Viele Runden hat es schon auf unseren Festen gedreht und bringt dabei Kinderaugen zum Leuchten – das Zwönitzer Karussell. Das um 1860 erbaute Kinderkarussell wurde ursprünglich von der Schaustellerfamilie Neubert aus Elterlein betrieben. 1974 verkaufte diese es jedoch an die „Nationale Front“ Lößnitz. Acht Jahre später erwarb es dann die Stadt Zwönitz zusammen mit einem Nostalgie-Transportwagen. Dieser war mit Kinderbildern von Michael Stoll bemalt. Leider musste der Wagen aus Sicherheitsgründen ersetzt werden. Deshalb kaufte die Stadt einen historischen Schaustellerwagen (8 m x 2,5 m), gebaut von der Reichsbahn, welcher originalgetreu wieder aufgebaut wurde und in welchem bis heute noch die Karten verkauft werden. 1982 nahm sich Roland Mattis mit seinem damaligen ehrenamtlichen Kollektiv dem Karussell an und betreute es mit viel Herzblut bis zu seiner Rente. Seit 1992 kümmerten sich schließlich Bernd Görler und seine Frau liebevoll um das Karussell. Viel Zeit und Arbeit steckten die beiden in die Restauration der Reitschule. Dass das historische Karussell bis heute vielen Kindern Freude schenken kann, ist dem großen Engagement der Stadt zu verdanken, welche immer wieder Erneuerungsmaßnahmen vornimmt. So wurden die 1927 gefertigten 32 Ölbilder am Karussell 2012 bis 2013 von Regine Illgen restauriert. Weiterhin benötigte das Fahrgeschäft eine neue Beleuchtung sowie eine neue Plane und einen neuen Holzaufbau, welcher 2018 erneuert wurde. Viele Gemeinden beneiden Zwönitz um diese Attraktion, welche auf sämtlichen Festen der Stadt ein echter Hingucker ist. Das Besondere an der Reitschule ist, dass sie sowohl aus hängenden als auch aus fahrenden Teilen besteht. Ende des 19. Jahrhunderts war das Karussell ein Hängekarussell, bestehend aus Pferden und Gondeln. Dieses wurde aber nach der Jahrhundertwende teilweise zu einem damals moderneren „Sportkarussell“ umgebaut. Daher gibt es heute auf dem Karussell 4 Fahrräder, 4 Pferde, 4 Motorräder, 1 Bus, 1 Feuerwehr- und 1 Polizeiauto. Das über hundert Jahre alte Karussell ist und bleibt der Anziehungspunkt auf jedem Fest. Text: Lea Heidel