Die Papiermühle Niederzwönitz zeigt in der neuen Sonderausstellung, dass es in der DDR doch allerhand gab, aus Pappe und Papier. Bunt, bespielt, heiß begehrt – die Ausstellung präsentiert das Material in großer Vielfalt, weckt Emotionen und stellt „die gute alte Zeit“ ebenso in Frage wie die oft zitierte Empfindung des DDR-Bürgers – „Wir hatten ja nüscht“. Die Zeitzeugin Irmi führt durch 4 Jahrzehnte erlebte DDR-Geschichte und lässt in Anekdoten an ihren Erinnerungen teilhaben. Der Besucher entdeckt von A wie Altstoffannahmestelle bis Z wie Zuckertüte Gebrauchtes und Geliebtes und ganz sicher Altbekanntes sowie Bewährtes. Die Schau lädt dazu ein, in Erinnerungen zu schwelgen, Vergessenes wiederzuentdecken und dieses spannende Kapitel der Geschichte aus einer neuen Perspektive zu lesen. Die Eröffnungsfeier fand am 31.05.2022 in geselliger Runde, stilecht mit Soljanka und Rotkäppchensekt statt. Hierfür mussten Förderer und Freunde auch mal Schlangestehen, um im Anschluss in die Röhre zu gucken. Tatsächlich flimmert DDR-Kinderfernsehen über einen Bildschirm in der Sonderausstellung – Jan und Tini nehmen den Zuschauer mit auf Reisen durch die DDR. Bereits am Öffnungstag konnten erste begeisterte Besucher begrüßt und auf Zeitreise, zurück in die DDR geschickt werden. Das Museumsteam der HEIMATWELTEN ZWÖNITZ freut sich auf viele weitere Besucher der Sonderausstellung, die noch bis zum 31. Oktober zu sehen ist. In alter Manier werden ausgewählte Exponate in einer Artikelserie genauer vorgestellt und für die Inspirierten und Kreativen ein museumspädagogisches Rahmenprogramm geboten.

Text: Paula Stötzer (Titelbild rechts neben Bürgermeister Wolfgang Triebert)