Foto: V.l.n.r.: Ortsvorsteher Marco Hilbert, Ellen Kunz, Michaela Schubert, Vincent Steudel und Bürgermeister Wolfgang Triebert.

In der letzten Ausgabe berichteten wir vom neuen „Tante Emma“-Laden in Zwönitz, dem „Herr Anton“. Dort mit ganz neuem Konzept, mit Automaten und rund um die Uhr geöffnet. Das auch das traditionelle „Tante Emma“-Laden Konzept funktioniert und man mit so mancher neuen Idee einen gut sortierten kleinen Laden „auf dem Land“ führen kann, das wollen Michaela Schubert und Ellen Kunz jetzt in Hormersdorf beweisen. Nach dem Schließen des EDEKA-Marktes in Hormersdorf übernahm der damalige „Lindner Bäck“ ein kleines Lebensmittelsortiment, um gerade den älteren Hormersdorfern den langen Weg zur nächsten Kaufhalle zu ersparen. Dies wurde über die Jahre gern genutzt. Doch nach der Rente von Thomas Vorberg und der Schließung des Ladens durch seinen Nachfolger im vergangenen Jahr, war die einzige Einkaufsmöglichkeit im Ort verloren gegangen. Viele bedauerten dies sehr. Ein neues Konzept musste her und Michaela Schubert sah eine Chance, dem „Lindner Bäck“ wieder neues Leben einzuhauchen. Unbekannt ist Michaela Schubert dabei in Hormersdorf nicht. Seit 2013 lebt sie in dem Zwönitzer Ortsteil und ist vor allem für ihre Taschen aus recyclebaren Materialien mit ihrer Firma „Miki ReBag“ ein Begriff. Mit dem „Dorfloden“ geht sie nun den nächsten Schritt, auch mit dem festen Willen, nachhaltig zu wirtschaften. Doch was soll alles angeboten werden? “Weil wir wissen wollten, welches Sortiment sich die Hormersdorfer wünschen, haben wir Ende vergangenes Jahr eine Umfrage gestartet. Rund 80 Fragebögen kamen zurück”, sagt die studierte Betriebswirtin. Und die vielen Anmerkungen haben sich die beiden Frauen zu Herzen genommen. Neben dem Versand von Briefen, der jetzt schon möglich ist, soll bald auch ein DHL-Servicepunkt im Laden eingerichtet werden. Frisches Brot, Brötchen und Kuchen kommt täglich von der Bäckerei Nönnig aus Ehrenfriedersdorf, außerdem findet man Obst, Gemüse, Brotaufstriche und auch Hygieneartikel kommen nicht zu kurz. Also alles, was man zum Leben braucht. Gerade regionale Produkte soll es im Laden geben, darauf legt Michaela Schubert wert. Das Thema Nachhaltigkeit setzt sie mit einem Angebot an unverpackten Waren um. So gibt es Mehl, Tee, Cerealien, Dinkeloder Haferflocken und Nudeln auch zum selbst abfüllen. Und auch eine kleine Sitzecke finden die geneigten Besucher des Ladens, denn ein bisschen „Dorftratsch“ muss auch sein. Bei der Gelegenheit kann gleich im Büchertauschregal gestöbert und somit Lektüre mitgenommen werden. “Unser Ziel ist, unsere Kunden mit einem freundlichen Lächeln zu begrüßen und mit einem zufriedenen zu verabschieden”, sagt Michaela Schubert. Eine „kleine“ Überraschung gab es aber am 17. Mai, dem Eröffnungstag, noch. Wäre das Einzelhandelsgeschäft in der Innenstadt von Zwönitz eröffnet worden, wäre aus dem Verfügungsfonds des Stadtbüros eine Beantragung von Fördermittel zur Unterstützung möglich gewesen. Wie schon bei der Eröffnung des Herrenladens „Wit Boys & Girls“ in der Langen Gasse beschrieben, werden private Spenden mit Fördermitteln aus Stadt, Land und Bund verdoppelt und können für Maßnahmen zur „Belebung der Innenstadt“ ausgegeben werden. Wohlgemerkt der Innenstadt. Anne Walter vom Stadtbüro fand die „Ungleichbehandlung“ irgendwie schade und ist auch für Michaela Schubert in die Spur gegangen. Die Firma „Gerlach- Haus“ hat sich sofort bereit erklärt, den Start des „Dorflodens“ zu unterstützen. Bürgermeister Wolfgang Triebert hat ebenfalls nicht lange gezögert und aus seinen Verfügungsfonds die „Veredlung“ übernommen. So konnten gemeinsam mit ihm, der Geschäftsführerin von Gerlach Haus Miriam Mittelbach, dem Stadtrat Uwe Weisbach und Anne Walter der Fördermittelscheck in Höhe von 1.000 Euro übergeben werden. Der Ortschaftsrat Hormersdorf, die Stadtverwaltung und die Redaktion des Zwönitzer Anzeigers freuen sich über so viel Mut und eine tolle Geschäftsidee und hoffen auf viele zufriedene Kunden in Hormersdorf und darüber hinaus!

Der Lindner-Bäck – Dor Dorfloden hat geöffnet: Dienstag bis Samstag jeweils ab 7 Uhr; dienstags und donnerstags bis 18 Uhr, mittwochs bis 13 Uhr, freitags bis 17 Uhr und samstags bis 10 Uhr.