Was wäre der Erzgebirger ohne seine Traditionen. Aber Traditionen gilt es auch stets zu überdenken und man sollte – oder aktuell muss – aufgeschlossen sein, auch gegenüber Neuem. Das Zwäntzer Ahlichteln, in jedem Jahr zum Auftakt der Hutzentage am Freitag vor dem ersten Advent, ist so eine Tradition. Da wir in diesem Jahr leider wieder keine Hutzentage haben konnten, mussten hier erneut andere Wege gegangen werden. Diesmal gab Bürgermeister Wolfgang Triebert gemeinsam mit unserem Nachtwächter Werner Störzel daher bereits gegen 17 Uhr das Zeichen an all die Helfer, die Zwönitzer Innenstadt mit den Lichtern der Weihnachtszeit zu erleuchten und dies auch wieder digital. Seien es der schönste Tannenbaum im Erzgebirge, die Pyramide oder die vielen tausend kleinen Lichter an und in den Häusern, alles leuchtete und stimmt nun auf das Weihnachtsfest ein. Wer wollte, konnte diesmal wieder von zu Hause aus zusehen. Im Livestream waren so die Öffnung des ersten Adventskalenderfensters an der Rathausfassade, das Einschalten des Lichtes in der Innenstadt und das „Steigerlied“ am Bildschirm zu sehen und zu hören. Leider ist das Bild des Adventskalenderfensters im Livevideo vom 26.11. nur als heller Punkt zu sehen. Wer sich dieses Motiv und die folgenden Bilder wirklich „live“ anschauen möchte, dem sei ein kurzer Besuch in die Innenstadt empfohlen. An jedem Tag bis Heilig Abend werden nun wieder neue Motive in den Fenstern des Rathauses präsentiert, die passende Musik gibt es gleichzeitig in unserem digitalen Adventskalender. So langsam entstehen also ein klein wenig neue Traditionen, wenn auch gezwungenermaßen, die das Althergebrachte mit Neuem ergänzen. Eben so, wie es sich für eine Smart City gehört.

Auch der Bergmännische Traditionsverein Zwönitz stimmte mit das „Steigerlied“ an.

Weihnachtsmann am Samstag auf dem Markt

Am Samstag, den 27.11.2021 um die Mittagszeit, hatte der Weihnachtsmann auf unserem Marktplatz Halt gemacht. Unter dem Kostüm steckte ein ganz wichtiger „Weihnachtsbaumaufsteller“. Er schenkte ein bisschen Licht und strahlende Kinderaugen und natürlich leckere Schokolade. Anschließend folgte ein Zwischenstopp am Pflegeheim. Herzlichen Dank für diese tolle Aktion an Steffen Hahn.

Orgelkonzert in der Zwönitzer Trinitatiskirche

Frau Sibylle Fischer Kunz musizierte am Samstag nach dem Ahlichteln an der Orgel, dem Instrument des Jahres 2021. Ein fester Bestandteil der Zwönitzer Hutzentage ist diese Matinee. Es erklangen Werke unter anderem vom unumstrittenen Meister an diesem Instrument, Johann Sebastian Bach, Buttstedt und Karl Heuer. Dazwischen plauderte die Kantorin mit ihren Zuhörern. Interessantes zu den Musikstücken und ihren Komponisten gab es dabei zu erfahren. Besonders stolz war die Organistin eine ihrer Schülerinnen, Klara Weiß, vorstellen zu können. Das Jahr der Orgel wurde ausgerufen, um junge Leute auf das Instrument aufmerksam zu machen und für den dringend gebrauchten Organisten Nachwuchs zu sorgen.

Danke für den Besuch unserer Geschäfte am „Einkaufs-Samstag“

Seit dem 15. November musste jeder den Verboten der Weihnachtsmärkte in Sachsen in die Augen sehen. Das war somit auch das „Aus“ für die lang und mit Herzblut vorbereiteten „Hutzentage“. Aus der sich rasant ergebenen „Not“ heraus, beschlossen der Gewerbeverein Zwönitz gemeinsam mit den Händlern der Innenstadt, dass man trotzdem mit einem Verkaufsangebot am Samstag, dem 27. November, den Menschen bis 20 Uhr zumindest ein Einkaufserlebnis anbieten möchte. Auch wenn verschärfte 2G-Regeln so manchen Interessierten ausgrenzte, bestand die Möglichkeit, vor der Ladentür bestellte Waren entgegenzunehmen.

Horst Mothes (linkes Bild) ist Inhaber des Geschäftes Uhren- und Schmuck Mothes auf der Langen Gasse 6, das eine lange Tradition seit 1879 hat. Der Juwelier resümiert gemeinsam mit seiner Frau Brigitte, dass der lange Einkaufssamstag keinesfalls den Umsatz gebracht hat, wie zu normalen Jahren in dieser Zeit der Hutzentage. Die vielen Gäste in der Stadt fehlen sehr. Auch Ilona Bentlin betreibt ihr Geschäft “Licht und Ton” nunmehr 30 Jahre. Auch sie sagt zum Einkaufssamstag: “Er ist angenommen worden, aber es ist kein Vergleich. Die Leute sind verunsichert durch die 2GRegelung. Doch wir sind dankbar, dass noch Leute ins Geschäft kommen. Es zählt jeder Kunde und jedes Stück Ware, was rausgeht. Wir haben das Gefühl, dass die Uhr tickt und wir wieder schließen müssen.” Viele Händler beschäftigen auch die Probleme mit verzögerten Warenlieferungen. “Wir haben im Schwibbogen-Bereich von unserer Bestellung, die wir im Sommer aufgegeben haben, gerade einmal ein Viertel bekommen”, erzählt Ilona Bentlin. Trotzdem war der lange Einkaufssamstag ein kleiner Lichtblick für die Innenstadt.

Auch Jens Rosin (rechts im linken Bild) wird sein Fachgeschäft „Zoo Skalar“ am Samstag 04.12. von 14-18 Uhr für seine Kundschaft zusätzlich öffnen. Ihm ist auch die sehr schöne Dekoration (rechtes Bild) im ehemaligen Schuhgeschäft Schneider auf der Langen Gasse 9 zu verdanken. Dort hat er von der Erzgebirgs-Galerie und Puppenstuben-Manufaktur Annaberg-Buchholz wunderschöne Ausstellungsstücke, die auch käuflich erworben werden können, ausgestellt. (telefonische Bestellungen möglich unter: 03733/5069791 Yvonne Buchheim)