Dorfchemnitz hat eine lange Strumpfwirkertradition. Schon vor Generationen begannen fleißige Handwerker, damals noch als “Einzelkämpfer” mit der Herstellung von Strümpfen. Das heutige Gebäude der FALKE-Fabrik ist dabei vergleichsweise jung. Nach dem 2. Weltkrieg firmierte es unter dem Namen “Esda” und war in der ganzen DDR und über deren Grenzen hinaus bekannt. Nach der Wende, im Januar 1991, gab es die ersten Kontakte zwischen dem damaligen Geschäftsführer Herrn Bösch und der Firma FALKE. Es wurde ein Start mit zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Bereich FALKE Strick in dem damals treuhandgeführten, ehemaligen “Esda- Gebäude” in Dorfchemnitz beschlossen. Es war ein kleiner Anfang: Ein Stricksaal mit Grobstrumpfproduktion ganz oben unter dem Dach des Anbaus. So bezeichnet man den von Esda 1974 angebauten, weißen fensterlosen Produktionskomplex. Alle anderen Räume des doch recht großen Gebäudes waren noch mit Esda-Technik belegt und es arbeiteten noch viele ehemalige Mitarbeiter von Esda hier. Schon Mitte 1991 belegte dann der damals noch in Lippstadt ansässige Bereich FALKE Fein den direkt unter dem Grobstricksaal liegenden Stricksaal mit Feinstrumpfmaschinen. Mit der Erkenntnis, dass die “Erzgebirger” ihr Handwerk verstehen, dass Dorfchemnitz ein ausbaufähiger und ausbauwürdiger Standort war (und ist) und aufgrund des gestiegenen Bedarfs an Produktionskapazität wurde das Werk am 01.07.1991 durch FALKE von der Treuhand übernommen und die Produktion stetig weiter aufgebaut. Im Bereich Fein und Strick wurden neue Maschinen gekauft und eingearbeitet, Personal eingestellt und nach und nach waren alle Produktionsräumlichkeiten belegt. Ende 1999 hatte man mit mehr als 350 Mitarbeitern den Höchststand an Personal erreicht. Soweit erst einmal zum historischen Rückblick. Dorfchemnitz wurde in den letzten Jahren zu einem stabilen Standort der FALKE-Gruppe ausgebaut. Aktuell werden ca. 26.000 Paar Strümpfe am Tag als Halbfertigware produziert. Danach werden die Produkte per LKW in die Werke nach Schmallenberg, Tunesien, Serbien und die Slowakei gefahren und final ausgefertigt. Dabei wird jedes Paar von Hand (!) geprüft. Die „Corona-Krise“ hat einen Wandel im Unternehmen spürbar gemacht. Hier hat sich der Anteil der Verkäufe über den Online-shop extrem erhöht, da der Verkauf über die FALKE-Shops & Outlets, den Fachhandel und auch der Werksverkauf in Dorfchemnitz teilweise nicht mehr möglich war. Diese Zeit hat einen extremen Schub im Online-Verkauf veranlasst. Ein positives Resultat davon ist, dass die Strümpfe nun weltweit noch bekannter geworden sind. Besonders die Running- und Tracking-Strümpfe werden sehr gut verkauft, aber auch Spezialartikel wie der Achilles-Strumpf oder die Cellulite Control Damen Tights. Diese Produkte wurden in Dorfchemnitz entwickelt, worauf der Geschäftsführer Joachim Gerhardt besonders stolz ist. Dieser gibt auch einen Ausblick in die Zukunft. So soll der Bereich der Medizinprodukte ausgebaut werden und die Themen Nachhaltigkeit und Ökologie stehen im Focus. Das zieht natürlich spezielle Zertifizierungen nach sich. „Wir in Dorfchemnitz arbeiten nach dem Energiemanagement ISO 50001 seit 2015 und aktuell wird die Zertifizierung nach ISO 9001 Qualitätsmangement vorbereitet, die auch in diesem Jahr noch abgeschlossen werden soll“.
Aktuell beschäftigt Dorfchemnitz 135 Mitarbeiter und sechs Auszubildende. Sehr würde sich das Team um Joachim Gerhardt freuen, wenn wir weitere Mitarbeiter gewinnen könnten. Aktuell haben wir mehr als 10 offene Stellen, vor allem im Dreischichtsystem. Jeder, der Interesse hat, kann sich gerne unter www.falke.com, oder Telefon: 02972799340 bewerben.
Die Stadtverwaltung und die Redaktion des Zwönitzer Anzeigers wünschen Falke Dorfchemnitz stets zufriedene Kunden, die „gut zu Fuß“ sind.
Foto: Der Geschäftsführer am Standort Dorfchemnitz, Joachim Gerhardt, nimmt die Blumengrüße des Bürgermeisters Wolfgang Triebert und der Gewerbeamtsmitarbeiterin Susann Freitag anlässlich des 30-jährigen Jubiläums entgegen.