Für die meisten Zwönitzerinnen und Zwönitzer ist der TRIAL-Sport eng verknüpft mit einem Namen: Marco Hösel. Der ehemalige Trial-Weltmeister steht wie kein Zweiter für die beliebte Sportart in der Region. Mit dem MSC Thalheim e.V. feierte er damals seine ersten Erfolge, und noch heute gibt es viele junge Zwönitzer Talente im Verein, die national und international erfolgreich sind.
Timo Radke landet bei Deutschen Meister - schaften auf Platz 4
Der Brünloser Timo Radke ist bereits seit dem Vorschulalter auf dem Fahrrad unterwegs. Zum Schulanfang bekam er sein erstes richtiges Trial-Fahrrad und die Anmeldung beim MSC Thalheim e.V. Der Weg von Brünlos zur Trainingsstätte am Eisenweg ist nicht weit und selbst im eigenen Garten gibt es Möglichkeiten, zu trainieren. Und die Arbeit hat sich über die Jahre gelohnt. So auch bei der Endrunde der Deutschen Meisterschaften im Fahrrad-Trial am 25.06. und 26.06. in Berlin. Qualifiziert hatte sich Timo bereits Anfang Juni auf dem heimischen Gelände in Thalheim. In Berlin Ende Juni hatte er sich deshalb viel vorgenommen. „Für mich war Timo der Bronzemedaillengewinner der Herzen.“ sagte MSC-Chef Frank Krumbiegel. Denn viel fehlte nicht zum dritten Platz, viele sahen den Brünloser aufgrund seiner technisch sauberen Fahrt weiter vorn. Aber so ist der Sport und unzufrieden muss der junge Zwönitzer nicht sein. Einen Meistertitel kann der Jungspund vom MSC bereits sein Eigen nennen. Die Technik sitzt, jetzt muss Timo noch weiter an seiner Kraft arbeiten. In Berlin leider nicht dabei war der Brünloser Ben Roder. Zu jung ist dieser noch, der in der Ostdeutschen Meisterschaft bereits bei den altersseitig höherklassigen Junioren startet, im nationalen Titelkampf aber laut Reglement zwingend in seiner Schülerklasse antreten muss.
Ben Roder erfolgreich bei den Weltjugendspielen in Polen
Der Brünloser Ben Roder fährt seit seinem 5. Lebensjahr Fahrradtrial. 2015 nahm der damalige Sechsjährige an der Ostdeutschen Meisterschaft in Thalheim teil, wo er in der Klasse U9 gleich den 3. und 2. Platz belegte. Damit war der Grundstein für die späteren Erfolge gelegt. Es folgten noch viele Podestplätze wie auch Niederlagen, von denen er sich nicht unterkriegen ließ. Der größte Erfolg war wohl 2018, als Marco Thomä, ein Trainer und guter Freund von Ben, ihn und seinen Vater überredete, an der Deutschen Meisterschaft in der Klasse Schüler U11 zu starten. Ohne große Erwartungen fuhr Ben mit seinem Vater und Trainer und Marco Thomä nach Heiligenrode / Hessen. Nach der ersten von drei Runden stand er schon als Erster in der Liste und den Platz verteidigte er auch bis zum Schluss. Überstolz stand Ben auf dem Siegerpodest ganz oben und war überrascht, als er vom Bundestrainer des BDR die Einladung für die Weltjugendspiele überreicht bekam. So ging es jedes Jahr weiter. Mal der 5. Platz in der DM, mal der 1.Platz, aber immer schaffte er die Qualifikation für die Weltjugendspiele. In diesem Jahr 2022 war es ähnlich. Die Deutsche Meisterschaft fand diesmal in Thalheim statt. Auf seinem Heimatgelände, wo er jedes Hindernis kannte. Es kamen aber auch noch ein paar neue Sektionen hinzu, die von den Organisatoren neu gebaut wurden. Die Aufregung war groß, vor heimischen Publikum nicht zu versagen. Er schaffte trotz alledem den 2. Platz in der Klasse Schüler U15 und somit wieder die Qualifikation für die Weltjugendspiele. Am 16.07. ging es dann nach Großheubach / Bayern zum Training des Weltjugendspielkaders, wo er auch sein Nationaltrikot vom Bundestrainer überreicht bekam. Am 28.07.22 reiste man dann nach Wadowice / Polen, wo die Weltjugendspiele stattfanden. Mit dem Ziel vor Augen, sich für das Finale am Sonntag zu qualifizieren (die ersten 12 von 34 Startern kamen weiter) ging es um 9.30 Uhr an den Start. Es mussten 5 Sektionen und 2 Runden bewältigt werden. Am Schluss hat sich Ben seinen Wunsch erfüllt und sich den 10. Platz gesichert. Im Finale am Sonntag waren die Sektionen noch ein bisschen schwerer und es schüttete wie aus Eimern. Ben störte das gar nicht und er belegte am Ende den 5. Platz in der Weltrangliste.
