Relativ unscheinbar sehen sie aus, die neuen smarten Helfer, die ab sofort in der Katharina Peters Oberschule in einigen Klassenzimmern zu finden sind. Ein quadratischer, weißer Bilderrahmen und auf der Vorderseite leuchtet ein LED-Lichterring. Die „Magie“ sieht man allerdings auf der Rückseite. Auf einer kleinen Platine befindet sich ein CO²-Sensor. Dieser misst die im Raum befindlichen Aerosole und leitet die entsprechende Luftbelastung direkt an den LED-Ring weiter. Ist die Belastung zu hoch, springen die LEDs von Grün, auf Gelb und dann auf Rot. Für die Lehrer und Schüler bedeutet das: Lüften! Denn das gehört mittlerweile fest zum Schulalltag dazu. So wissen alle im Klassenzimmer immer sofort, wenn es wieder Zeit ist, die Fenster zu öffnen und wann sie wieder geschlossen werden können. „Gerade im Unterrichtsfluss ist es manchmal eine Herausforderung, ans Lüften zu denken, man stellt sich Timer usw. Durch die Ampeln haben wir immer ein genaues Bild und auch die Schüler sehen sofort, wann es wieder Zeit wird, frische Luft in den Raum zu lassen.“ sagt Schulleiter Steffen Schüler (auf dem Titelbild in der Mitte), mit Martin Ahlheim vom Smart Zwönitz Team (links) und Jörg Martin vom Unternehmen IoT-Workplace (rechts), der bisher sehr positive Resonanzen aus der Lehrerschaft erhalten hat.

Die CO²-Ampeln kommen aus der Hand von Jörg Martin. Mit seinem StartUp IoT-Workplace aus Schönberg hat er die Messgeräte entwickelt. Der Kontakt zur Schule ist dabei über das Smart Zwönitz Team entstanden. „Nach den ersten Gesprächen zu den Geräten dachten wir sofort an den schulischen Einsatzzweck.“ berichtet Dr. Martin Benedict, Projektleiter bei Smart Zwönitz. Dabei ist Jörg Martin kein Unbekannter in der Bergstadt. Mit seiner Hilfe wurde im vergangenen Herbst eine LoRaWAN-Antenne auf dem Rathausdach installiert. Mit dieser Technik konnte letztendlich die Besucherzählung und damit unser Bauernmarkt im September 2020 realisiert werden.

Aktuell ist bereits die zweite Generation der CO²-Ampeln in der Entwicklung. Diese sind wesentlich kleiner als das bisherige Modell und vielseitig einsetzbar. So lassen sich auch noch weitere Sensoren installieren und sich so auch andere Einsatzmöglichkeiten umsetzen. Und auch die Datenauswertung über LoRaWAN soll möglich sein, um auch langfristig mit den gesammelten Daten arbeiten zu können.

Doch nicht nur vom fertigen Produkt sollen die Schüler etwas haben. Die Schule plant zusammen mit Jörg Martin und der Unterstützung des Smart Zwönitz Teams ein außerschulisches Angebot, bei dem Schüler selbst die smarten „Ampeln“ bauen und programmieren können. Im Baukastensystem werden dann Platinen verbunden, Bauteile gesteckt oder gelötet und die Software für die Geräte programmiert. So entstehen erste Berührungspunkte mit der Technik und die Begeisterung der Schüler für Themen der Digitalisierung soll geweckt werden. Aktuell ist noch nicht klar, ob das Angebot vor Ort oder online stattfinden kann. Für alle Eventualitäten wird aber geplant. Und so soll die smarte Technik bald auch direkt in der Schule entstehen.

Gerade unsere Schulen stehen aktuell vor großen Herausforderungen. Mit kleinen, intelligenten Hilfen kann allerdings der Schulalltag ein klein wenig besser gestaltet werden. Genau darum geht es mit dem Projekt der „Corona-Ampeln“. Das Nützliche mit dem Innovativen verbinden und Lehrer und vor allem Schüler für Themen der Digitalisierung begeistern. Wir hoffen, dass bald in noch mehr Schulen die Messgeräte zum Einsatz kommen können.

Die neuste Generation der Messtechnik ist wesentlich kleiner geworden.