Das ist ein kleiner Rückblick auf eine nicht mehr wegzudenkende, liebgewonnene Ehrung von Bürgern unserer alten Bergstadt, die sich mit dem liebevollen Schmücken ihrer Anwesen, Häuser und Fenster mit traditionell, erzgebirgischer Dekoration hervorgetan haben. Seit nunmehr dreißig Jahren gibt es in Zwönitz mit seinen Ortsteilen den Wettbewerb um die schönste, weihnachtliche Dekoration von Gebäuden, Fenstern und gewerblichen Schaufenstern sowie räumlichen Bereichen. In all den Jahren war eine ehrenamtliche Jury abendlich unterwegs, um nach bestem Wissen und Gewissen, die vermeintlich schönsten und ideenreichsten Objekte zu finden. Bewertungsgrundlagen sind dabei im Wesentlichen die überbrachten Traditionen, welche die typischen Merkmale einer soliden Gestaltung der Dekorationen im Sinne der erzgebirgischen Schlichtheit und Sachlichkeit bei den Darstellungen in Verbindung mit einer herzerwärmenden Beleuchtung zum Ausdruck bringen. Dabei finden sowohl historische Elemente in Form von Pyramiden, Engeln, Bergmännern, Lichterpuppen oder Schwibbögen als auch modern gestaltete Figuren ihre Beachtung. Neben geschnitzten und gedrechselten Dingen gehören auch geklöppelte Sachen zu einem erfreulichen Erscheinungsbild. Bereichernd wirken sich bewegliche Dekorationen jeglicher Art und Form im oben genannten Sinne aus. Alles in allem eine recht große Bandbreite an Gestaltungsmöglichkeiten. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Jury jedes Mal aufs Neue vor einer schwierigen Aufgabe stand und steht, möglichst objektiv zu entscheiden. Natürlich haben in dieser Zeit immer wieder wechselnde Jurymitglieder diese nicht einfache, verantwortungsvolle Tätigkeit wahrgenommen. Wurden von der kleinen, zentralen Jury in den ersten Jahren neben der Zwönitzer Kernstadt auch die Ortsteile Niederzwönitz, Kühnhaide und Lenkersdorf besucht und bewertet, so änderte sich das mit dem Dazukommen der weiteren Ortsteile wie Dorfchemnitz, Brünlos, Günsdorf und Hormersdorf insofern, dass man tatkräftige Unterstützung von den jeweiligen Ortschaftsräten bekam. Noch vor den Weihnachtsfeiertagen wurden dann die ermittelten Wettbewerbssieger überraschend von den Ortsvorstehern oder dem Bürgermeister besucht und erhielten einen speziellen Preis in Form eines Schwibbogens oder geschnitzten Bergmannes. Alle Preise sind Unikate und können nicht einfach käuflich erworben werden. Hergestellt wurden und werden sie bis heute von ortsansässigen Volkskunstschaffenden wie den Bach-Buben oder der Firma Tietze. In zahlreichen Wochenblattartikeln wurden die Preisträger, wenn möglich mit Fotos, veröffentlicht. Immer wieder wurden dabei auch all diejenigen erwähnt, die leider noch nicht zu Ehren kamen. Aber man sollte doch bedenken, dass es nicht nur darum geht, einen Preis zu erringen. Vielmehr schmückt man doch auch für sich und seine Familie, mit dem wunderbaren Nebeneffekt, dabei etwas für ein unverwechselbares und tolles Erscheinungsbild unserer Heimatstadt getan zu haben. Denn ohne Zweifel sorgt das Antlitz unserer Stadt jedes Jahr in der Zeit vom ersten Advent bis zu Lichtmeß für Staunen und Bewunderung. Was man in diesem Jahr nicht unerwähnt lassen sollte, ist das Bemühen von geschickten, talentierten und bastelfreudigen Mitmenschen. Auch wenn dies nicht unmittelbar mit dem oben genannten Prämierungswettbewerb zu tun hat, trägt es doch zur Verschönerung der Innenstadt bei. Erstaunlich, mit welchen Ideen und mit wieviel Mühe zum Detail man da am Werkeln ist. Wer also in diesen Tagen mit offenen Augen durch unser Stadtzentrum spaziert, kann im ehemaligen Schaufenster des damaligen Friseursalons von Siegfried Franke, gegenüber vom Nachtwächterdenkmal, eine tolle Arbeit von Wolfgang Fischer bestaunen, um nur ein Beispiel zu nennen. Also, liebe Einwohner, werdet nicht müde beim Schmücken und Verschönern, denn in den gerade nicht so einfachen Zeiten sind Behaglichkeit und Freude an schönen Dingen Balsam für die Seele.

Die diesjährigen Preisträger sind:

Geschäft: Bücher Walther, Frau Annette Ulbricht, Annaberger Straße 7

Stadtgebiet Zwönitz Familie Petra und Wolfgang Hillig, Annaberger Straße 7

andere Wohngebiete Familie Angela und Heinz Thierfelder, Gottfried-Ullrich-Straße 12 

Neubaugebiet Herr Georg Takacs, Goethestraße 12 

Brünlos Familie Kerstin und Helmut Andreis, Am Berg 1 

Kühnhaide Familie Susanne und Stephan Jäckel, Lößnitzer Straße 67

Hormersdorf Familie Gerthold und Uta Brunner, Am Steinberg 16a

Niederzwönitz Familie Kathrin und Joachim Kropp, Niederzwönitzer Straße 112 

Dorfchemnitz Familie Petra und Wilfried Groß, Uferstraße 13

Günsdorf Familie Angelika und Karli Lieberwirth, Hormersdorfer Straße 9

Lenkersdorf Familien Emmerlich und Mehlhorn, Lenkersdorfer Straße 4

Georg Takacs überraschten wir in den Abendstunden. Sein liebevoll geschmückter Balkon wurde aus all den beleuchteten Fenstern im Neubaugebiet ausgewählt.
Freudige Überraschung auch bei Familie Thierfelder, welche im Wohngebiet der GottfriedUllrich-Straße ausgewählt wurde.
Dekoration von Wolfgang Fischer im ehemaligen Schaufenster des damaligen Friseursalons von Siegfried Franke, gegenüber vom Nachtwächterdenkmal, in der Langen Gasse.
Das Ehepaar Hillig freut sich über den Preis. Unter den Händen von Wolfgang Hillig entstehen viele kleine und große Kunstwerke. So auch die Wandgestaltung im Hintergrund des Fotos, welche die elementaren Dinge des Bergbaues zeigt. Schmunzelnd verrät er uns, dass er dem Werk den Arbeitstitel „Wir sind Welterbe“ gegeben hat.
Preisträger in Brünlos: Kerstin und Helmut Andreis (nicht im Bild), Am Berg 1
Preisträger in Dorfchemnitz: Petra und Wilfried Groß, Uferstraße 13. Das Präsent wurde überreicht von Ortsvorsteher Claus Uhlmann (rechts)
Preisträger in Hormersdorf: Uta und Gerthold Brunner, Am Steinberg Preisträger in Kühnhaide: Familie Jäckel, Lößnitzer Straße 67 16a. Das Präsent überreichte Ortsvorsteher Marco Hilbert (links)
Preisträger in Kühnhaide: Familie Jäckel, Lößnitzer Straße 67
Preisträger in Lenkersdorf: Familien Emmerlich und Mehlhorn, Lenkersdorfer Straße 4. Das Präsent überreichte Ortsvorsteherin Romy Günther (links) an Marco Mehlhorn