Das Bündnis Zwönitz – Miteinander – Füreinander und die Stadt Zwönitz hatten für Samstag, 11.6.2022 zu einer Begegnungsveranstaltung eingeladen und ca. 65 Gäste aus allen Ortsteilen, etwa gleich viele einheimische und ukrainische Zwönitzer, kamen bei herrlichem Sommerwetter ins Gemeindezentrum der katholischen Kirche. Nach der traditionellen Begrüßung der ukrainischen Familien mit Brot und Salz kamen die Erwachsenen schnell ins Gespräch, während die Kinder zusammen spielten und auf der Wiese herumtollten. Sowohl die deutschen als auch die ukrainischen Gäste brachten landestypische Kuchen, Salate und andere Speisen mit, sodass die Kaffeetafel und das Büffet für den Grillabend eine sehr reichhaltige und interessante Auswahl boten. In einer Präsentation über Zwönitz mit seinen Dörfern brachten wir den ukrainischen Familien ihren neuen Wohnort und die erzgebirgischen Traditionen näher. Es gab viele Fragen und erstaunliche Parallelen – so isst man in der Ukraine am Heiligabend auch symbolische Speisen, das „Neinerlaa“ ist dort sogar ein „Zwölferlei“. Mit großem Interesse nahmen die Gäste die Vorstellung der ErzMobil- App an. Einige nutzen den Rufbus bereits für Fahrten zu Supermärkten, zu Ärzten oder zum Bahnhof. An einer Biete-Suche-Pinnwand sammelten sich schnell zahlreiche Zettel mit Dingen, die den ukrainischen Familien im Alltag noch fehlen. Diese reichen von Kinderkleidung in bestimmten Größen über Küchengeräte und Fahrräder bis zur Möglichkeit, einen PC und Drucker zu nutzen, um Bewerbungen zu schreiben. Wir werden die Gesuche sichten und in Kürze Lösungen finden. Ohne die hervorragende Übersetzung von Daniel Magner, der ein offenes Ohr für jedes Problem hatte, wäre die Verständigung mit unseren Gästen sehr schwierig geworden, denn nur wenige von ihnen sprechen Deutsch oder Englisch und die Übersetzungsfunktion von Google führt manchmal zu seltsamen Ergebnissen. Die Veranstaltung bot auch die Möglichkeit eines Austauschs zwischen den ehrenamtlichen Helfern aus Zwönitz, Hormersdorf und Brünlos sowie mit der Stadt Zwönitz. Es sind noch viele Aufgaben gemeinsam zu lösen. Hilfe zur Selbsthilfe ist dabei oberstes Ziel, z. B. die anfängliche Begleitung der Ukrainer bei Behördengängen oder Arztbesuchen. Allerlei bürokratische Hürden sind zu bewältigen, z. B. sind spezielle Ausweispapiere in unserer Schrift schwer zu beschaffen und die zur Kontoeröffnung, Anmeldung bei der Krankenkasse oder Arbeitssuche notwendige Fiktionsbescheinigung haben viele Geflüchtete noch nicht erhalten. Die meistgestellte Frage der Ukrainer ist, wo sie Deutsch lernen können, denn sie wollen schnell in Arbeit, Schule oder Kindergarten eine Beschäftigung finden und sich integrieren. Allerdings sind Deutschkurse derzeit sehr gefragt und meist ausgebucht. Wer einen Deutschkurs in Zwönitz anbieten möchte, ist herzlich willkommen und meldet sich bitte bei Herrn Teumer im Rathaus oder per EMail an miteinander.zwoenitz@posteo.de Räume und Lehrmittel können von uns organisiert werden. Beim Abschied äußerten die ukrainischen Gäste, dass sie sich mehr Veranstaltungen zur Begegnung untereinander und mit Einheimischen wünschen. Wir haben bereits Pläne…
Bündnis Zwönitz – Miteinander – Füreinander