Und wenn wir schon einmal beim Thema Schwibbogen sind: Der Erzgebirger ist stolz auf seine Handwerkskunst. Und dazu gehört der klassische Schwibbogen aus Holz, handgefertigt in den kleinen und großen Manufakturen der Region. Dass es auch anders geht, beweist der Zwönitzer Erich Mehlhorn. Bereits vor acht Jahren hatte er die Idee, den traditionellen Weihnachtsschmuck aus Porzellan zu kreieren. Mit dem Zwönitzer Holzbildhauer Frank Salzer schuf der frühere Lehrer 2013 eine erste Version aus Holz. Durch die Coronapandemie hatte Mehlhorn dann wieder mehr Zeit zum tüfteln. „Ich habe einen Schwibbogen entwickelt, der Porzellanteile enthält, und kann mir gut vorstellen, dass dieser Bogen ganz aus Porzellan gefertigt werden könnte“, so der Zwönitzer in einem Brief an den Meißner Traditionsbetrieb. Der Schwibbogen erinnert an die fast vergessenen Beteiligten am Erfolgsprodukt Meißener Porzellan. Denn nicht zuletzt die „weiße Erde“ aus dem Erzgebirge, dem Kaolin, gelang 1709 die Herstellung des Meißner Porzellans durch Johann Friedrich Böttger. „Diese großen Leistungen haben mich schon sehr lange fasziniert, auch weil einer meiner Vorfahren Blaufarbenwerker war, und ich suchte nach einer Möglichkeit, diese Leistungen zu würdigen“, erzählt Mehlhorn. Der Chef des Meißner Traditionsbetriebes, Tillmann Blaschke, sagte zu, den Vorschlag des Zwönitzers zu prüfen. Wichtig aber sei, dass sich solch eine Idee auch rechne. Wir sind also gespannt, wann die ersten Schwibbögen aus Meißner Porzellan in den Wohnzimmern auf der ganzen Welt zu sehen sind.