Seit einigen Wochen haben die Kameraden des Kreisverbindungskommandos Erzgebirge (KVK ERZ) ihre aktive Unterstützung im Erzgebirgskreis abgeschlossen. Der Leiter des Kommandos, Oberstleutnant der Reserve Hebestreit (rechts im Bild), war über ein Jahr im aktiven Dienst und hat die Unterstützungsleistung durch die Bundeswehr im Landkreis koordiniert, gemeinsam mit Oberstleutnant der Reserve Mothes als Stellvertreter (Bildmitte), Oberleutnant der Reserve Jäckel (links im Bild) und weiteren sieben Kameraden bildet er das Kreisverbindungskommando des Erzgebirgskreises. Die Kameraden sind beorderte Reservisten, das bedeutet, sie haben einen festen Dienstposten in der Verbindungsorganisation der Bundeswehr. Alle haben bereits eine aktive Dienstzeit, zum Beispiel als Panzergrenadier, Sanitäter, Feldjäger (Militärpolizei), Pionier oder in anderen Waffengattungen absolviert. Da alle Angehörigen des KVK ERZ im unmittelbaren Bereich des Landkreises wohnen und aus der Region stammen, ist die detaillierte Ortskenntnis, die für eine fachliche Beratung zwingend erforderlich ist, immer gewährleistet. Schließlich ist es die Hauptaufgabe der Kameraden, bei Katastrophen und besonders schweren Unglücksfällen die Behörden des Landkreises, aber auch die der Gemeinden zielgerecht zu beraten, mit welchen Fähigkeiten die Bundeswehr in den verschiedenen Lagen unterstützen kann. Die Bundeswehr selbst baut keine speziellen Einheiten für den Katastrophenschutz auf. Dafür ist auf Bundesebene das THW (Technische Hilfswerk) zuständig. Die Bundesländer selbst verfügen in den verschiedenen Hilfsorganisationen über eigene Kräfte und Mittel für die verschiedenen Einsatzlagen. Nicht zuletzt ist die Feuerwehr der Städte und Gemeinden das Einsatzmittel vor Ort. Bei oben genannten Großschadenslagen beraten die Kameraden der Bundeswehr mit welchen Fähigkeiten die Bundeswehr unterstützt. Während der Corona-Pandemie ist diese Hilfe, in erster Linie die zur Verfügungstellung von Personal. So waren im Höhepunkt der Pandemie über 150 Soldatinnen und Soldaten im Landkreis im Einsatz. In einigen Seniorenheimen, in den Krankenhäusern des Landkreises, im Gesundheitsamt und nicht zuletzt im Impfzentrum haben die Kameradinnen und Kameraden der Bundeswehr zeitlich bestehenden Personalmangel überbrücken können. Auch das Mobile Impfteam mit unseren Militärärzten hat in der Anfangsphase eine sehr gute Arbeit geleistet. So hat in Zwönitz unser Arztteam gemeinsam mit Frau Dr. Hübschmann die ersten Impfungen in Seniorenheimen durchgeführt. Die Pandemie ist natürlich nur eine Einsatzlage. Auf der Basis des Artikels 35 Absatz 1 des Grundgesetzes unterstützen sich die Behörden untereinander und leisten sich Amtshilfe. Unsere Kameraden in den jüngsten Hochwassergebieten in Rheinland Pfalz und Nordrhein Westfalen hatten andere Herausforderungen zu absolvieren. Hier unterstützte die Bundeswehr schwerpunktmäßig nach Absatz 2, der Katastrophenhilfe. Angefordert wurde hier vor allem schwere Pioniertechnik zum Bergen und Räumen. In all diesen Lagen beraten die Kameraden der Kreisverbindungskommandos der jeweiligen Landkreise die Einsatz-, Führungs- und Verwaltungsstäbe. Die zivile Seite entscheidet über die Anforderung von entsprechenden Fähigkeiten. Die Operationszentrale des Landeskommandos in Dresden fasst die Anforderungen zusammen und leitet sie an das Kommando Territoriale Aufgaben in Berlin zur Entscheidung weiter. Grundsätzlich gilt hierbei immer das Prinzip der Subsidiarität. Die Beratung der Stäbe erfordert von den Kameraden des KVK ERZ einerseits, einen hohen Kenntnisstand der Fähigkeiten der einzelnen Einheiten und Truppenteile der Bundeswehr, der aktuellen Rechtslage aber auch der Bedingungen vor Ort. Die Kameraden bringen umfangreiche Kenntnisse aus ihrer Vordienstzeit mit, einen erheblichen Teil ihrer Zeit müssen sie aber auch für Fortbildung und Übungen aufwenden. Schließlich sind sie nicht mehr im aktiven Dienst und haben in ihren zivilen Berufen ihre Verpflichtungen. Ähnlich wie ihre Kameradinnen und Kameraden bei der Feuerwehr, THW, den Hilfsorganisationen müssen sie einen hohen Anteil an Freizeit im Ehrenamt dafür aufwenden. Für Übungen, Weiterbildung aber auch die sehr herausfordernde Arbeit in der Pandemie werden sie tageweise, für Wochen oder sogar für Monate in den aktiven Dienst genommen. Die Soldaten und Soldatinnen der KVK bilden somit einen festen Bestandteil der so genannten „Blaulichtorganisationen“ zur Bewältigung von Katastrophen und besonders schweren Unglücksfällen. Mit Oberstleutnant Mothes und Oberleutnant Jäckel ist die Stadt Zwönitz überproportional im Kreisverbindungskommando vertreten. Für das Erzgebirge. Für Sachsen!

(Text: Ulf Mothes, Oberstleutnant der Reserve)

Mobiles Impfangebot für Zwönitzer

Die Bundeswehr hat die mobilen Impfteams eingestellt. Das DRK bietet aber weiterhin punktuell mobiles Impfen an. So können sich Zwönitzer Bürger am 18.10. und 19.10.2021 gegen das Corona- Virus impfen lassen. An diesen Tagen werden Erst-, Zweit- und Drittimpfungen angeboten und alle Impfstoffe (BioNTech, Moderna, AstraZeneca, Johnson&Johnson) können eingesetzt werden. Erstimpftermin: 18.10. und 19.10.2021 Zweitimpftermin: 09.11.2021 (für alle Erstimpftermine zusammengefasst) Zeit: 09.00 – 15.30 Uhr • Ort: Markt 2a, Zwönitz (Poststall)