Schon weit über 20 Jahre wohnt die Hermannsdorferin Nicole Borisuk in der Ukraine. 1999 gründeten sie mit ihrem Mann Vyacheslav in der Hafenstadt Odessa, eine der größten Städte in der Ukraine, den Verein “Schiwa Nadija” (deutsch: Lebendige Hoffnung), der sich vorwiegend um Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien kümmert. Nicole Borisuk ist eine diplomierte deutsche Sozialpädagogin, die seit 1996 in der Ukraine arbeitet. Vyacheslav Borisuk studierte ebenfalls Sozialpädagogik in der Ukraine. Beide lernten sich in einem Projekt mit Straßenkindern in Kiew kennen. Im Jahr 1999 verlagerten sie ihren Lebensmittelpunkt nach Odessa und starteten auf Grund ihrer Erfahrungen mit Straßenkindern ein präventives Projekt in einem sozialen Brennpunkt der Schwarzmeer-Metropole. Parallel dazu haben Freunde und Förderer ihrer Arbeit in Odessa einen Förderverein mit dem Namen „Lebendige Hoffnung e.V.“ in Deutschland (Elterlein) gegründet. Schon vor dem Krieg waren daher meist einmal im Jahr in diesem Elterleiner Ortsteil Kinder und Jugendliche aus Odessa zu Besuch. Aktuell sind mit Nicole Borisuk 51 Kinder, Jugendliche und Erwachsene vor dem Krieg in der Ukraine geflohen und haben im Gemeindehaus von Hermannsdorf und bei Privatpersonen Zuflucht gefunden. Nicole selbst musste ihren Mann zurücklassen und nun hilft sie mit, den Vertriebenen hier vor Ort so viel Unterstützung wie möglich zukommen zu lassen. Den Hort „Goethe-KidZ“ und die Tagespflege der Diakonie in der Franz-Schubert-Straße haben die Schicksale der ukrainischen Menschen in Hermannsdorf so bewegt, dass sie eine Spendenaktion ins Leben gerufen haben, um die Arbeit von Nicole Borisuk (2.v.l.) zu unterstützen. Insgesamt 1.038 EUR konnten am 12. April 2022 übergeben werden. An den Kindern und Eltern des Hortes sind die aktuellen Geschehnisse in der Ukraine nicht spurlos vorbei gegangen. Viele Fragen und Sorgen sowie Ängste der Hortkinder wurden mit den Erziehern aufgearbeitet und mit dieser Spendenaktion ein kleiner Beitrag geleistet, um den Menschen zu helfen. Das Team des Hortes „Goethe-KidZ“ danken allen Kindern und Angehörigen, die sich für diese Spendenaktion interessiert und diese großzügig unterstützt haben.

Große Spenden,- und Hilfsbereitschaft für ukrainische Vertriebene

Der Krieg in nicht einmal 1000 Kilometern Entfernung bestürzt viele Menschen und die Schicksale der Frauen und Kinder, die aus dem Land fliehen, berührt die Menschen auch hier bei uns in Zwönitz. Vor reichlich sechs Wochen wurden die Kommunen vom Landratsamt mit der Aufgabe betraut, Unterbringungsmöglichkeiten für aus der Ukraine Vertriebene zu finden. Dabei war und ist die Hilfsbereitschaft der Zwönitzer überwältigend. So wurden freie Wohnräume gemeldet, Sachspenden zur Verfügung gestellt und leerstehende Wohnungen beziehbar gemacht. Ebenfalls wurden bisher 7.251,50 EUR gespendet. In den letzten Wochen konnten wir als Stadt Zwönitz dem Landkreis 15 Wohneinheiten als sofort nutzbare, möblierte Unterbringungsmöglichkeiten melden. Zwei weitere Wohneinheiten befinden sich in der abschließenden Bearbeitung durch die Dienstleistungsgesellschaft Erzgebirge mbH. Insgesamt stehen derzeit 70 Unterbringungsplätze für die Aufnahme von geflüchteten ukrainischen Bürgern in Zwönitz zur Verfügung. Die Bereitstellung von weiteren Wohnungen ist auch Dank der nach wie vor großen Spenden- und Unterstützungsbereitschaft möglich. Bisher sind auf Basis von Privatinitiativen im Erzgebirgskreis ca. 1.700 Vertriebene untergebracht worden. So zum Beispiel auch eine Mutter (Bild l.) mit zwei Kindern, darunter ein querschnittsgelähmter Junge, in Zwönitz. Sie haben eine Wohnung der Städtischen Wohnungsgesellschaft Zwönitz in der „Alten Schuhfabrik“ Franz-Schubert-Straße bezogen. Das Landratsamt rät von weiteren privaten Initiativen ab, da viele Fragen für die betreffenden Personen noch nicht geklärt sind. Eine offizielle Zuweisung durch den Landkreis nach Zwönitz erfolgte bisher noch nicht. Dank der großen Unterstützung der Zwönitzer sind wir aber gut vorbereitet.