villa unterwegs ist, hat sicher oberhalb von „Fernseh Lang“ ein Kreuz registriert. An der nebenstehenden Brücke befindet sich eine Tafel des EZV Zwönitz. Was hat es mit dieser Örtlichkeit auf sich?
Links im Bild fließt die Zwönitz, welche an dieser Stelle die Grenze zwischen Zwönitz und Niederzwönitz bildet. „Zwischen den Bistümern Naumburg und Meißen bildete hier der Bach seit alter Zeit die Grenze. Von 1485 bis 1547 verlief hier auch die Landesgrenze zwischen dem Kurfürstentum Sachsen und dem Herzogtum Sachsen. Bei der Leipziger Teilung des wettinischen Landes im Jahre 1485 durch die Brüder Ernst und Albert wurde Zwönitz als Klosterbesitz Grünhains kurfürstlich (ernestinisch), Niederzwönitz aber gelangte mit der Herrschaft Stollberg an den Herzog (albertinisch).“ (*) Rechts im Bild befindet sich das Sühnekreuz, um dessen Geschichte und Bedeutung sich mehrere unbewiesene Thesen ranken. Einige Historiker vermuten, dass es sich dabei um einen Grenzstein zwischen dem „ernestinischen“ Zwönitz und dem „albertinischen“ Niederzwönitz handelt, was aber sehr unwahrscheinlich ist, da es keine ähnlichen Grenzsteine in der Region gibt. Andere Thesen wiederrum knüpfen an den auf dem Kreuz eingeritzten Dolch an. Entsprechend einer Vermutung des Chronisten Richter (1890) sollen sich im Hussitenkrieg 1429 zwei Offiziere an dieser Stelle gegenseitig erstochen haben. Eine andere These sagt, dass dort im Dreißigjährigen Krieg ein schwedischer Offizier erstochen wurde. Beweise liegen für keine These vor.
(Text: * EZV Zwönitz/ Informationen von Uwe Schneider aus der Chronik der Stadt Zwönitz 960-1945)