Ich hatte die Weihnachtsgeschenke der Kinder unter das Motto „Kinder helfen Kindern – Gemeinsam stark“ gestellt. Im Frühjahr/Sommer brachte der Stoffanbieter Stoffelch ein neues Stoffdesign raus. Soweit nichts Ungewöhnliches. Das Besondere an diesem Stoff … der Erlös kommt einem Anti- Mobbing Projekt für Kinder zugute. Auf dem Stoff sind verschiedene Mutmacher wie „Du schaffst das“, „Du bist toll“, „Du bist nicht allein“, „Du bist stark“ oder „Vertrau Dir“. Alles Statements, die wichtiger sind denn je. Da kam mir sofort in den Kopf – DEN BRAUCHE ICH FÜR DIE JUGENDFEUERWEHR!!! Mobbing am Arbeitsplatz, Mobbing im Verein oder einfach auf der Straße, weil dem Einen die Nase des Anderen nicht passt. Ich vermute, jeder 2.-3. von uns kann beim Thema „Mobbing“ mitreden. Doch nicht nur Erwachsene erfahren Ausgrenzung, Tyrannei oder Ablehnung. Die Kleinsten fangen schon damit an. Das ist eine sehr traurige Entwicklung, an der jährlich viele Kinder und Jugendliche zerbrechen. Sicher ist es nicht immer einfach, die Grenzen zu sehen, doch in unserer Jugendarbeit bemühen wir uns, diese Ausgrenzung oder „Äh, Du kannst das nicht“ zu verhindern bzw. im Keim zu ersticken. Klar kann nicht jeder alles. Muss man auch nicht. Dafür kann es jemand anderes und man kann sich in der Gruppe ergänzen!

Die Geschichte von den zwei Wölfen

Eines Abends erzählte ein alter Cherokee-Indianer seinem Enkelsohn am Lagerfeuer von einem Kampf, der in jedem Menschen tobt. Er sagte: „Mein Sohn, der Kampf wird von zwei Wölfen ausgefochten, die in jedem von uns wohnen. Einer ist böse. Er ist der Zorn, der Neid, die Eifersucht, die Sorgen, der Schmerz, die Gier, die Arroganz, das Selbstmitleid, die Schuld, die Vorurteile, die Minderwertigkeitsgefühle, die Lügen, der falsche Stolz und das Ego. Der andere ist gut. Er ist die Freude, der Friede, die Liebe, die Hoffnung, die Heiterkeit, die Demut, die Güte, das Wohlwollen, die Zuneigung, die Großzügigkeit, die Aufrichtigkeit, das Mitgefühl und der Glaube.“ Der Enkel dachte einige Zeit über die Worte seines Großvaters nach, und fragte dann: „Welcher der beiden Wölfe gewinnt?“ Der alte Cherokee antwortete: „Der, den du fütterst.“ Ich denke ja, viel mehr müssen wir auch gar nicht mehr erklärend schreiben. Füttere immer den richtigen Wolf. Das Projekt stand. Also entstanden in der Wichtelwerkstatt in vollständiger Eigenproduktion für jedes Kind eine Schmuserolle, ein Freund zum Anlehnen und ein MUTMACHER! Da wir leider wieder keine Weihnachtsfeier mit unseren 27 Kindern im Alter von 8-16 Jahren durchführen konnten, mussten wir den Feuerwehrweihnachtsmann wieder in unser Feuerwehrauto packen und zu den Kindern fahren. Es war, wie im letzten Jahr, eine gelungene Überraschung. Die Eltern müssen die Kinder immer unter einem Vorwand zu Hause behalten. Manchmal nicht ganz einfach. Doch es hat wieder mit jedem einzelnen Kind geklappt und der Weihnachtsmann konnte seine Geschenke den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr übergeben. Die kleinsten Kinder unserer Ausbilder sollten natürlich auch nicht zu kurz kommen. „Mama, aber eine Schmuserolle habe ich schon“ – ok, dann eben für unsere Feuerwehr- Minis ein Kuscheltier. Das war noch einmal eine Überraschung. Bei Kind und Eltern. Die Jugendfeuerwehr verabschiedet sich damit aus dem Jahr 2021 und blickt voller Zuversicht auf das neue Jahr. Wir hoffen, dass wir mit den Kindern wieder tolle, spannende, aufregende aber auch notwendige Sachen machen können. Die Jugendfeuerwehr Zwönitz wünscht Allen ein erfolgreiches neues Jahr!

Susann Wöllner, Jugendwart