Europameisterschaft im BIKE TRIAL mit dem Zwönitzer Yanick Wald
Der 15-jährige Yanick Wald aus Zwönitz, der beim MSC Thalheim e.V. im ADAC trainiert, durfte am 23.07.2022 an der EUROPEAN BIKETRIAL CHAMPIONSHIP in Ölbronn bei Pforzheim für Deutschland starten. Als die Einladung vom Veranstalter bei ihm ankam, war die Freude groß. Der Urlaub wurde kurzerhand anders geplant, so dass seine Eltern Yanick die Teilnahme ermöglichen konnten. Mit dem Wohnmobil ging es von der Schweiz direkt nach Ölbronn zur EM. Nach der Ankunft im Fahrerlager versammelten sich alle deutschen Fahrer und bekamen vom Organisator Jonas Friedrich das Team Germany Trikot überreicht. Es waren insgesamt 40 deutsche Starter aller Altersklassen vertreten. Am 22.07.2022 wurde die Veranstaltung mit einer Eröffnungsfeier und dem Einlaufen der Nationen eingeleitet. Insgesamt nahmen 13 Nationen aus ganz Europa teil. Am Samstag um 08:45 Uhr begann dann der erste Durchgang mit den unter 14- und den über 30-jährigen Fahrern. Bei einsetzendem Regen waren die Bedingungen nicht gerade gut. Yanick startete um 14:31 Uhr, das Wetter wurde immer besser und die Temperatur stieg auf über 30 Grad. Im Minutentakt erfolgte der Start der U16 Fahrer. 10 Sektionen mussten der Reihe nach absolviert werden. Für jede Sektion, mit ihren bis zu 9 Hindernissen, hatten die Fahrer je 2 Minuten Zeit. Die gesamte Fahrzeit betrug 4 ½ Stunden. Die Nervosität war Yanick anfangs anzumerken. Im Laufe des Wettkampfes kam er jedoch immer besser mit den Gegebenheiten zurecht. Leider riss in der vorletzten Sektion die Kette und der 10. Platz war Geschichte. Am Ende kam Yanick auf Platz 11, einem guten Mittelfeldplatz. Ab 20:30 Uhr begann die Siegerehrung der einzelnen Fahrer. Im Teamwettbewerb gewann die deutsche Mannschaft vor Katalonien und Italien. „Es war schon ein tolles Gefühl mit anderen Fahrern bei einer EM zu starten. Mein Ziel ist es, in den nächsten Jahren an weiteren, hochklassigen Events teilzunehmen und die aktuelle Ostdeutsche Meisterschaft mit dem 1. Platz abzuschließen. Danke an meine Eltern, die mir das alles ermöglichen und mich in meinem Sport unterstützen und finanzieren.“
Ihr Können sollen die Fahrer des MSC wieder am 03.09.2022 bei der Ostdeutschen Meisterschaft auf heimischer Strecke in Thalheim unter Beweis stellen. Wir drücken ihnen und den anderen Startern natürlich beide Daumen.
Titelbild: Foto Andreas Gester