Peter Kluge, Sohn der DKW-Legende Ewald Kluge (links), Claus Uhlmann, Hauptverantwortlicher Organisator des Treffens (Mitte) und Eberhard Uhlmann, DKW-Enthusiast und Sammler (rechts) auf der Bühne des RT-Treffens.

Das Interesse am gesamten Wochenende war riesig. Foto: Ralf Wendland

Das 13. RT-Treffen in Dorfchemnitz am 22. und 23.08.2020 stand in diesem Jahr unter ganz besonderen Rahmenbedingungen. Lange war nicht klar, ob die Veranstaltung auch in diesem Sommer zahlreiche Motorradliebhaber in den Zwönitzer Ortsteil locken könnte. Durch die Corona- Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen war die Planung und Organisation mit noch größerem Aufwand verbunden. Umso glücklicher waren Ortsvorsteher und Organisator Claus Uhlmann und das gut 30-köpfige Team mit vielen Mitgliedern des Dorfchemnitzer Motorradstammtisches am vergangenen Wochenende über den enormen Zuspruch der Teilnehmer und Besucher. Ein würdiger Rahmen für den 80. Geburtstag der RT 125 in diesem Jahr. Im April 1940 erfolgte die erste Vorstellung vor Händlern auf der Wiener Messe. Im Mai wurde das beliebte Motorrad das erste Mal ausgeliefert. Damit begann die Erfolgsgeschichte des Zweitakters aus Zschopau, dem seitdem meist kopierten Motorrad der Welt. „Außerdem schauen wir auf 70 Jahre IFA RT zurück, denn zehn Jahre später wurde die Nachkriegsproduktion wieder angekurbelt.“, erklärte Claus Uhlmann.

Ein besonderer Rekord wurde am Sonntag aufgestellt: 201 und damit so viele Teilnehmer wie noch nie zählte die traditionelle Rundfahrt anlässlich des Treffens. Die Route führte von Dorfchemnitz nach Zwönitz und Elterlein, durch Waschleithe, Beierfeld und Bernsbach und über Grünhain wieder zurück. Insgesamt waren wohl über 400 Teilnehmer über das Wochenende verteilt auf dem Sportplatz in Dorfchemnitz, davon 150 am verregneten Samstag. „Mit der Resonanz bin ich sehr zufrieden, zumal man ja weiß, dass Motorradfahrer und Oldtimer eigentlich nur rausfahren, wenn schönes Wetter ist.”, freute sich Claus Uhlmann. Ein riesiger Erfolg, natürlich auch für die Organisatoren. „Alle hielten sich an die Hygieneregeln, vor allem im Ausstellungsbereich und in der Halle.“, so Uhlmann weiter. Und dort gab es noch ein paar besondere Schmuckstücke zu sehen, z. B. eine NSU Sportmax von 1955 mit handgedengeltem Tank sowie eine 35 PS starke Schnell-Horex von 1953. Die Maschinen konnten dabei ganz genau unter die Lupe genommen werden. Seine Leidenschaft für die Zweitakter aus der erzgebirgischen Motorradschmiede begann für Uhlmann im Jahr 1982 mit einem Besuch der Feierlichkeiten anlässanlässlich des Jubiläums „60 Jahre Motorradbau in Zschopau“. Denn neben den MZ-Motorrädern hatten insbesondere die DKW-Zweiräder seine Aufmerksamkeit erregt. „Gleichzeitig kam mir in den Sinn, dass mein Onkel Max tatsächlich eine RT besaß, die er nicht mehr benutzte. Die hat er mir dann geschenkt. Das wurde mein Alltagsmotorrad“, erinnert sich Claus Uhlmann an seine erste RT 125.
Über das Wochenende konnten auch einige Raritäten und Einzelstücke bewundert werden. Sogar Lothar Neukirchner stattete dem Festgelände einen Besuch ab. Der leidenschaftliche Motorradpilot und dreifache DDR-Meister in der 250er-Klasse gehörte zu den Ehrengästen des 13. RT-Treffens. Aus dem gesamten Bundesgebiet kamen Fans der RT nach Dorfchemnitz. Die weiteste Anreise auf eigener Achse hatten einmal mehr Motorradfreunde aus dem Hoheloher Land bei Künzelsau, die mit Maschinen aus den 50er Jahren einen Großteil der Strecke bei Regen zurücklegten. Auch aus der Schweiz kam ein Gast, der allerdings nur einen Teil der Anreise im Sattel seiner RT 125 zurücklegte. Und so freuen sich alle bereits auf das 14. RT-Treffen, welches in zwei Jahren Dorfchemnitz wieder zu einem Mekka für Motorradfans machen wird.

Die Ausfahrt am Sonntag des Treffens ist immer eines der Highlights für die Teilnehmer. Foto: Ralf Wendland