Wie wir in Ausgabe 25 bereits berichteten, wurde im Rahmen von Bauarbeiten an der Austel Villa ein bisher unbekannter Bergwerksstollen entdeckt. Dieser ist rund 20 Meter lang und soll gut 500 Jahre alt sein. Mit seiner Entdeckung ging es nun um die Suche nach weiteren Details seiner Herkunft.

Vorsichtig ging Jens Hahn mit seinem Metalldetektor durch den freigelegten Schacht, immer in der Hoffnung, Hinweise zum Alter des Stollens zu finden. Doch trotz intensiver Suche ließ sich nicht die winzigste Spur entdecken. „Leider war auch keine einzige Tonscherbe in dem Gang. Der war wie ausgeräumt“, so der 59-Jährige Hahn, der bereits seit seiner Kindheit begeistert vom Bergbau der Region war. „Wenn der Stollen aus dem 16. Jahrhundert stammt, weiß man nicht, wie lange er genutzt wurde“, meint Hahn weiter. Ohne Fundstücke im Stollen lässt sich die Frage nach dem Alter des Stollens allerdings nur sehr schwer lösen. Weitere Untersuchungen sind leider nicht möglich, dass der Stollen akut vom Tagebruch bedroht ist und wieder verfüllt werden muss. Auch der Bürgermeister Wolfgang Triebert glaubt, dass der Stollen aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammt, „Eventuell ist das der St. Georgenstollen. Genau lässt sich das jedoch leider nicht sagen“. Und vielleicht gibt es sogar eine Verbindung zum Austelpark, dort wurden bereits in der Vergangenheit zwei Mundlöcher entdeckt. Die Stollen „Neues Glück“ am Austelpark wurden nach der Wende von ehemaligen Wismutkumpeln gesichert, mussten jedoch 2014 verwahrt werden. Ob der jetzt entdeckte Stollen ein dazugehöriger Erkundungsstollen oder ein Entwässerungsstollen war, lässt sich allerdings nicht belegen. Für die Bauarbeiten des Ersatzneubaus soll der Altbergbau keine Auswirkungen haben. „Die Mitarbeiter des Oberbergamtes waren schnell da und haben den Stollen untersucht. Wir konnten bislang unabhängig davon weiterarbeiten.“, berichtet Uta Hahn aus dem Zwönitzer Bauamt.

Und so kann sich die Stadt glücklich schätzen, dass aufgrund ehrenamtlichen Engagements von Jens Hahn eine Erkundung des Stollens möglich war, auch wenn die Spurensuche leider ohne Erfolg blieb.

Foto: Ralf Wendland

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