Bäume sind seit einiger Zeit wieder verstärkt unser Gesprächsthema geworden. Vielen Arten, besonders den Waldbaumarten geht es zur Zeit nicht gut. Sie leiden unter dem Klimawandel, welcher sich zunehmend in vielen Teilen unserer Erde ausbreitet. Extreme Trockenperioden und höhere Temperaturen machen ihnen auf verschiedene Art und Weise zu schaffen. Darauf will auch der “Tag des Baumes”, den wir jedes Jahr am 25. April weltweit begehen, hinweisen. Dieser Gedenktag will nicht nur auf die Bedeutung der Bäume des Waldes in unserer Natur aufmerksam machen, sondern auch auf die Bedrohung der Gehölze durch besondere Einflüsse. Momentan bereiten sie uns große Sorgen, besonders durch die von uns Menschen verursachten hohen CO-2 Einträge in die Atmosphäre. Auf Grund der hohen Schäden, welche bereits deutlich sichtbar sind, werden dringend Neupflanzungen unter Berücksichtigung der richtigen Artenwahl notwendig.
Bei der bereits im vergangenen Jahr gewählten Baumart zum “Baum des Jahres 2022” fällt auf, dass die Buche (Fagus syvatica) schon zum zweiten Mal gekürt wurde. Es verwundert zwar, hat aber folgenden Grund. 1990 wurde sie ausgezeichnet, weil sie zu den beliebtesten Bäumen bei uns zählt und eine bedeutende Baumart im wirtschaftlichen Sinne ist. Nun leidet sie, wie andere Arten auch, ebenfalls unter Klimaeinflüssen, hauptsächlich durch Trockenperioden und die erhöhte Temperatur. In jüngster Zeit wurden aber auch Eigenschaften der Buche festgestellt, die bei einer richtigen Standortwahl und Behandlung auf Erfolg hoffen lassen. Die Rot-Buche, nicht zu verwechseln mit der gezüchteten, rotblütrigen Buchensorte, ist nach wie vor die häufigste Waldbaumart in unserem Land. Die Wachstumsbedingungen sind für sie bei uns optimal. Sie ist in Deutschland und in Europa seit Jahrhunderten heimisch und verträgt sonnige wie schattige Standorte, die allerdings locker und nährstoffreich sein sollten. Der Baum mit seiner dichten Krone blüht und fruchtet ungefähr ab dem 30. Jahr. Er kann ein Alter bis zu 300 Jahren erreichen. Die Früchte der Buche, die Bucheckern, sind schwach giftig (Fagin). Bei einem Verzehr sollten sie vorher behandelt werden. Früher diente die Frucht als Ersatz für Kaffee. In freier Natur werden sie gern von Schweinen, Vögeln und Kleinsäugern verzehrt. Das harte, etwas rötliche Holz der Buche wird auf vielfältige Weise verwendet, als Holz für die Möbelindustrie, für Furniere, Parkette, u.a. Auch in unserer Kultur hat die Buche einen hohen Stellenwert. Hunderte von Ortsnamen beziehen sich auf die Buche, ebenso zahlreiche Flurnamen. In der Literatur ist die Buche oft Gegenstand des Geschehens. Beliebt bei Kindern ist zum Beispiel das Gedicht: “Mietegäste vier im Haus hat die alte Buche”. Unter den gesetzlich geschützten Naturdenkmalen findet man in Deutschland oft die Buche, auch in unserer Gegend. Man kann es wohl auch als eine Wertschätzung dieser Baumart betrachten, wenn sie einst, aus welchem Grund auch immer, gepflanzt oder ausgewählt wurde und somit als geschützt gilt. Text: N. Krätzig Foto: N. Krätzig, Stadtverwaltung Zwönitz