Zwönitz ist bekannt für herausragende Leistungen im Zweiradsport. Sei es der Trial-Weltmeister Marco Hösel aus Hormersdorf, die Familie Stark mit ihren vielen Erfolgen im TBRWerner Mountainbike Team, gesponsert von Werner Maler und Putz GmbH aus Zwönitz, oder der RSV-Erzgebirge aus Zwönitz, welcher als Verein selbst international erfolgreich unterwegs ist. Die 16-jährige Zwönitzerin Natalie Kaufmann ist ein großes Mountainbiketalent und macht ebenfalls von sich Reden. Seit 2022 gehört sie nun auch zum Bundeskader. Und in diesem Jahr hat sie noch viel vor! Bereits mit sechs Jahren hat Natalie begonnen, Cross Country Mountainbike im Radsportverein Auto Riedel Schwarzenberg e.V. zu trainieren. Zu dem Sport kam sie dabei durch ihren Bruder. Ihr außergewöhnliches Talent konnte sie von Anfang an aufblitzen lassen. So kamen schnell gute Ergebnisse auf die Strecke, wo sie häufig sogar die Jungen hinter sich lassen konnte. Das Training in diesem Sport ist sehr hart und zeitaufwendig. Ohne die richtige Einstellung landet man nicht auf dem Siegertreppchen. Natalie Kaufmann war ihr geliebter Sport aber immer wichtig. So gab es nie ein Murren, wenn es auch bei schlechtem Wetter mit Wind und Regen raus zum Training ging. Mittlerweile ist die junge Zwönitzerin mehrfache mitteldeutsche Meisterin (Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt). Ab dem Alter von 13 Jahren konnte sie auch an Bundesliganachwuchssichtungen teilnehmen, belegte dort dreimal den zweiten Platz und einmal den dritten. Aufgrund dieser sehr guten Leistungen wurde sie bereits dreimal zum TFJV, einer Jugendtrophy, vom BDR (Bund deutscher Radfahrer) nach Frankreich eingeladen. Im vergangenen Jahr wurde Stevens Bikes Hamburg auf Natalie aufmerksam und bot ihr einen Sponsoringvertrag an. Dies war eine willkommene Entlastung für die Familienkasse, da Fahrrad und Zubehör sehr preisintensiv sind. Und letztendlich auch eine enorme Bestätigung für ihre bisherigen Leistungen. 2022 wurde Natalie dann in den Bundeskader berufen. Dies ermöglicht es ihr, nun auch an weiteren internationalen Rennen teilzunehmen. Nicht immer einfach für die Familie, da Natalie nicht im Internat oder einer Sportschule wohnt. Bei diesen Rennen gilt es nun, sogenannte UCI-Punkte zu holen und in der Weltrangliste noch oben zu klettern und damit in der Startaufstellung weiter nach vorn zu rutschen. Da der ältere Jahrgang im U19-Feld bereits Punkte aus dem letzten Jahr mitbringen konnte, ist es für die junge Zwönitzerin bei einem Starterfeld von gut 40 Fahrerinnen häufig schwierig, ganz vorn mit zu fahren. Auch, da die Strecken oft aus Trails und Downhillabschnitten mit künstlichen Hindernissen bestehen und so ein Überholen oft nicht möglich ist. Den Wettkampfbetrieb, das Training und die Schule unter einen Hut zu bringen ist dabei nicht immer einfach. Der Schulausfall muss dann in ihrer Freizeit nachgearbeitet werden. Das erste Rennen 2022 fand in Obergessertshausen statt. Hier konnte Natalie den 4. Platz in der U19 einfahren. Zeitgleich zu diesem Rennen waren auch die Elite-Damen auf der Strecke. Hier fuhren unter anderem Olympiasiegerin Jolanda Neff aus der Schweiz, sowie Ronja Eibl und Elisabeth Brandau, welche Deutschland bei den olympischen Spielen vertraten. Die Highlights des Jahres 2022 sind nun die EM in Portugal, die WM in Frankreich (für welche sie sich nominieren muss), sowie die deutsche Meisterschaft in Bad Salzdetfurth. Wir drücken Natalie für die Rennen in diesem Jahr natürlich alle Daumen!