Ein Stück Eisenbahngeschichte erstrahlt in neuem Glanz. Am Bahnübergang in Zwönitz, etwa 300 Meter vom ursprünglichen Standort entfernt, ist das historische Eisenbahnsignal, das erstmalig 1929 am Bahnhof Zwönitz seinen Dienst getan hat, wieder aufgestellt worden. Gerettet hat es Jens Hanisch. Der Initiator des Projektes hat nicht nur Zeit, sondern auch Energie reingesteckt: „Abgebaut haben wir das Signal letztes Jahr im März mit Genehmigung der Erzgebirgsbahn und haben es eingelagert. Im Dezember ist es losgegangen und mit dem Aufstellen haben wir jetzt das Finale erlebt.“ Das Eisenbahnsignal war in die Tage gekommen, Wind und Wetter hatten ihm arg zugesetzt und Bürgermeister Wolfgang Triebert ist sich sicher, hätte es die Aktion jetzt nicht gegeben, wäre das Signal sicher in den nächsten Jahren nicht mehr da gewesen. So hat man es aufgemöbelt – es ist sandgestrahlt, grundiert und schließlich frisch gestrichen worden. Der alte Sockel, der das Signal getragen hat, war nicht mehr zu retten und so hat man einen neuen gefertigt, der vom Stadtbauhof gesetzt worden ist. Stadtrat Reinhard Troll ist einer der größten Befürworter des Projektes. Er ist froh, dass man das Signal wieder aufgestellt hat: „Es wird heutzutage leider viel zu wenig von den alten Sachen erhalten.“ Das Signals sei ein Denkmal der alten Bahngeschichte, die jetzt sichtbar an der Straße steht, sagt der Zwönitzer Jens Hahn, der sich intensiv mit Bergbau befasst und auch ein großer Eisenbahn- Fan ist. Das Geschehen rund um den Bahnhof Zwönitz begleitet er schon lange und dokumentiert es in bewegten Bildern. Die Kamera in der Hand hatte auch der Zwönitzer Heimatforscher Stefan Schneider, als man das Eisenbahnsignal aufgestellt hat. Der 72-jährige ist in Zwönitz Fahrdienstleiter gewesen: „Das war 40 Jahre lang mein Bahnhof. Das Signal stand früher auf dem Bahnhof Zwönitz an der Ausfahrt des Gleises 3 – Richtung Bahnhof Aue. Bedient wurde es vom Stellwerk aus.“ Schneider hängt an so alten Sachen und findet es schön, dass so ein positiv Verrückter, wie Jens Hanisch aus einem Haufen Schrott, denn mehr war das Signal nicht mehr, wieder so etwas Schönes gemacht hat. Bürgermeister Wolfgang Triebert spricht von einer Gesamtinvestition in Höhe von rund 11.000 Euro. Die Hälfte hat man über Spenden realisiert, teilweise auch durch Sachspenden und Eigenleistungen. Seitens der Kommune plant man das Aufstellen einer Informationstafel mit Erläuterungen zum Eisenbahnsignal.