Nach sechs Jahren stand vom 25.bis 31.03.2022 wieder einmal ein Zirkuszelt mit Platz für fast 400 Personen auf der Turnhallenwiese von Dorfchemnitz. Der Grund: Ein besonderer Zirkus machte hier Station, der Projektzirkus Hein. Die Hauptakteure in diesem Zirkus waren für vier Tage die Schüler der 1. bis 4. Klasse der Grundschule „Samuel von Pufendorf“ Dorfchemnitz. Schon seit Wochen herrschte bei den Kindern große Aufregung. Bereits im Vorfeld des Projekts durften die Schüler sich für eine Rolle entscheiden. Und so wurden im Laufe der Proben aus quirligen Grundschulkindern geheimnisvolle Zauberer, flinke Jongleure, sportliche Akrobaten, witzige Ziegendresseure, grazile Seiltänzerinnen, elegante Taubendresseure, mutige Fakire und exotische Schlangentänzerinnen. Natürlich durften auch die lustigen Clowns nicht fehlen und selbst die Moderation der Galavorstellungen am Mittwoch und Donnerstag lag in den Händen der Drittklässlerinnen Sienna und Stella. Am Montag, dem 28. März, ging es endlich los. Gemeinsam mit den Trainern des Projektzirkus Hein studierten die Kinder ihre Darbietungen ein. Dabei wurde bewusst in altersgemischten Gruppen gearbeitet, so dass während des gesamten Projektzeitraums Schüler der Klassen 1 – 4 gemeinsam lernten. Das war eine tolle Erfahrung für alle. Nach zwei Tagen Training in und außerhalb der Manege sowie der Kostümprobe startete am Mittwochnachmittag um 15:00Uhr die erste Galavorstellung. Die Kinder konnten es kaum erwarten, in ihre glitzernden Kostüme zu schlüpfen und sich wie richtige Artisten zu fühlen. Außerdem wurden die Zirkuskinder von den Artistinnen des Zirkus auch noch geschminkt. Jetzt sahen alle richtig toll und professionell aus. Nach einer Begrüßung der Gäste durch unseren Schulleiter Herrn Wachtel ging es auch schon los. Die Kinder gaben alles, um eine abwechslungsreiche und aufregende Vorstellung zu präsentieren und wurden von den zahlreichen Zuschauern mit begeistertem Applaus belohnt. Und es gab eine Menge interessierte Gäste! Bereits die Nachmittagsvorstellung war gut besucht – die beiden Abendvorstellungen am Mittwoch und Donnerstag waren quasi ausverkauft. Das hätte so keiner erwartet. Die Stimmung im Zirkuszelt war toll, die Begeisterung bei allen riesengroß. Alle waren vom Können der Kinder überwältigt und von der zauberhaften Stimmung im Zirkuszelt gefangen. Ein eindrucksvolles Schlussbild bot sich schließlich, als alle Künstler noch einmal in die Manege kamen und sich setzten, um den abschließenden Worten des Zirkusdirektors Jeffrey zu lauschen. Jedes Kind hat sein Bestes gegeben und so die Vorstellungen zu einem einzigartigen Erlebnis gemacht. Besonders schön war es zu beobachten, wie Kinder sich gegenseitig Mut zusprachen und sich gegenseitig unterstützten. Die Schüler waren unermüdlich und mobilisierten während der teilweise langen Projekttage alle ihre Kräfte. Um die kleinen Künstler zu versorgen, gab es zwischen den Galavorstellungen einen von vielen fleißigen Händen liebevoll hergerichteten Imbiss, der Obst und Gemüse aber auch Wiener Würstchen, Brötchen und Kuchen bot und keine Kinderwünsche offen ließ. Am Donnerstagabend nach der letzten Vorstellung standen schon viele hilfsbereite Vatis und Opas bereit, die sich auch vom Aprilwetter nicht beirren ließen und beim Abbau des Zeltes mithalfen. Der Freitagvormittag stand dann ganz im Zeichen des Erlebten. Bilder wurden in den Klassen angeschaut, Erlebnisse zwischen Klassenkameraden, die in verschiedenen Projektgruppen gearbeitet hatten ausgetauscht und diese aufregende Schulwoche klang so gemeinsam aus. Diese fünf Projekttage, an denen alle sehr viel gelernt haben und die Lehrer die Kinder einmal ganz anders erleben konnten, wird keiner vergessen. Jeder konnte seine eigenen Stärken aber auch Grenzen ganz neu erfahren. Das Gemeinschaftsgefühl wurde durch dieses Zirkusprojekt gestärkt, Kinder zwischen 6 und 10 Jahren haben zusammen gearbeitet und gelernt, sich gegenseitig unterstützt, ermutigt und gelobt. So kann Projektunterricht gewinnbringend und gelingend aussehen. An dieser Stelle gilt unser Dank den sieben Artisten des Projektzirkus Jeffrey Hein für ihre tolle Arbeit mit unseren Schülern. Wir danken außerdem den Helfern beim Auf- und Abbau des Zirkuszeltes und den Eltern, die Obst, Getränke, Würstchen etc. spendeten und die Künstler mit einem Imbiss zwischen den Vorstellungen versorgten. Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle auch an alle Sponsoren, die beispielsweise für das Heizöl aufkamen, so dass im Zirkuszelt keiner frieren musste. Und vielleicht heißt es ja in einigen Jahren wieder einmal „Manege frei!“ in Dorfchemnitz. Text/Fotos: Gesine Meyer